Balingen

Beileid ausdrücken: Tipps für das Verfassen von Trauerschreiben

30.03.2022

von Digital Print Group O. Schimek GmbH

Beileid ausdrücken: Tipps für das Verfassen von Trauerschreiben

© 123rf.com/muenz

Symbolbild

Mit einem Trauerschreiben, auch Beileidsbekundung oder Kondolenzkarte genannt, wird den trauernden Angehörigen Empathie ausgedrückt. Den meisten Menschen fällt es schwer, ihre Anteilnahme über die klassische Beileidsbekundung hinaus in Worte zu fassen. Es gibt aber einige Punkte und Anregungen, die helfen, Trost spendende Zeilen zu Papier zu bringen.

Was steht im Kondolenzschreiben?

Den Hinterbliebenen wird durch eine Trauerkarte Anteilnahme und Beileid mitgeteilt. Dies ist etwas sehr Persönliches und bedarf ausgewählter Worte. Oftmals gestaltet es sich schwierig, die Trauer, den Schmerz und das Mitgefühl zu Papier zu bringen. Eine Gliederung zum Aufbau der Karte hilft dabei.

1.Ansprache in der Trauerkarte

Die persönliche Anrede wie „Liebe/Lieber …“ ist in den meisten Fällen angemessen. Gibt es keinen engen Bezug zum Verstorbenen oder seinen Angehörigen, kann eine Ansprache in „Sehr geehrte/Sehr geehrter“ abgeändert werden.

2. Einleitung

Um einen passenden Einstieg zu finden, bietet es sich an, über die eigenen Gefühle zu schreiben. Welche Emotionen kamen auf, als von dem Tod erfahren wurde? Bestürzung, Fassungslosigkeit, Traurigkeit – diese Empfindungen drücken den Angehörigen die eigene Betroffenheit aus. Mögliche Formulierungen lauten wie folgt:

  • „Ich bin immer noch unendlich traurig, seit ich von dem Tod von XY erfahren habe“
  • „Die Nachricht vom Tod Ihres Mannes/Ihrer Frau hat mich tief erschüttert“

Und falls die Worte fehlen, kann dies genau so ausgedrückt werden: „Mir fällt es schwer, die passenden Worte für das Unfassbare zu finden.“ Alternativ bietet sich an dieser Stelle ein ausgewählter Trauerspruch an, der als Einleitung verwendet werden kann.

3. Kondolenz

Die Beileidsbekundung ist der Kern des Kondolenzschreibens und sollte dem Trauernden ehrliche Anteilnahme und tiefes Mitempfinden ausdrücken:

  • „Ich bin unendliche traurig über den Verlust Deines Vaters.“
  • „Unser herzliches und aufrichtiges Beileid zum Tode Ihrer Mutter.“
  • „Zum Tode Deines Ehemannes möchte ich mein tiefstes Mitgefühl aussprechen.“

4. Erinnerungen und Erlebnisse

Eine Anekdote, eine zusammen erlebte Geschichte oder Erinnerung an den Verstorbenen stellen den persönlichen Bezug her. Ob eine geteilte Erfahrung aus dem Wanderverein, der gemeinsamen Spaziergänge in der Rentnergruppe oder aus dem Büro – all das unterscheidet das Trauerschreiben von einem beliebigen Vordruck und drückt aufrichtige Anteilnahme aus.

Dieser Abschnitt kann durchaus länger ausfallen. Die Hinterbliebenen werden die Wertschätzung an den Verstorbenen sicherlich als Trost spendend empfinden.

Auch bei weit entfernten Bekannten finden sich persönliche Worte, die aufgegriffen werden können, etwa positive Charaktereigenschaften des Toten.

Dieser Teil wird von vielen Menschen als sehr herausfordernd empfunden. Deshalb kann etwas Inspiration hilfreich sein. Auf der Seite von Karten-Paradies.de finden sich verschiedenste Beispiele von komplett ausformulierten Trauerschreiben. Diese sollten zwar nicht kopiert werden. Aber sie können der eigenen Kreativität auf die Sprünge helfen.

5. Angebot zur Unterstützung der Angehörigen

Allgemeine Hilfsangebote werden oftmals als Floskeln ausgesprochen. Besonders mit der Organisation der Bestattung und der Trauerfeier sind die Angehörigen ausgelastet.

Ein unterstützendes Angebot wie:

  • Dinge des täglichen Lebens erledigen
  • Einkäufe übernehmen
  • Essen kochen
  • Spazieren gehen mit dem Hund
  • Eine Schulter zum Ausweinen
  • Ein offenes Ohr zum Zuhören

können die Hinterbliebenen entlasten und Raum zum Trauern geben. Eine weitere schöne Idee ist es, andere Hilfsangebote wie Trauerbegleitung in Form eines Besuchs im Trauercafé anzubieten.

6. Zukunftswünsche und Hoffnung geben

Natürlich sollte dieser Abschnitt vorsichtig formuliert werden. Der Angehörige befindet sich in der Trauerphase und aufmunternde Worte wie „Das Leben geht weiter“ sind unangebracht und wenig hilfreich. Eine hoffnungsvolle Zukunft zu wünschen oder dankbar die Erinnerungen an den verstorbenen Menschen im Herzen zu halten, passen besser.

