Zollernalbkreis

Arbeitsagentur Balingen meldet erfreulichen Trend: Langzeitarbeitslosigkeit geht zurück

19.09.2022

Von Klaus Irion

Arbeitsagentur Balingen meldet erfreulichen Trend: Langzeitarbeitslosigkeit geht zurück

© Benjamin Rebstock

Die Leiterin der Arbeitsagentur, Anke Traber, und der Verantwortliche für die Öffentlichkeitsarbeit, Rolf Gehring.

Sonne und Wolken am Arbeitsmarkt im Bereich der Arbeitsagentur Balingen, sprich im Zollernalbkreis und im Landkreis Sigmaringen. Dem erfreulichen Rückgang der Langzeitarbeitslosenzahlen steht ein Anstieg der aktuellen Arbeitslosenzahlen gegenüber. Letztere seien aber saisonal vollkommen üblich, relativieren die Agentur-Verantwortlichen.

Wie jedes Jahr machen sich die Sommerferien und das Ende schulischer und betrieblicher Ausbildungen auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Zwar endete im August für 1450 Menschen die Arbeitslosigkeit. Aber 1840 Menschen mussten sich im August arbeitslos melden, davon 820 aus Erwerbstätigkeit und 380 nach Ausbildung oder Ende einer Qualifizierungsmaßnahme. Die Zahl der Arbeitslosen stieg deshalb um 5,7 Prozent auf 6.900. Das sind 375 mehr als vier Wochen zuvor.

Ukrainer sorgen mit für Anstieg

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit bewegt sich im saisonal üblichen Rahmen. Auch im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit gestiegen. Die Zunahme beruht vor allem auf dem Zugang ukrainischer Geflüchteter. Es sind 300 Menschen beziehungsweise 4,6 Prozent mehr arbeitslos als im August 2021. Im Landkreis Sigmaringen sind derzeit 2480 Menschen ohne Arbeit, im Zollernalbkreis 4420.

„Die Entwicklung im August ist saisonüblich. Der Arbeitsmarkt kann in diesem Monat traditionell die zu Beginn der Haupturlaubszeit und am Ende eines Ausbildungsjahres steigende Zahl an Arbeitsuchenden nicht vollständig aufnehmen“, erläutert Anke Traber, Leiterin der Balinger Agentur für Arbeit.

„Arbeitsmarkt weiter aufnahmefähig“

„Dies gilt übrigens für alle Arbeitsagenturen in Baden-Württemberg. Die Arbeitslosigkeit ist in den vergangenen vier Wochen im ganzen Land gestiegen, bei uns etwas weniger als im Landesschnitt“, so Traber weiter. „Dennoch sehen wir, dass der Arbeitsmarkt weiterhin aufnahmefähig ist und den derzeitigen Krisen standhält. So ist beispielsweise die Zahl der Langzeitarbeitslosen trotz der derzeit steigenden Arbeitslosigkeit um 400 und damit fast ein Fünftel niedriger als vor einem Jahr.“

3,8 Prozent sind arbeitslos

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im August hat zu etwas höheren Arbeitslosenquoten mit Steigerungsraten zwischen 0,2 und 0,3 Prozentpunkten in den einzelnen Geschäftseinheiten geführt. Die Quote liegt in Balingen bei 3,8 Prozent, in Hechingen bei 3,7 und in Albstadt bei 5,1 Prozent. Für den Zollernalbkreis ergibt das eine Quote von 4,1 Prozent. Im Landkreis Sigmaringen stieg die Arbeitslosenquote auf 3,3 Prozent. Für den gesamten Agenturbezirk beträgt die Arbeitslosenquote 3,8 Prozent und liegt damit genau im Landesschnitt.

Mehr Jugendliche betroffen

Den prozentual stärksten Zuwachs verzeichnet im August die Gruppe der jungen Arbeitslosen bis 25 Jahre. Im Vergleich zum Vormonat ist ihre Zahl um fast ein Fünftel gestiegen. Derzeit sind 740 Menschen unter 25 Jahren arbeitslos, 110 mehr als vor vier Wochen. Mit Beginn des neuen Ausbildungsjahres geht üblicherweise der Anteil jugendlicher Arbeitsloser wieder zurück.

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