Reutlingen

Auf Straße geklebt: Aktivisten der „Letzten Generation“ blockieren B28-Abfahrt in Reutlingen

10.03.2023

von Stephan Zenke

Auf Straße geklebt: Aktivisten der „Letzten Generation“ blockieren B28-Abfahrt in Reutlingen

© Stephan Zenke

Aktivisten der „Letzten Generation“ blockieren eine Abfahrt der Bundesstraße 28 in Reutlingen.

Am Freitagnachmittag haben fünf Klima-Aktivisten der „Letzten Generation“ die Abfahrt von der B28 in Reutlingen blockiert, drei davon haben sich an der Straße festgeklebt.

Fünf Aktivisten der „Letzten Generation“ haben am Freitagnachmittag für etwa 30 Minuten den Autoverkehr an einer Abfahrt der Bundesstraße B 28 in Richtung Stadtmitte blockiert. Das berichtet der Reutlinger General-Anzeiger.

Drei von ihnen kleben sich mit einer Hand an der Straße fest. Die gesamte Aktion verläuft friedlich.

„Die Versammlung ist aufgelöst. Bitte erheben Sie sich, und verlassen die Straße“, fordert Reutlingens Ordnungsamtsleiter Albert Keppler die vier Männer und eine Frau etwa zehn Minuten nach Beginn des Protestes gegen 15 Uhr vergeblich auf.

Erste Blockade im Februar wurde verhindert

Im Gegensatz zum ersten Versuch einer Reutlinger Straßenblockade im Februar, die von Polizisten in Zivil im Ansatz verhindert worden ist, haben es die Aktivisten diesmal geschafft auf dem Asphalt Platz zu nehmen. Schauplatz des Protestes ist ein Fußgängerüberweg.

Gegenüber verkauft ein Autohändler hochmotorisierte Oldtimer mit Verbrennungsmotor. In Windeseile sind fünf Streifenwagen und über 16 Polizisten vor Ort. Die Stimmung ist sachlich und entspannt, aber niemand von den Demonstranten will freiwillig aufstehen und die Straße verlassen.

Auf Straße geklebt: Aktivisten der „Letzten Generation“ blockieren B28-Abfahrt in Reutlingen

© Stephan Zenke

Drei der Aktivisten haben sich an der Straße festgeklebt.

Während die Polizei freundlich bei den zwei nicht festgeklebten Aktivisten nachfragt, ob sie sich denn wirklich mit den entsprechenden Rechtsfolgen wegtragen lassen möchten, leiten Kollegen der Ordnungshüter den Verkehr um – die Abfahrt wird gesperrt. Um 15.30 Uhr sitzt die „Letzte Generation“ nur umringt von Presse und Polizisten im Regen auf der Straße.

Ihre Forderung lautet: „Einberufung eines Gesellschaftsrates, der durch die Erarbeitung von mehrheitsfähigen Maßnahmen dabei hilft, Deutschland aus der aktuellen tiefen gesellschaftlichen Krise herauszuführen.“ Noch könne der unumkehrbare Kollaps des Klimas verhindert werden, aber „die Regierung kommt ihrer Pflicht nicht nach“.

Die Lösung: Pflanzenöl

Etwa eine Stunde nach Start des Protestes rücken Fachleute der Technischen Betriebsdienste der Stadt an, um die festgeklebten Hände von der Straße zu lösen. Dazu verwenden Sie Pflanzenöl sowie Pinsel und Spatel.

Mittlerweile regnet es strömend, was die Angelegenheit für alle Beteiligten unangenehmer macht. Einige Passanten und Autofahrern pöbeln die Aktivisten an. Um 16.06 Uhr ist die erste Hand gelöst, etwa eine Viertelstunde danach sind auch die beiden anderen Klima-Kleber von der Polizei in Gewahrsam genommen.

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