Rangendingen

Besuch in Westafrika: Rangendinger Verein „Schools for Gambia“ überreicht Spenden vor Ort

22.03.2024

Von Jörg Wahl

Besuch in Westafrika: Rangendinger Verein „Schools for Gambia“ überreicht Spenden vor Ort

© Privat

Die Kinder in Fonkoi Kunda wollten es sich nicht nehmen lassen, den Gästen aus dem Zollernalbkreis ein Geschenk in Form eines traditionellen Hemdes zu überreichen. Von links: Begleiter Ebrima Jagne, Susanne Graner, Karl-Heinz Schweizer, Seedy Saydikan (Rektor der Schule in Fonkoi Kunda), Lisa Hahn und Irmgard Kolbe, die zum ersten Mal in Gambia dabei war.

Der Verein „Schools for Gambia“ aus Rangendingen reist alljährlich zu Beginn des Frühjahrs nach Fonkoi Kunda in Gambia, um den Patenkindern vor Ort die Unterstützungsgelder ihrer schwäbischen Paten zu übergeben und zu schauen, welche Maßnahmen an den Schulen für den Erhalt des Unterrichts dringend notwendig werden.

Die Kinder bescherten der Delegation an den beiden Schulen in Kinteh Kunda und Fonkoi Kunda einen herzlichen Empfang mit Gesang und minutenlangem Klatschen, berichtet der Verein. Die Gäste aus dem Zollernalbkreis erhielten zudem traditionelle Hemden von den Kindern.

Den Tränen nahe: Kinder bereiten der Delegation einen herzlichen Empfang

Irmgard Kolbe, die der Delegation zum ersten Mal beiwohnte, berichtete: „Ich hatte mit den Tränen zu kämpfen.“ Auch die öfters Mitreisenden sind bei jedem Besuch erfreut zu sehen, wie die Kinder den Besuchern mit einem strahlenden Lächeln begegnen. Insgesamt 156 Kinder konnten das Geld ihrer Paten entgegennehmen – 105 Euro pro Kopf jährlich. Beim Besuch vor Ort wurde schnell deutlich, dass für die obligatorischen Schuluniformen zwingend Ersatz nötig ist. Der Verein beauftragte nun einen lokalen Schneider, in einem ersten Schritt für jede der Schulen 120 Uniformen anzufertigen.

Nahrung vor Ort ist knapp – viele Organisationen haben sich zurückgezogen

Die zuverlässige Versorgung mit Nahrungsmitteln stelle ein Problem in Gambia dar – andere ausländische Organisationen hätten sich größtenteils zurückgezogen. „Schools for Gambia“ bezahlte mit den Spendengeldern deshalb auch noch 40 Säcke Reis, 12 Säcke Zwiebeln und 12 Gallonen Öl, damit eine erste Absicherung gewährleistet ist. Auch die Reparaturen der Schulbänke, das Ausbessern der Böden, das Einbauen von Fenstern in eine Bücherei vor Ort sowie die Reparatur notwendiger Mauern konnte lokal bei einem langjährigen Partner vor Ort in Auftrag gegeben werden. Mit dankbaren Herzen, vielen neuen Eindrücken und einem veränderten Blick auf die Dinge in der eigenen Heimat flog die Delegation von Banjul, der Hauptstadt Gambias, über Barcelona zurück nach Stuttgart.

Schools for Gambia ist ein Verein mit 85 Mitgliedern. Die Hauptaufgabe ist die Unterstützung von Schulkindern. Der Verein ermöglicht mit Spendengeldern Schulbesuche, kauft Schuluniformen, finanziert Mittagessen und lässt Renovierungen an den Schulen durchführen. Das Ziel sei, einen Beitrag für eine bessere Welt zu leisten und die elementarsten Dinge wie sauberes Wasser, ärztliche Grundversorgung und Schulausbildung zur Verfügung zu stellen. Das kleinste Land in Afrika gilt als eines der ärmsten Länder der Welt. Dort leben ca. 1,7 Millionen Menschen, das Bruttoinlandsprodukt liegt bei 2500 Dollar pro Einwohner. In Gambia gibt es keine Schulpflicht, der Schulbesuch muss privat finanziert werden. Gerade einmal die Hälfte der Männer und ein Drittel der Frauen können lesen. Das trockene Land kann sich nicht selbst versorgen; es gibt kaum Industrie und die Dörfer sind oft ohne Strom und fließendes Wasser.

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