Balingen

Balinger Akkordeon-Künstler begeistern Gäste mit einem „Wow“-Auftritt neben der Baustelle

21.09.2021

Von Dennis Breisinger

Balinger Akkordeon-Künstler begeistern Gäste mit einem „Wow“-Auftritt neben der Baustelle

© Dennis Breisinger

Angelika Zanger sorgte mit "ihrem" Akkordeonorchester für gute Stimmung.

Schon das erste Baustellenkonzert in den entstehenden Erlebnisauen mit dem Balinger Kammerorchester war ein voller Erfolg. Die zweite Auflage auf dem Terrassendeck des neuen Jugendhauses in der Hindenburgstraße direkt neben der Baustelle des bestehenden Generationenparks mit dem Balinger Akkordeonorchester stand der Premiere in nichts nach.

„Schön, dass sich auch ein paar Kurzentschlossene hinzugesellt haben“, freute sich Niko Skarlatoudis, Leiter Marketing und Öffentlichkeitsarbeit für die Gartenschau 2023, der mit seinem Team und dem Bauhof sich für den Aufbau und die Organisation verantwortlich zeigte.

Ein buntes Programm quer durch Genres und Zeiten

Nachdem die erste Vorsitzende Silvia Kiefer den 1950 gegründeten Verein, der aus einem Jugend-, einem Hobbyorchester und dem Großen Orchester besteht, näher vorstellte, eröffnete das fast vollzählige Große Orchester mit Dirigentin Angelika Zacher das 80-minütige Programm des Konzerts, das in Kooperation mit dem ZOLLERN-ALB-KURIER veranstaltet wurde.

Los ging es mit dem Rockkracher „Summer of 69“ von Bryan Adams und dem Medley „Italo Pop Hits“. Mit „Volare“ kam ein bisschen Dolce Vita nach Balingen. Dies besänftigte scheinbar auch den Wettergott, der mit Donnergrollen zwar Regen angekündigt hatte, ihn aber erst nach dem Konzert schickte, so dass es an diesem Sonntagnachmittag nur rote Rosen in Form von „Für mich soll´s rote Rosen regnen“ von Hildegard Knef regnete.

Die Besucher applaudieren kräftig

„Bella Ciao“ wurde als nächstes intoniert. Dieses Stück entstand bereits vor über 100 Jahren, hatte aber 2018 als Sommerhit sein Revival. „Uns gefällt´s“, meinte Zanger - nicht nur den Musikern, auch den Besuchern, die die hervorragende Performance mit lang anhaltendem Applaus würdigten. Weiter ging die Zeitreise mit einem 80er-Medley mit „99 Luftballons“ von Nena, „Skandal im Sperrbezirk“ und „Schickeria“ von der Spider Murphy Gang und „Er gehört zu mir“ von Marianne Rosenberg.

Balinger Akkordeon-Künstler begeistern Gäste mit einem „Wow“-Auftritt neben der Baustelle

© Dennis Breisinger

Die Gäste des Balinger Akkordeonorchesters lauschten gebannt den Klängen der Musiker.

Zwischendurch wurde ein Abstecher an die Atlantikküste mit „Biscaya“ von James Last gemacht. Das vielfach prämierte Große Orchester bewies seine unwahrscheinliche Wandlungsfähigkeit und sein immenses spielerisches Können. Es zeigte, dass es nach der langen Corona-Pause nichts verlernt hatte und überzeugte auch bei „YMCA“ von Village People.

Eine Mundharmonika ergänzt das Klangvolumen

Beim „Morricone Special“, einem Medley der von Ennio Morricone komponierten Filmmusiken zu den Italo-Western wie „Spiel mir das Lied vom Tod“ und „Zwei glorreiche Halunken“, übernahm der zweite Dirigent Maik Merle den Taktstock von Zacher. Merle gelang es in Perfektion im Verbund mit seinem Orchester die Klippen dieses anspruchsvollen Stückes zu umschiffen. Der Einsatz der Mundharmonika an den passenden Stellen tat sein Übriges und bei den Eröffnungstönen von „Spiel mir das Lied vom Tod“ kam sofort Gänsehaut auf.

Bei „Walzer Nr. 2“ von Dmitri Schostakowitsch wieder unter der Regie von Zacher zeigte das Orchester, dass es sich auch in der Klassik zuhause fühlt. Beim Peter-Alexander-Medley „Melodien“ würdigten sie den großen Sänger und Entertainer. Auch „Wellerman“, ein neuseeländisches Seemannslied aus den 1870ern, das durch das Cover von Nathan Evans zu neuem Leben erweckt wurde, durfte natürlich auch nicht fehlen. Ohne Zugabe dürfen solche Könner natürlich nicht die Bühne verlassen, die Wahl fiel auf „Gigolo“.

Das „Wow“-Programm begeistert das Publikum

„Es war bezaubernd. Ich hoffe, dass ihr genauso viel Spaß hattet wie wir beim Einüben und Spielen dieses Programms“, lauteten die Schlussworte von Zacher. Nach dem Auftritt verschlug es sogar dem ansonsten redegewandten Niko Skarlatoudis die Sprache. „Wow!“ - dieses einzige, mehr als passende Wort reichte aber schon, um diese tolle Performance entsprechend zu würdigen.

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