Mit diesen Wünschen kann Zuversicht und Empathie ausgedrückt werden:

  • „Ich wünsche Dir viel Kraft und Zuversicht trotz des schmerzlichen Verlustes.“
  • „Gute Gedanken sollen dabei helfen, die Zeit des Trauerns und Abschiednehmens zu überstehen und das Leben dann wieder mit Zuversicht zu meistern.“

7. Schlussworte

Als Grußformel am Ende des Schreibens bieten sich diese Formulierungen an:

  • Ein stiller letzter Gruß
  • In aufrichtiger Anteilnahme
  • In tiefem Mitgefühl
  • In stillem Gedenken
  • Fühl Dich von mir umarmt

Wie entsteht eine individuelle Trauerkarte?

Eine Beileidskarte sollte ein sehr persönliches Schreiben sein. Nicht nur was den Inhalt betrifft, sondern auch die Gestaltung selbst.

Karten drucken lassen

Zum einen gibt es die Möglichkeit, ein hochwertiges Trauerschreiben online selbst zu gestalten und drucken zu lassen. Eine Reihe an unterschiedlichen Motivvorlagen, Layouts und Papierarten stehen bereit. Zusätzlich besteht die Option, die Karte mit einer persönlichen Note durch handgeschriebene Zeilen zu ergänzen.

Karten selbst basteln

Eine noch persönlichere Variante ist die handgeschriebene Karte. Hier können zusätzlich individuelle Materialien und Werkzeuge zum Einsatz kommen: Motiv-Stanzer, unterschiedliche Papiersorten oder Stoffe sowie weitere Bastelmaterialien sorgen für einen individuellen Touch.

Zudem kann das Basteln einer solchen Karte eine liebevolle Geste sein, um dem Verstorbenen zu gedenken. Auf Pinterest.de finden sich etliche Ideen und Inspiration.

Welche Gestaltungsmöglichkeiten gibt es?

Ob gedruckte oder selbst gebastelte Karten – individualisiert werden können beide. Durch Papier, Farben, Design und Motive wird das Kondolenzschreiben zum einzigartigen Gedenkstück.

Papierarten

Die Wahl des Papiers ist entscheidend für die Haptik. Das Angebot ist vielfältig: Festerer Karton, Bütten- oder Leinenpapier veredeln die Karte. Sie wirkt stilvoll und hochwertig. Dabei ist zu beachten, ob das Papier auch für den Tintenstrahl- oder Laserdrucker geeignet ist. Denn vielleicht soll ein hübsches Bild des Verstorbenen oder eine andere Erinnerung aufgedruckt werden.

Farbwahl

Die Farben sollten sich an die Vorliebe des Verstorbenen und dessen kulturellen Hintergrund anlehnen. In westlichen Kulturen sind gedecktere Farbtöne und dabei überwiegend Schwarz angebracht. Aber auch Grautöne, dunkles Blau oder Braun sowie Sepiaschattierungen erweisen sich als adäquat im Trauerfall. Ist die Lieblingsfarbe des Toten bekannt, kann diese in die Gestaltung mit einfließen. Handelt es sich um ein verstorbenes Kind, wirken Pastellfarben sehr stimmig.

Motive

Bei der Wahl eines Trauersymbols kann zwischen religiösen oder weltlichen Motiven gewählt werden. Zu den klassischen christlichen Symbolen zählen ein Kreuz, Ähren, Trauben oder ein Fisch. Diese stehen stellvertretend für die Auferstehung und das letzte Abendmahl im Christentum.

Für moderne, weltliche Motive bietet sich die Natur als Inspirationsquelle an. Blätter, feine Blüten oder Landschaften werden gleichermaßen gerne verwendet. Auch Schmetterlinge als Metapher für die Transformation oder Rosen als Sinnbild der Liebe eignen sich. Mit einem Foto des Verstorbenen oder einem Motiv, das an seine Vorlieben erinnert, kann die Karte noch exklusiver gefertigt werden.

Trauersprüche

Auch das verwendete Zitat sollte, wenn möglich, zum Verstorbenen passen. Dafür kann der Spruch einer berühmten Persönlichkeit, eines Dichters oder Musikers verwendet werden.

Bibelverse, die sich hervorragend eignen, sind:

  • „Meine ewige Ruhe finde ich bei Gott; geduldig begebe ich mich in seine Hand. Nichts kann mir mehr schaden.“ Psalm 62,2
  • „Wir wissen: Wenn unser irdisches Zelt abgebrochen wird, dann haben wir eine Wohnung von Gott, ein nicht von Menschenhand errichtetes ewiges Haus im Himmel.“ Korinther 5,1

Weltliche Sprüche für die Kondolenzkarte:

  • „Wer einen Fluss überquert, muss die eine Seite verlassen.“ Mahatma Gandhi
  • „Man lebt zweimal: das erste Mal in der Wirklichkeit, das zweite Mal in der Erinnerung.“ Honoré de Balzac

Wann werden Kondolenzkarten verschickt?

Sobald der Tod des Verstorbenen bekannt ist, sollte die Trauerkarte mit Beileidsbekundung versendet werden. Das passiert am besten noch am gleichen oder nächsten Tag. Besonders unmittelbar nach dem Ableben können Angehörige in ihrer Trauer unterstützt werden. Eine Kondolenzaussprache spendet für Trost. Zu bedenken ist, dass sehr spät eintreffende Trauerkarten, die gerade heilenden Wunden wieder aufreißen können.

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