Rosenfeld

Denkerturm und Drahtkissen: Walter Zepf zeigt seine Kunstobjekte im Rosenfelder Rosengarten

28.06.2022

Von Bettina Stehle

Denkerturm und Drahtkissen: Walter Zepf zeigt seine Kunstobjekte im Rosenfelder Rosengarten

© Bettina Stehle

Walter Zepf stellt im Rosengarten aus.

„Ich habe noch nie an einem schöneren Platz meine Objekte ausgestellt“, lobte bei der Vernissage am Sonntag der Künstler Walter Zepf das Ausstellungsgelände, nämlich den Rosen- und Skulpturengarten. Dort können vom 26. Juni bis 9. Oktober Besucher seine Objekte aus gewickeltem Draht bestaunen.

Rosenfelds Bürgermeister Thomas Miller begrüßte die Gäste im ehemaligen Gewächshaus auch im Rahmen der Stiftung Rosenrad und ließ dann Walter Zepf zu Wort kommen. Der Dürbheimer Künstler aus dem Kreis Tuttlingen erläuterte den Besuchern seine Werke.

Denkerturm und Drahtkissen: Walter Zepf zeigt seine Kunstobjekte im Rosenfelder Rosengarten

© Bettina Stehle

Walter Zepf erläuterte am Sonntag den Besuchern persönlich seine Werke.

Alle Objekte sind aus Baustahldraht gewickelt nach dem Prinzip „Linie gibt Form“, was so viel heißt, wie aus dem Verlauf einer Linie, also eines Drahtes, Formen entstehen. „Dabei fasziniert mich, dass die Formen transparent sind und keine geschlossenen Körper darstellen“, erläuterte Zepf seine Sicht.

Denkerturm und Drahtgeschichte

Er arbeitet mit dem rostigen Baumaterial nach einfachem Prinzip, aber mit viel Kraft. Wenn möglich, formt er die Objekte mit Muskelkraft und der Hebelwirkung, ansonsten setzt er hydraulische Pressen ein. Heraus kommen dann meterhohe Säulen oder pyramidenähnliche Formen oder filigrane, in sich gefüllte Kugeln oder im Künstlerjargon gesagt: Denkerturm, Drahtkissen, Tag- und Nachtgeschichte oder Knotenkokon-Kolonien, wie Zepf seine Werke benennt.

Er wäre gerne Künstler geworden

Bei seinem Schaffen haben den 68-Jährigen die Natur inspiriert, wie beispielsweise die Kokons von Raupen-Schmetterlingen. Die Idee aus der Natur und der Werkstoff Draht bilden dann ein beeindruckendes Spannungsfeld zwischen Natur und Technik. Auf die Nachfrage aus der Zuhörerschaft, wie er zur Kunst gekommen sei, meinte Zepf, dass er eigentlich Kunst studieren wollte. Doch nach den Vorstellungen seines Vaters musste er „etwas Rechtes“ lernen und den elterlichen Betrieb übernehmen.

Objekte auf sich wirken lassen

Als Chirurgie-Mechanikermeister sei er dann aber schon früh zum Kunstliebhaber geworden und habe Kunstgegenstände gesammelt bis er schließlich selber Kunstobjekte entworfen habe. Nun bleibt es den Ausstellungsbesuchern überlassen zwischen den duftenden Rosenarrangements im Rosen- und Skulpturengarten, also in der Natur zu wandeln und die Objekte, also die Technik, auf sich wirken zu lassen.

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