Meßstetten

Alte Hasen und Frischlinge – Meßstetter Jagdhornbläsergruppe musiziert vor Weihnachten

20.12.2023

Von Milijana Magarewitsch

Alte Hasen und Frischlinge – Meßstetter Jagdhornbläsergruppe musiziert vor Weihnachten

© Jörg Hohmann

So sieht eine in Freundschaft verbundene Jagdhornbläsergruppe aus.

Feuertaufe mit Bravour bestanden: Am kürzlich stattgefundenen Meßstetter Weihnachtsmarkt präsentierte sich die Jagdhornbläsergruppe des Wildgeheges Meßstetten erstmals der breiten Öffentlichkeit. Die Resonanz sei überwältigend gewesen, sodass sich zahlreiche interessierte Besucherinnen und Besucher einfanden, um die musikalische Darbietung zu erleben.

Die Gruppe entstand aus der Idee heraus, gemeinsam jagdliche Musik zu machen und fand ihren Ursprung an der Weihnachtsfeier des Wildgeheges im Jahr 2022. Schnell wurden noch Instrumente für unter den Christbaum besorgt und die erste Probe konnte am 28. Dezember 2022 im Jägerstüble im Wildgeheges Meßstetten stattfinden.

Unter der Leitung von Rolf Neumann, einem erfahrenen Jagdhornbläser mit einer über 40-jährigen Vita bei der Jagdhornbläsergruppe Balingen, wurden in wöchentlichen Übungsstunden große Fortschritte erzielt.

Neumann hat die Gruppe musikalisch aufgebaut und leitet diese auch an. Insgesamt sind 11 der 18 Mitglieder des Wildgeheges aktiv in der Gruppe tätig. Nach einem Jahr Proben wagte sich die Gruppe dann an ihren ersten offiziellen Auftritt auf dem Weihnachtsmarkt.

Alte Hasen und Frischlinge – Meßstetter Jagdhornbläsergruppe musiziert vor Weihnachten

© Milijana Magarewitsch

Lisa Krauß, sonst Pressebeauftragte des Wildgeheges, zeigt, dass auch der Spaß an der Sache nicht fehlen darf.

Der Auftritt wurde durch Teile der Jagdhornbläsergruppe Balingen unter der Leitung von Jörg Leukhardt verstärkt. Das klassische Jagdhorn, das kleine Fürst-Pless-Horn, spielt eine grundlegende Rolle in der Welt der Jagdmusik und wird für die meisten Jagdsignale und Jagdmusik in der Tonart B verwendet. Das Parforcehorn hingegen ist größer und hat einen tiefen, majestätischen Klang. Beide Hörner dienen nicht nur als musikalische Instrumente, sondern auch als Kommunikationsmittel.

Kameradschaftlichkeit ist eine Mischung aus gemeinsamen Erfahrungen, Herausforderungen und Zielen. Wenn jetzt auch noch dieselben Werte und Überzeugungen dazukommen, dann ist das der perfekte freundschaftliche Zusammenschluss. Das alles trifft auf die Jagdhornbläsergruppe zu.

Respekt und Ehrerbietung

Denn nicht nur die Liebe zur Musik eint die Bläser-Combo, sondern auch der Respekt und die Ehrerbietung dem Tier gegenüber. Nachdem ein Jäger ein Tier erlegt hat, kann er sich musikalisch durch das Spielen eines „Jagdsignals“ verabschieden. Mit dieser kurzen Melodie, etwa dem „Halali“, wird auch symbolisch der Abschluss markiert. Zudem signalisiert es anderen Jägern in der Nähe, dass die Jagd vorbei ist und sie sich auf den Rückweg machen können.

Alte Hasen und Frischlinge – Meßstetter Jagdhornbläsergruppe musiziert vor Weihnachten

© Milijana Magarewitsch

Ein "Notenblatt".

Das Spielen von Jagdsignalen hat in der Jagdkultur eine lange Tradition und ist nicht nur musikalische Geste, sondern auch Bindeglied zwischen den Jägern. Die Signale können je nach Situation und Region variieren, sind aber oft fester Bestandteil des jagdlichen Brauchtums und tragen zur Atmosphäre und Tradition der Jagd bei. Dieses Gemeinschaftsgefühl scheint auch Jugendliche zu begeistern, denn der jüngste Bläser ist gerade einmal 16 Jahre alt.

Winterliches Vergnügen

Nach anderen Instrumentenexkursionen wie zum Schlagzeug entdeckte Nevio Sechi den Spaß am Horn. Ein wenig „familiär vorbelastet“, denn sein Onkel Dominik ist ebenfalls Teil der Bläsergruppe. Wer nun Lust auf einen musikalischen und tatsächlichen Ausflug bekommen hat, kann sich vom Können der Wildgehege-Musikanten bei der Eröffnung des Glühweinsaison am Kinderspielplatz selbst ein Bild machen. Gegen 17 Uhr wird die Jagdhornbläsergruppe hier auftreten.

Am 23. Dezember, 16 bis 20 Uhr, kann nicht nur am Verkaufsstand ein warmes Schlückchen Glühwein oder Punsch genossen, eine rote Wurst gevespert, sondern auch ein winterlicher Spaziergang durchs Gehege unternommen werden.

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