Handball

„Angriff nicht mehr aufzuhalten“: HBW Balingen-Weilstetten dreht Derby mit 10:2-Lauf

28.11.2022

Von Marcus Arndt

„Angriff nicht mehr aufzuhalten“: HBW Balingen-Weilstetten dreht Derby mit 10:2-Lauf

© Ulmer

Patrick Volz erzielte zehn Tore gegen seinen Ex-Klub.

Ein Spieltag wie gemalt für die „Gallier“. Der Balinger Branchenführer lieferte am Samstag einen souveränen Derbysieg über Aufsteiger Konstanz, während die Verfolger aus Eisenach und Dessau am Tag darauf überraschend patzten.

Mit einem satten Sechs-Punkte-Polster geht das Team von Jens Bürkle ins Topspiel am kommenden Samstag unter der Wartburg. In Würzburg unterlag der Tabellenzweite (19:7 Punkte) mit 28:32. Auch die Biber blieben am Sonntag ohne zählbaren Erfolg, mussten sich der SG BBM Bietigheim deutlich mit 30:37 geschlagen geben.

Auf Rang drei verbesserte sich der TuS N-Lübbecke, weist gegenüber dem Dessau-Roßlauer HV die bessere Tordifferenz auf (beide 18:8). Souverän an der Spitze: der HBW (25:1), weiterhin ungeschlagen und mit einer makellosen Heimbilanz von 14:0 Zählern.

Starker Konstanzer Start

Auch für die HSG Konstanz gab es in der SparkassenArena nichts zu holen. Das „Wunder von Balingen“, welches von Jörg Lützelberger und seiner Truppe beschworen wurde, blieb aus. Dabei hatte der Aufsteiger durchaus seine Momente, erarbeitete sich in der Anfangsphase eine Zwei-Tore-Führung und konservierte diese bis zur 17. Minute: beim 6:8.

„Die ersten 20 Minuten waren, denke ich, die besten 20 Minuten, welche ich von meiner Mannschaft saisonübergreifend gesehen habe“, betonte der Konstanzer Coach. Unaufgeregt egalisierte der Balinger Bundesliga-Absteiger, welcher mit einem 7:0-Lauf die Begegnung früh drehte. Auch nach dem deutlichen 10:17-Rückstand – kurz nach Wiederanpfiff – wehrte sich die HSG, verkürzte aber nicht mehr entscheidend.

Einfach gut gearbeitet

„Wir hatten die Chance auf minus Zwei zu stellen“, so Lützelberger weiter, „das ist uns nicht gelungen, aber ich bin trotzdem richtig stolz auf die Mannschaft. Einfach gut gearbeitet.“ Nach dem 18:21 durch Lukas Köder (39. Minute) zog der Primus wieder davon. Der frühere Konstanzer Patrick Volz machte beim 33:26 (53.) den Deckel drauf. „Irgendwie waren wir lange Zeit nie wirklich weg“, sinnierte der siebenfache HBW-Torschütze Jona Schoch nach klaren 36:30 über den Tabellen-16., „obwohl es immer ein schönes Polster von vier, fünf Toren war. Wir sind jetzt glücklich, dass wir gewonnen haben und nach wie vor ungeschlagen sind.“

In der ersten Spielsequenz wackelte der Spitzenreiter, gestaltete in der Folge das Derby aber ganz souverän. „Wir sind trotz einer schwierigen Anfangsphase ruhig geblieben“, hob Bürkle hervor, „beim 6:8 sah es wirklich nicht gut aus. Wir werfen drei Kontertore, aber im Positionsangriff passiert da eigentlich gar nichts. In der Folge kommen wir dann ins Rollen, gewinnen ein bisschen mehr Souveränität in der Abwehr und machen dann vor der Halbzeit einen 10:2-Lauf. Da war unser Angriff nicht mehr aufzuhalten.“

20 Mal netzten die Schwaben in Durchgang zwei, kassierten allerdings ebenso viele Gegentreffer. „Das ist mir zu viel“, ärgerte sich der Sportwissenschaftler, „aber die Leistung war schon okay, wir haben souverän gewonnen. Jetzt hoffe ich, dass wir bis Anfang der Woche alle gesund kriegen. Es freut mich sehr, dass ‚Luki‘ die ersten Minuten hatte. Das war schon ein sehr emotionaler Moment...“

Zehn Volz-Tore gegen Ex-Klub

Nach achtmonatiger Verletzungspause kehrte der HBW-Regisseur zurück auf die Platte. „Er ist ja schon länger im Training und hat am Freitag den Freibrief bekommen“, erklärte Bürkle, welcher zufrieden bilanzierte: „Ich bin auch sehr glücklich mit der zweiten Reihe. Ein Tim Hildenbrand, der das super gemacht hat. Auch Patrick Volz, der komplett durchspielen musste, weil Oddur noch krank war. Und er hat das fantastisch gemacht.“ Zehn Treffer erzielte der Linksaußen gegen seinen Ex-Klub.

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