Fussball

DFB-Pokal: TSG Balingen muss in der ersten Runde gegen VfB Stuttgart ran

16.06.2023

Von Marcel Schlegel, Von Matthias Zahner

DFB-Pokal: TSG Balingen muss in der ersten Runde gegen VfB Stuttgart ran

© Kara

Die TSG-Fans im Vereinsheim bejubelten das Los.

Erstmals in der Vereinsgeschichte steht die TSG Balingen im DFB-Pokal. In Runde 1 geht es für den schwäbischen Fußball-Regionalligisten gegen den VfB Stuttgart – das ergab die Auslosung am Sonntag.

Ganz Deutschland im Lostopf – doch auf die TSG Balingen wartet in der ersten Runde des DFB-Pokals stattdessen erneut ein Württemberg-Derby: Ausgerechnet den VfB Stuttgart haben die Balinger zugelost bekommen. Die TSG-Fußballer, die erstmals überhaupt im DFB-Pokal vertreten sind, waren zufrieden mit Sarah Vogel, der Profi-Stabhochspringerin, die am Sonntag in Dortmund als Losfee fungierte. „Ich denke, das ist ein Toplos“, sagte TSG-Trainer Martin Braun nach der Ziehung der 32 Erstrunden-Paarungen, die live im ZDF übertragen wurde. „Wir freuen uns auf das Spiel.“

Unter anderem den VfB hatte der Balinger Trainer, der als Aktiver selbst öfter mit dem schwäbischen Erstligisten zu tun hatte, schon vorab auf der Wunschliste gehabt. Das gilt auch für Matthias Schmitz. Zwar hätte sich der Kapitän des amtierenden WFV-Pokalsiegers als Bayern-Fan am meisten über den Münchener Rekordmeister (bei Drittliga-Aufsteiger Preußen Münster) gefreut, unzufrieden sei er mit dem Erstrunden-Gegner aus Cannstatt allerdings keineswegs.

Die Erstrunde-Paarungen im Überblick

DFB-Pokal: TSG Balingen muss in der ersten Runde gegen VfB Stuttgart ran

© Screenshot: ZDF

Die TSG Balingen trifft in der ersten Runde des DFB-Pokals auf den VfB Stuttgart.

„Ein Pokal-Derby gegen einen Bundesligisten, das ist eine tolle Sache und das dürfte viele Zuschauer ins Stadion locken“, sagte Schmitz, der sich die TV-Übertragung zusammen mit Teamkollegen und Fans im Balinger Vereinsheim anschaute. „Gegen die Regionalliga-Mannschaft des VfB haben wir selten schlecht ausgesehen, wer weiß, was an einem guten Tag gegen die Stuttgarter Bundesliga-Elf für uns drin ist.“

Auch Jonathan Annel war „happy“ mit dem Gegner. Gemeinsam mit Vereinschef Eugen Straubinger und dessen Stellvertretern Roland Schmid sowie Fabian Kurth war der neue Geschäftsführer der TSG zur Auslosung ins Deutsche Fußballmuseum nach Dortmund gefahren.

„Wir hatten natürlich schon auf dem Hinweg alle möglichen Konstellationen und Gegner durchdiskutiert“, verriet Annel. „Der VfB war dabei immer Thema – ein Traditionsklub, quasi um die Ecke, wir sind glücklich.“ Die erste Runde im DFB-Pokal wird vom 11. bis 14. August ausgespielt. Sollte der Braun-Elf tatsächlich das kleine Wunder gelingen, sollte sie also den VfB aus dem Wettbewerb kegeln können, würden die Balinger das Zweitrunden-Spiel am 31. Oktober oder 1. November austragen.

Annel und Co. vor Ort im Studio in Dortmund

DFB-Pokal: TSG Balingen muss in der ersten Runde gegen VfB Stuttgart ran

© TSG Balingen

Eugen Straubinger, Roland Schmid, Fabian Kurth und Jonathan Annel bei der DFB-Auslosung in Dortmund.

Im Pokal genießt dabei traditionell der unterklassige Verein Heimrecht. Ob der Balinger Viertligist das Erstrunden-Match jedoch tatsächlich in der heimischen Bizerba-Arena austragen darf, steht laut Eugen Straubinger noch nicht fest. „Wir wollen unbedingt in Balingen spielen und sind auch mit der Stadt im Gespräch“, so Straubinger. „Aber das liegt nicht nur in unserer Hand.“

Als mögliche Ausweichstadien kämen die Reutlinger Kreuzeiche, die Arena in Großaspach oder das Gazi-Stadion der Stuttgarter Kickers in Frage. Genau dort hatten die Schwaben die gastgebenden Blauen im Endspiel des WFV-Pokals vor gut zwei Wochen im Elfmeterschießen besiegt und machten somit erstmals in ihrer Vereinsgeschichte einen DFB-Pokal-Einzug perfekt, nach zuvor zwei verlorenen Finals (beide 0:3 gegen Ulm). Das nächste Highlight folgt dann im August.

Die Meinung von Sportredakteur
Matthias Zahner zur Auslosung

Tolles Los für die TSG Balingen: In der ersten Runde des DFB-Pokals trifft der Regionalligist aus der Kreisstadt auf den VfB Stuttgart. Wo die Partie stattfindet, müssen jetzt die Verantwortlichen klären.

Losfee Sarah Vogel hat am Sonntagabend im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund ein aus Balinger Sicht glückliches Händchen bewiesen. Der VfB Stuttgart ist neben dem SC Freiburg das Fußball-Aushängeschild in Baden-Württemberg. Viele Anhänger des Traditionsklubs aus Bad Cannstatt sind auch im Zollernalbkreis heimisch. Die Voraussetzungen für ein neuerliches TSG-Fußballfest sind geschaffen. Nun liegt der Ball bei den Funktionären um den Vorsitzenden Eugen Straubinger und Neu-Geschäftsführer Jonathan Annel, der zum 1. Juli offiziell sein Amt antritt, aber bereits seit Wochen in alle Planungen involviert ist. Die große Frage, die es in den nächsten Tagen zu beantwortet gilt, ist die des Austragungsorts. Die Verantwortlichen betonen zwar, dass sie den VfB gerne in der Bizerba-Arena begrüßen würden; wahrscheinlicher erscheint jedoch, dass die TSG Balingen die Begegnung in ein fremdes Stadion verlegen muss. Dabei werden Straubinger & Co. den finanziellen Aspekt nicht außer Acht lassen können. Annel hatte bereits im Vorfeld der Auslosung im Gespräch mit dem ZOLLERN- ALB-KUREIR einen Heimrechttausch in Erwägung gezogen, allerdings keine konkreten Vereine genannt. Nun ist es also der VfB Stuttgart geworden. Eine Partie in der Mercedes-Benz-Arena würde zwar dem David-gegen-Goliath-Charakter eines Erstrundenpokalspiels nicht gerecht werden, dafür könnten weit mehr Zuschauer einen weiteren historischen TSG-Moment live im Stadion miterleben – sicher nicht der einzige Vorteil eines Heimrechttausches.

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