Balingen

Balinger Warentauschtag wird vorerst auf Eis gelegt

26.11.2018

von Silke Thiercy

Nach den chaotischen Szenen im Oktober in der Balinger Eberthalle setzt das Team den Apriltermin aus. Man sucht nun auch nach einer größeren Halle.

Es waren tumultartige Szenen, die sich beim Warentauschtag im Oktober in und vor der Eberthalle abgespielt haben. 

Balinger Warentauschtag wird vorerst auf Eis gelegt

© Silke Thiercy/Archiv

Der eine hat was zu viel, der anderer freut sich darüber. Leider lief der Warentauschtag im Oktober nicht nur friedlich ab. Die Verantwortlichen zogen daraus nun Konsequenzen.

Vergangene Woche trafen sich nun die Macherinnen rund um Margot Möck, Christine Parkner und Annegret Hahn zur Nachbesprechung. Fazit: So geht es nicht weiter.

Beim Warentauschtag im Oktober hatte sich vor der vorderen Tür eine Menschentraube gebildet. Zum Hintereingang durften zunächst nur diejenigen in die Eberthalle, die Dinge abzugeben hatten. Einigen gelang es dennoch, sich als Träger auszugeben, in die Halle zu schmuggeln, um die besten Sachen abzugreifen, so die Veranstalter. Rund 45 Minuten sei nur aufgebaut worden.

Dann schloss Margot Möck die Tür auf. Ganz vorne seien Kinder gestanden, die von den Massen überrannt wurden, so die Veranstalter. Nur mit Müh und Not hätten Helfern sie zur Seite ziehen können. Passiert sei den Kindern nichts, geweint hatten sie trotzdem. Solche Szenen soll und darf es nicht mehr geben, da sind sich die Verantwortlichen des ausrichtenden Vereins Regional Genial einig.

Die Börse findet im April nicht in der Eberthalle statt

Gegen die Gier und Respektlosigkeit mancher Zeitgenossen – die Helfer seien massiv beschimpft und beleidigt worden – käme das Team trotz Security nicht an. Sie haben sich nun Gedanken gemacht und auch den Polizeieinsatz, der an dem Tag notwenig war, besprochen.

Und sie sind sich einig: Der Warentauschtag wird erst einmal auf Eis gelegt. Im April also bleibt die Eberthalle mit der sozial gedachten Tauschbörse unbesetzt.

Auf der Suche nach einer neuen Halle

Untätig bleiben die Veranstalter indes nicht. Sie wollen sich auf die Suche nach einer größeren Halle machen. Denn es habe sich gezeigt, dass die Eberthalle für die Massen schlicht zu klein sei. Und dass die vorgegebene Ausrichtung der Tische keinen Raum für Ordnung lasse.

In Hechingen dürften zum Beispiel die Tische im Quadrat gestellt werden. In der Mitte stehen Helfer, die sortieren und alles im Blick haben. In Balingen hingegen könne es nur Tischreihen geben.

Weitere Helfer gesucht

Die Balinger wollen den Hechingern nun über die Schulter schauen, wenn dort der nächste Warentauschtag steigt. Und in der Zwischenzeit mögliche neue Orte in der Kreisstadt suchen. Plus Helfer. In Hechingen standen 60 Menschen parat.

„Und wir haben noch gefühlt zu wenige“, sagte Almut Petersen aus Hechingen. In Balingen waren zwölf Helfer in den neongelben Rettungswesten am Start. Schlicht zu wenig, stellten die Organisatoren fest.

Bis zum Oktobertermin sollen also für Balingen ein neuer Standort sowie viele Helfer und Kooperationspartner gefunden werden. Bis dahin ziehen die Veranstalter die Reißleine und sagen den Apriltermin komplett ab.

 

Zu gut für die Tonne: Die Idee hinter dem Angebot

Austausch Das ausgemusterte Geschirr ist einwandfrei, drei Mixer braucht kein Mensch und die Puzzle wurden alle schon gemacht. All das ist zu gut für die Tonne und vielleicht könnte es jemand anderer dringend gebrauchen. Um einen solchen Austausch zu organisieren, rief der Verein Regionalgenial Zollernalb den Warentauschtag ins Leben.

Ohne Profit So finden seit mehreren Jahren Haushaltswaren, Spielzeug, Kleider, Bücher, Werkzeug, Tonträger und eben alles, was zu gut für die Mülltonne ist, einen neuen Besitzer. Getauscht wird von privat zu privat auf eigenes Risiko. Professionelle Händler sind ausdrücklich unerwünscht. Denn mit dem Angebot soll kein Profit gemacht werden.

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