Auch ein kurzer Stromausfall warf niemanden aus der Bahn: Start des Wasenfests in Weilen
06.08.2023

© Dennis Breisinger
Gut besucht trotz der Wetterkapriolen war der sonntägliche Auftakt des Weilener Wasenfestes.
Den Wetterunbilden getrotzt, im Regen getanzt: Mit dem „Mühle Express“ wurde am Sonntag in Weilen unter den Rinnen das in dieser Größe wohl letzte Wasenfest eröffnet. Emotionen pur bei Wasenwirt Heinz Koch inklusive.
Trotz der schlechten Witterung erfreute sich auch der Auftakt des 41. und in dieser Form letzten Wasenfest am Sonntag in Weilen unter der Rinnen wieder einer großen Beliebtheit. „Das ist der Wahnsinn, für dieses Wetter ist der Zuspruch toll. Welche andere Veranstaltung gibt es schon, bei denen die Leute bei einer Veranstaltung im Regen tanzen“, freute sich der Wasenwirt Heinz Koch.
Die Gründe dafür waren sicherlich das traditionelle Schnitzelessen, der Auftritt des aus Viola Butz (Gesang), Michael „Mikel“ Händel (Gitarre), Thomas Butz (Bass, Bariton) und Alleskönner Uwe „Spani“ Spanier (Trompete, Gitarre, E-Bass, Keyboard, Steirische) bestehenden musikalischen Stammgastes „Mühle Express“. Er bot zum wiederholten Male sein breit gefächertes Repertoire und beeindruckte mit seiner großen musikalischen Klasse. Auch von einem zwischenzeitlichen kurzen Stromausfalls ließ man sich nicht aus der Bahn werfen.
Zum Erfolg des Festes hat aber sicherlich auch beigetragen, dass zwei Zelte aufgestellt waren und auch die angrenzende kleine Lagerhalle benutzt werden konnte. Und dennoch: „Das wird aus Altersgründen das letzte Wasenfest in diesem großen Rahmen sein, zudem fehlt die Unterstützung der Gemeinde“, erklärte Koch, der deshalb dieses Mal auf einen Kurzauftritt verzichtete.
„Wir haben mit 50 Besuchern beim Schnitzelessen begonnen und mit den Jahren kamen immer mehr Besucher. Ich bin einfach emotional zu angegriffen und würde auf der Bühne in Tränen ausbrechen, mein Herz blutet schon“, gab Koch einen Einblick in sein Seelenleben. „Das komplette Ende des Wasenfests wird es allerdings nicht sein, in kleinerem Rahmen möchten wir es gerne weiterhin durchführen und hätten beispielsweise gerne Papis Pumpels bei uns.
Wir möchten allerdings nicht auf große externe Hilfe angewiesen sein und alles selber managen“, meinte Kochs Tochter Alexandra Ikiz. Aufgrund des Wetters habe man nicht den großen Besuch wie sonst so oft gehabt, „weshalb wir einige Helfer sogar heimschicken mussten“.
Generell sei die Unterstützung durch die rund 50 Mitarbeiter aber einfach toll. „Die Leute kommen aus Freiburg oder Reutlingen, und es gibt junge Leute, die extra Urlaub nehmen, so dass sie unter der Woche mithelfen können“, betonte Koch. „Diesen Menschen kann man nicht genug danken“, ergänzte Ikiz.
De Höhner als Höhepunkt
Wettertechnisch scheint in den nächsten Tagen Besserung angesagt zu sein, so dass das Wasenfest sicherlich auch im weiteren Verlauf zu einem Erfolg wird. Das Programm verspricht Großes, denn am Mittwoch wird das Kesselfleischessen zu den Klängen der „BiraBöhmischen Blasmusik“, die in diesem Jahr ihr 20-Jähriges Jubiläum feiern, stattfinden. Und genau eine Woche später kreuzt die Bauernkapelle Trichtingen zum erneuten Kesselfleischessen auf, bevor es am Samstag, 19. August, hoffentlich „aller guten Dinge sind drei“ heißt, denn zum bereits dritten Mal werden die „Höhner“ nach Weilen unter der Rinnen kommen. 2021 musste deren damaliger Frontsänger Henning Krautmacher krankheitsbedingt absagen, im Vorjahr wurde der Auftritt frühzeitig wegen eines schweren Gewitters abgebrochen.
„Die Höhner wollten unbedingt noch einmal kommen und sind uns auch gagenmäßig sehr entgegengekommen, so dass wir auch Anita Hofmann engagieren konnten. Sie war bereits beim ersten Open Air mit ihrer Schwester Anita mit dabei. Noch laufe der Vorverkauf noch schleppend, aber man hoffe auf mindestens 1000 Zuschauer. „1500 Konzertbesucher wären natürlich gigantisch“, so Koch.