Erst mal schlugen die Wellen hoch, dass der Raum im Feuerwehrhaus nicht barrierefrei ist. Ortsvorsteher Wolfgang Schneider gab zu bedenken, dass so kurzfristig kein anderer Raum aufzutreiben war.

Ärger um Bauantrag

Viel mehr störte die Anwesenden jedoch, dass aus dem vorgesehenen Aufstellen eines Bebauungsplanes für das Seniorenheim nun ein Bauantrag geworden ist. Anwohner Bernd Bodmer sieht darin eine Änderung der Spielregeln sowie eine Beschneidung der Mitwirkungsrechte der Bewohner.

Baudezernent Michael Wagner erklärte, dass die Notwendigkeit dazu fehle. Im Jahr 2016 war die Verwaltung davon ausgegangen, dass neben dem Pflegeheim auch noch Mehrfamilienhäuser in diesem Gebiet gebaut werden sollen. Dies wäre nur mit einem Bebauungsplan möglich gewesen.

Oberer Teil der Wiese bleibt von Bebauung frei

Auf Wunsch des Weilstetter Ortschaftsrates werde jetzt der obere Teil der Wiese von der Bebauung frei bleiben. Und nur für den Bau eines Pflegeheimes bedarf es keines Bebauungsplanes.

Ein weiterer Kritikpunkt war die Größe und Höhe des Gebäudes, war doch anfangs ein zweigeschossiges Gebäude mit Satteldach angedacht. Die Verantwortlichen erklärten, dass aus wirtschaftlichen Gründen erst ein 75-Betten-Haus rentabel ist. Durch die gesetzliche Vorgabe eines Einzelzimmers wären das also 75 Einzelzimmer.

Neue Traufhöhe ist gleich wie ursprünglich geplante Firsthöhe

Im jetzigen Bauantrag ist ein dreigeschossiges Gebäude mit Flachdach vorgesehen, die Traufhöhe ist aber gleich wie die Firsthöhe des geplanten Satteldachs.

Um die Schwierigkeiten bei der Zufahrt zu entschärfen, ist eine 4,50 Meter breite Straße geplant, daneben ein zwei Meter breiter Gehweg, getrennt von einem 25 Zentimeter breiten Sicherheitsstreifen. An neuralgischen Punkten wird der Gehweg mit Gittern gesichert.

Sind es zu wenig Stellplätze?

Ein weiteres Thema waren die Stellplätze am Heim. Vorgesehen sind 18 Plätze. Dies sind zehn mehr als die gesetzliche Vorgabe von acht Stellplätzen, so die Verantwortlichen. Die 18 Stellplätze schienen den Anwesenden doch zu wenig. Dabei betonte Michael Wagner, dass kein anderes Altenheim in Balingen so komfortabel mit Stellplätzen ausgestattet sei.

Eingegangen wurde auch auf den Hochwasserschutz. Hierbei erklärte Wagner, dass die baurechtlichen Vorschriften keine Verschärfung der Hochwassergefahr zulassen.

Entscheidung in zwei bis drei Monaten erwartet

Nach der abschließenden Anhörung der Fachbehörden wird die Baurechtsbehörde nun die rechtliche Substanz der Einwendungen prüfen und über die Genehmigungsfähigkeit des Projektes entscheiden. Bei der Komplexität des Verfahrens, so der Baudezernent, wird eine Entscheidung noch zwei bis drei Monate dauern.