Alle Parteien vergessen Menschen in Altenheimen
31.08.2017
Jochen Lange, Regionalbeauftragter der Bundesinteressenvertretung für alte und pflegebedürftige Menschen (BIVA) hat sich die Programme von CDU, SPD, Grüne, von der Partei Die Linke und der AfD angesehen sowie die bisherigen Aktivitäten der kandidierenden Politiker im Zollernalbkreis.
Sein Fazit: „Niemand kümmert sich um die Bewohner in den Altenheimen, die Durchsetzung ihrer Rechte und um die Verwirklichung einer menschenwürdigen Pflege.“
In den Wahlprogrammen tauche dieses Thema nicht auf. Wenn es überhaupt Text-Fragmente gebe, handele es sich um pflichtbewusste Abdeckung eines Themas, das man nicht ignorieren könne. „Die älteren und pflegebedürftigen Menschen hatten schon bisher keine Lobby in der Politik, es wird wohl auch weiterhin so bleiben“, fürchtet Lange.
Dabei gewinne die Situation in den Altenheimen zunehmend an Bedeutung: Laut einer repräsentativen Umfrage wollten 43 Prozent der Bundesbürger bei ihrer Wahlentscheidung dem Thema Pflege eine „entscheidende Bedeutung“ beimessen, 55 Prozent beurteilten die Pflegequalität als „weniger gut“ oder sogar „schlecht“. Und 68 Prozent hielten es für wichtig, dass in der Pflege mehr Zeit für persönliche Zuwendung bleibe.
Jochen Lange: „Die Parteien haben allesamt nicht erkannt, wie wichtig eine humane Altenpflege ist.“ Dieses Thema dürfe in der Politik nicht weiter vergessen werden. „Die Pflegebedürftigen in den Altenheimen wollen es noch erleben, dass sich etwas zum Guten ändert.“
