Rosenfeld

Der „Chef von Täbingen“ ist jetzt neu – Was erwarten die Bewohner von Daniel Jäschke?

07.02.2024

Von Rosalinde Conzelmann

Der „Chef von Täbingen“ ist jetzt neu – Was erwarten die Bewohner von Daniel Jäschke?

© Rosalinde Conzelmann

Daniel Jäschke (rechts) nimmt die Ernennungsurkunde aus den Händen von Rosenfelds Bürgermeister Thomas Miller in Empfang.

Nach zwei einstimmigen Wahlen geht es ruckzuck: Nachdem Daniel Jäschke feierlich den Amtseid gesprochen und mehrere Unterschriften geleistet hat, hält er die Ernennungsurkunde zum Ortsvorsteher lächelnd in den Händen. „So, jetzt habt ihr euren neuen Ortsvorsteher“, kommentiert Rosenfelds Bürgermeister die feierliche Amtshandlung. Für Dieter Völkle geht eine intensive Zeit als kommissarischer Dorfchef zu Ende.

Kein Neubeginn ohne Abschied. Für Dieter Völkle, der seit April 2021 die Amtsgeschäft kommissarisch führt, ist es ein hoffnungsvoller Abschied. Er berichtet am Dienstag, wie er nach dem plötzlichen Tod von Ortsvorsteher Hans Walter als dessen Stellvertreter auf einmal „der Chef von Täbingen“ war. Mit allen Rechten und Pflichten: „Man läuft anders durch den Ort und fühlt sich für alles verantwortlich.“ Und das war in den zweieinhalb Jahren einiges.


Es war eine intensive Zeit

Die nicht ganz rund laufende Hallensanierung, Sturm und Hochwasser, der Kampf gegen das geplante KSK-Gelände beim Waldhof und die Windradproblematik. „Es war ein Auf und ein Ab“, so Völkle, der sich bei allen bedankt, die ihn in dieser Zeit unterstützt und ihm Mut zugesprochen haben: „Das braucht man, denn es gibt solche und solche Momente.“

Bürgermeister lobt Völkle

Dass es eine intensive Zeit war, bestätigt der Stadtchef. Eine Zeit, in der sehr viele Themen aufgeschlagen seien. Dieter Völkle sei reingerutscht in sein Amt, habe sich aber sehr schnell eingearbeitet. „Du hast es sehr gut gemacht“, verteilt Miller dieses große Lob. Und nicht nur Miller ist dieser Meinung. Auch der Ortschaftsrat nutzt die Gelegenheit, um sich öffentlich bei Dieter Völkle zu bedanken. Jasmin Schatz überreicht ihm im Namen ihrer Ratskollegen ein Geschenk.

Der „Chef von Täbingen“ ist jetzt neu – Was erwarten die Bewohner von Daniel Jäschke?

© Rosalinde Conzelmann

Dieter Völkle (vorne) hat in den fast drei Jahren als kommissarischer Ortsvorsteher einen guten Job gemacht. Das haben ihm sowohl seine Ratskollegen als auch Rosenfelds Stadtchef bestätigt. Jetzt tritt er als Ortschaftsrat wieder ins zweite Glied zurück und unterstützt seinen Nachfolger.

Dieter Völkle wird dem Ortschaftsrat erhalten bleiben und seinem Nachfolger mit Rat und Tat zur Seite stehen. Als Abschiedsgeschenk hat er das Chefzimmer in der Ortschaftsverwaltung mit neuen, gebrauchten Büromöbeln ausgestattet. „So lässt es sich doch gleich lieber arbeiten“, meint er lachend.

Neubeginn wird gefeiert

Nach der Amtseinsetzung werden schnell die Stühle auf die Seite geräumt, Stehtische aufgestellt und die Täbinger feiern den Neubeginn. Mitten drin und als Gesprächspartner gefragt sind Daniel Jäschke mit seiner Familie und Dieter Völkle mit seiner Frau Melanie.

