Schömberg

B27 zwischen Schömberg und Rottweil monatelang voll gesperrt

01.03.2018

von Nicole Leukhardt

Zwischen Schömberg und Rottweil wird die Straße saniert. Autofahrer müssen ab Mai Umleitungen in Kauf nehmen. Im Rathaus der Stauseestadt wusste bis heute niemand Bescheid.

„Die Kommunikationsmittel werden moderner, aber die Kommunikation immer schlechter“ – so kommentierte Schömbergs Bürgermeister Karl-Josef Sprenger heute die Nachricht, dass die B 27 hinter Schömberg in Richtung Rottweil ab Ende April oder Anfang Mai für etwa vier Monate komplett gesperrt werden wird. Dies wurde am Rande der Sitzung des Rottweiler Gemeinderats am Mittwochabend bekannt, als es eigentlich um eine Brückenbaumaßnahme in Zepfenhan ging .„Wir wussten auch nichts davon, dass wir einseitig von der Bundesstraße abgeschnitten werden“, sagt Karl-Josef Sprenger hörbar verärgert. Das Regierungspräsidium Freiburg, das für die Straßenunterhaltung verantwortlich ist, habe das Landratsamt Rottweil informiert, denn das plane die Baumaßnahme selbst. Die Rottweiler Stadtverwaltung habe man bereits am 9. Februar informiert. Allein in Schömberg ist die Kunde von der gesperrten Straße nicht angekommen.

B27 zwischen Schömberg und Rottweil monatelang voll gesperrt

© roco

Kurz nach dem Ortsschild Schömberg heißt es für den Verkehr in Kürze „Achtung, Umleitung“. Die B 27 wird saniert und dafür über rund vier Monate voll gesperrt. Das Regierungspräsidium Freiburg hat die Stadt Rottweil, nicht aber das Schömberger Rathaus informiert.

Dreieinhalb Kilometer Bundesstraße, etwa von Höhe Hardthaus bis Rottweil-Neukirch, bekommen neue Betonschutzwände auf dem vierstreifigen Abschnitt. Im Mittelstreifen der Strecke liegt ein gut 200 Meter langer Längskanal, der schadhaft sei, vermeldet die Neue Rottweiler Zeitung (NRWZ). Die kaputten Stellen werden erneuert. Auch Kanäle, die über die Fahrbahn hinüberreichen und für eine Entwässerung über die Böschung sorgen, werden instand gesetzt. Zusätzlich würden Pflasterstreifen an den Rändern ersetzt. Das bedeutet: Die Baumaßnahme erstreckt sich über die gesamte Fahrbahnbreite, in beiden Fahrtrichtungen, eine Vollsperrung ist unumgänglich, heißt es weiter. Bis zum 31. August müsse alles fertig sein. Diese Frist einzuhalten, dazu werde die bauausführende Firma verpflichtet werden, sagt Martin Osieja, Leiter des Rottweiler Straßenbauamts auf NRWZ-Anfrage.

Wie wird umgeleitet?

Der Verkehr aus Richtung Epfendorf auf der L 424 und aus Richtung Dietingen auf der K 5562, beziehungsweise der Nordumgehung Rottweil, und der Verkehr aus Schramberg über die B 462 kommend, wird über die B 14 Rottweil Richtung Neufra geleitet. Bei der Abzweigung B 14/K 5545 bei Neufra verläuft die Umleitung über die K 5545 nach Wellendingen. In Wellendingen Richtung Schömberg geht es auf der L 434 beziehungsweise ein kurzes Stück vor Schömberg, auf die L 435. Dort mündet die Umleitungsstrecke auch wieder auf die B 27 Richtung Balingen ein.

Die Umleitung erfolgt aus Balingen beziehungsweise Schömberg in umgekehrter Reihenfolge. Die Gemeinde Neukirch, die mitten an der gesperrten Strecke liegt, und die Gemeinde Zepfenhan sind über die K 5542, K 5548 Feckenhausen und Zepfenhan und über die K 5549 Zepfenhan und Neukirch beziehungsweise über die K 5550 Zimmern unter der Burg und Neukirch erreichbar. Straßenbauamtschef Martin Osieja versteht, dass die Freude über die Umleitungen bei Pendlern und Anliegern nicht gerade groß ist. „Wir können die Maßnahme nicht anders ausführen, die Vollsperrung ist einfach notwendig“, wird er von der NRWZ zitiert.

Dies will Sprenger noch nicht einfach hinnehmen. „Wir unterstützen die laufenden Bemühungen des Rottweiler Gemeinderats für eine Teilsperrung nachdrücklich“, sagt er. „Mit Oberbürgermeister Ralf Broß in Rottweil stehe ich im Austausch in dieser Angelegenheit um ein gemeinsames Vorgehen abzustimmen“, sagt Sprenger. An seinem Ärger lässt er aber keinen Zweifel: „So etwas ist kein Gebaren.“

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