Dormettingen

Die Gemeinde Dormettingen mitgeprägt: Der Unternehmer und Künstler Paul Weckenmann ist tot

17.10.2023

Von Daniel Seeburger

Die Gemeinde Dormettingen mitgeprägt: Der Unternehmer und Künstler Paul Weckenmann ist tot

© Privat

Paul Weckenmann verstarb im Alter von 92 Jahren.

Der Dormettinger Unternehmer und Stahlkünstler Paul Weckenmann ist tot. Er verstarb am vergangenen Freitag im Alter von 92 Jahren. Er hat das Gesicht seiner Heimatgemeinde entscheidend mitgeprägt.

Mit Paul Weckenmann verliert die Gemeinde Dormettingen eine echte Unternehmerpersönlichkeit, aber auch ein Förderer der Vereine und der Kirchengemeinde. Geboren wurde er am 19. Juni 1931 in Dormettingen. Zeit seines Lebens bleib er untrennbar mit seiner Heimat verbunden. Dass er einmal zu einem der wichtigsten Unternehmer des Zollernalbkreises werden würde, zeichnete sich bereits in den 1960er-Jahren ab.

Paul Weckenmann war ein Schaffer und Tüftler im besten schwäbischen Sinn, ein Kind der Nachkriegszeit. Er war von den Ereignissen des zweiten Weltkriegs geprägt. Schon früh arbeitete er in der elterlichen Landwirtschaft mit, da sein Vater zum Kriegsdienst einberufen wurde. Er begeisterte sich aber auch für die Technik und begann 1946 eine Schmiedelehre bei seinem späteren Schwiegervater Hermann Heller.

Kleine Werkstatt im Jahr 1957

Als Heller 1956 starb und seine Schmiedewerkstatt aufhörte zu bestehen, beschlossen Paul Weckenmann und seine künftige Ehefrau Elfriede Heller ein Jahr später, diese Werkstatt neu zu gründen. Sie war dann der Grundstein für das heute weltweit tätige Unternehmen Weckenmann Anlagentechnik in Dormettingen. Mit seinem unternehmerischen Weitblick entwickelte er seine kleine Werkstätte kontinuierlich zu einer mechanischen Werkstätte mit Landmaschinenhandel und Tankstelle weiter.

Ein Meilenstein des noch jungen Unternehmens war 1966 der Umzug ins neue Firmendomizil und die Konzipierung der ersten Maschinen zur Herstellung von Betonfertigteilen. Weckenmanns Name war schon bald ein Synonym für innovative Maschinen zur Fertigung von Deckenelementen aus Beton. Dabei ging der Vertrieb der Maschinen weit über Deutschland hinaus. Während seiner Tätigkeit wurde das Unternehmen insgesamt fünf Mal erweitert.

Über 30 Jahre das Unternehmen geleitet

Über 30 Jahre hat der jetzt Verstorbene die Geschicke des Unternehmens geleitet – mit einem untrüglichen Gespür für Chancen und neue Entwicklungen. Im Jahr 1989 übergab er die Firma an seine beiden Söhne.

Damit brach für Paul Weckenmann ein neuer Lebensabschnitt an. Er beschäftigte sich unter anderem mit der Kunst. Wer heute am Ortseingang von Dormettingen in Richtung Geislingen zum Kreisverkehr kommt, kann dort seine rund 8 Meter große Stahlskulptur „Wesen des Optimismus“ bestaunen. Es ist eine menschliche Figur, die in Bewegung nach oben strebt. Vielen wird auch Weckenmanns Skulptur „Ichthyosaurus“ im Schiefererlebnis ein Begriff sein.

Ein optimistischer Mensch

Diesen Optimismus, den Paul Weckenmann am Ortseingang von Dormettingen plastisch umgesetzt hat, hat er immer auch selbst gelebt. Weckenmann war ein optimistischer Mensch, der zupacken konnte. Wo es galt, initiativ zu werden, überzeugte er mit seinen Ideen. Er war nicht nur seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Vorbild, sondern sah sich auch in einer gemeinnützigen und gesellschaftlichen Verpflichtung. So packte er als Kirchengemeinderat in der Kirchengemeinde Dormettingen mit an. Bei der Sanierung der Pfarrkirche in den 1990er Jahren beispielsweise war er die treibende Kraft. Den Dormettinger Vereinen war er stets verhaftet. Der Musikverein und der TSV Dormettingen ernannten ihn zum Ehrenmitglied.

Paul Weckenmann war ein Familienmensch. In der Familie schöpfte er Kraft. Sie hat nun ihren Mittelpunkt verloren. Seine größte Freude waren die vier Enkel und drei Urenkel. Sie trauern nun zusammen mit seiner Ehefrau Elfriede Weckenmann und seinen drei Kindern um ihren Ehemann, Vater, Opa und Uropa.

Paul Weckenmann hat der Gemeinde Dormettingen mit seinen Kunstwerken ein unverwechselbares und liebenswertes Gesicht gegeben. Und genau so wird er im Andenken der Dormettinger weiterleben. Als ein unverwechselbarer und liebenswerter Mitbürger.

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