Vor-Vor-Vorgänger freut sich

Einer, der weiß, was das Amt bedeutet, freut sich an diesem Abend besonders: Erhardt Sautter. Er war drei Jahrzehnte lang Ortsvorsteher und der Vorgänger von Hans Walter. „Daniel Jäschke ist zugänglich und er ist ein guter Zuhörer“, lautet sein Urteil. Er ist davon überzeugt, dass der Neubürger sich bestens einleben und einen guten Job machen wird. Sein Wunsch an seinen Nach-Nach-Nachfolger: „Dass er sich auch an kleinen Dingen orientiert und unser Dorf nach vorne bringt.“

Der „Chef von Täbingen“ ist jetzt neu – Was erwarten die Bewohner von Daniel Jäschke?

© Rosalinde Conzelmann

Nach zwei Unterschriften war der Deal perfekt: Daniel Jäschke ist nun offiziell neuer Täbinger Ortsvorsteher.

Während ihr Mann Hände schüttelt, hält sich Raluca Jäschke eher im Hintergrund. Sie freue sich über das Vertrauen, das die Täbinger ihrem Mann entgegenbringen, sagt sie. Und: „Wir sind stolz auf ihn und werden ihn bei seiner neuen Aufgabe unterstützen.“ Die ganze Familie, zu der noch zwei Söhne gehören, würden sich in Täbingen wohlfühlen: „Wir fühlen uns schon wie zuhause.“

In einem Haus mit der Feuerwehr

Markus Amann, Abteilungskommandant der Feuerwehr, findet es gut, dass ein Nicht-Täbinger das Amt übernimmt. „Weil er vielleicht weniger betriebsblind ist.“ Was erwartet er von dem Dorfchef? Eine offene Kommunikation und auch neue Ideen. Feuerwehr und Ortschaftsverwaltung teilen sich dasselbe Gebäude. Amann hofft, dass die Kommunikation wie bislang gut laufen wird. Der neue Ortsvorsteher wird nächste Woche seinen Antrittsbesuch bei der Feuerwehr machen. „Wir freuen uns schon darauf“, sagt Amann. Schließlich müsse man mit- und füreinander schaffen.

Melanie Völkle wirkt entspannt und erleichtert. „Ja, mir fällt ein Stein vom Herzen“, gibt sie unumwunden zu, denn die vergangenen zweieinhalb Jahre musste die Familie oft zurückstehen, weil das Ortsvorsteheramt ihren Mann und dreifachen Vater in Anspruch nahm. Sie wünscht Daniel Jäschke einen guten Start.


Er ist ruhig und besonnen

Der Mann, der dafür verantwortlich ist, dass Daniel Jäschke das Ruder übernimmt, ist Stephan Kneer. Er ist der direkte Nachbar der Familie Jäschke, die ihr Eigenheim vor zwei Jahren bezogen hat. Kneer hat den Neubürger nämlich gefragt, ob er für den Ortschaftsrat kandidieren möchte. Nach dessen Ja war er forsch und brachte den Ortsvorsteherposten ins Spiel. „Ich habe ein sehr gutes Gefühl“, sagt Kneer. Denn Daniel Jäschke sei ruhig und besonnen und handle überlegt. Also beste Eigenschaften für das Amt.

Willi Schatz nickt bestätigend. Er lebt jetzt zwar nicht mehr in Täbingen, ist aber immer noch im Wanderverein, wo sich Daniel Jäschke bereits vorgestellt hat.

Endausbau soll kommen

Große Erwartungen richtet Otto Busch an den neuen Ortsvorsteher. Busch war selbst 30 Jahre als Ortschafts- und Stadtrat in der Kommunalpolitik. „Wir brauchen neue Bau- und Gewerbeplätze“, sagt er. Was ihn aber noch mehr ärgert, dass im Wohngebiet Breite der Endausbau mit Straßenbeleuchtung und Gehweg immer noch nicht überall erfolgt ist. Hier hofft er, dass Jäschke tätig wird.

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