Albstadt

Albstadts neue Säfrau – Annika Pagano in Onstmetttingen zur Diakonin geweiht

19.03.2023

Von Susanne Conzelmann

Albstadts neue Säfrau – Annika Pagano in Onstmetttingen zur Diakonin geweiht

© Susanne Conzelmann

Die neue "Säfrau", respektive Diakonin, Annika Pagano mit der Onstmettinger Pfarrerin Silke Bauer-Gerold.

Der „Albstädter Norden“ hat eine neue Diakonin. In einem festlichen Gottesdienst in der Philipp-Matthäus-Hahn-Kirche in Onstmettingen empfing Annika Pagano den Segen für ihre neue Arbeit.

„Ein Mann ging auf sein Feld, um dort Getreide zu säen. An manchen Stellen des Feldes war viel Erde, an anderen waren Felsen mit nur wenig Erde. Auf dem Feld war dazu ein kleiner Weg, auch dort fielen Körner hin. Der Mann sah auch, dass an einigen Stellen des Feldes Unkraut und Dornen wuchsen. Überall lagen Samenkörner verteilt. An welchen Stellen wohl Getreide wachsen würde?“

Sämänner und Säfrauen

Jesus sprach oft in Gleichnissen wie diesem. Seine Geschichten waren lebensnah, meist leicht zu verstehen und holten die Menschen in ihrer Lebenssituation ab. Das „Gleichnis vom Sämann“ passt auf die vielen Nachfolger, die auch heute noch Gottes frohe Botschaft unter die Leute bringen – also auch für die „Säfrauen“. Und davon hat Albstadt seit März eine mehr.

Besser gesagt: Die evangelischen Kirchengemeinden Tailfingen, Pfeffingen, Burgfelden und Onstmettingen, die sich zusammengetan hatten, um die Stelle einer Diakonin finanzieren zu können. So waren am Samstagabend in der Onstmettinger Kirche auch Menschen aus allen Gemeinden dabei, um die Verpflichtung Annika Paganos mit Gebeten und Glückwünschen zu begleiten.

Albstädter Eigengewächs

Annika Pagano ist ein Albstädter „Eigengewächs“. Die heute 30jährige wuchs seit 1999 in Tailfingen als Annika Strohmaier auf, besuchte Waldheim und Jugendgruppen des CVJM, arbeitete dort auch an verantwortlicher Stelle mit und entschloss sich, nach ihrer Ausbildung als Jugend- und Heimerzieherin noch ein berufsbegleitendes Studium dranzuhängen.

Im CVJM-Kolleg Kassel studierte sie Theologie mit Schwerpunkt Gemeindepädagogik. Damit wäre sie in Hessen auch schon vollwertige Diakonin gewesen – in der Landeskirche Württemberg ist darüber hinaus aber noch ein zusätzlicher Abschluss notwendig, so dass Pagano noch bis zum Herbst offiziell als „Diakonin in Ausbildung“ firmiert. Nach dem Studium arbeitete sie für eineinhalb Jahre als Jugendreferentin in Bad Urach/Münsingen und bewarb sich dann erfolgreich für die Stelle als Diakonin in den Kirchengemeinden „Albstadt-Nord“.

„Ein steiniger Boden“

Was werden ihre Aufgaben sein? Ihre Zielgruppe sind die 25-50jährigen. Ein „steiniger Boden hier auf der Alb“, wie Pfarrer Christoph Fischer in seiner Predigt scherzhaft andeutete. Dass die quirlige Annika Pagano dafür genau die richtige ist, daran ließen die beiden „Zeuginnen“, die neben einigen Kirchengemeinderäten aus den einzelnen Gemeinden der Einsegnung am Altar beiwohnten, keinen Zweifel.

Svenja Gonser, früheres Waldheimkind von „Annika mit den roten Haaren“, lobte deren Kreativität, Wegbegleiterin Verena Lohr ihren Tatendrang und ihr Organisationstalent. Dies möchte Annika Pagano auch gleich zu Beginn in ihre neue Arbeitsstelle einbringen, vor allem bei der Planung und Durchführung des zweiwöchigen Zeltfestivals „Gut Trauf“, das am 18. Juni beim Tailfinger Lerchenfeld beginnen wird.

In Elternarbeit engagieren

Auch in der Elternarbeit möchte sie sich engagieren, in Kürze wird sie bei der Tailfinger Kinderbibelwoche in den Osterferien ein „Elterncafe“ anbieten. Bis dort wird dann auch der „Lätare-Weizen“ (benannt nach dem Sonntag in der Mitte der Passionszeit), den Pagano mit Pfarrerin Silke Bauer-Gerold symbolisch einsäte, schon erste hoffnungsvolle grüne Halme haben.

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