Aktionen laufen wieder an: Balinger Streetworker planen Events für den restlichen Sommer
07.08.2020
Von Lea Irion
Eigentlich waren für dieses Jahr viele Veranstaltungen geplant – dann kam Corona. Die Balinger Streetworker Cira Imperato und Gerhard Eppler haben sich in den vergangenen Wochen viele Gedanken dazu gemacht, wie es für die Jugendarbeit weitergehen könnte. Jetzt stehen die ersten Aktionen für das restliche Jahr fest.
Vor der Pandemie war noch so viel geplant – dann musste erst einmal monatelang alles ausfallen. Besonders der wegfallende persönliche Kontakt zu den Jugendlichen in Balingen war für die Streetworker Cira Imperato und Gerhard Eppler vom diakonischen Unternehmen Mariaberg eine schwierige Zeit, da der direkte Draht zu den Heranwachsenden meist die einzige Möglichkeit ist, mit ihnen ins Gespräch zu kommen.
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Mittlerweile können die beiden ihre Arbeit aber wieder in fast gewohnter Weise ausführen. Dank der Lockerungen stehen nun auch wieder erste Aktionen für die kommenden Wochen fest, die Imperato und Eppler für die Jugendlichen in Balingen auf die Beine gestellt haben.
Asche für den Dirt-Park
Da wäre beispielsweise der Dirt-Bike-Park in Frommern, der erst vor zwei Jahren eingeweiht wurde. Mittlerweile sind die Strecken aber in einem eher miserablen Zustand. „Deshalb wollen wir den Park zusammen mit den Jugendlichen am 25. und 26. August ein bisschen restaurieren“, sagt Imperato.
Dafür haben die Streetworker 2000 Euro von der Landesarbeitsgemeinschaft Mobile Jugendarbeit bekommen. Von August 2020 bis August 2021 soll der Dirt-Bike-Park in mehreren Schritten aufgehübscht werden, der Auftakt ist die erste Aktion Ende August. In einem Jahr soll die Restauration fertig sein, dann wird mit einer großen Veranstaltung gefeiert.
Jugendplatz, kein Drogenhotspot
Wie es mit der Aktion Nightsport weitergeht, können die beiden noch nicht sicher sagen. Früher fanden die Sportabende einmal monatlich in der Kreissporthalle bei der Berufsschule statt, aufgrund der Pandemie ist das im Moment jedoch nicht umsetzbar.
„Neulich wollten wir einige Runden Beachvolleyball mit Jugendlichen spielen“, erinnert sich Eppler. Da das an der frischen Luft mit den Hygieneregeln vereinbar ist, können sich die Streetworker vorstellen, das in absehbarer Zeit noch einmal zu wiederholen.
Mit der Aktion Nightsport wird es aber vermutlich bis Mitte Oktober nichts. Eine alternative Halle fehlt derzeit, zumal hoffen Imperato und Eppler, dass sich die Hygieneregeln bis dahin noch weiter lockern.
„Ort hat falsches Image“
Ein weiteres großes Thema auf der Agenda der Streetworker ist der Jugendplatz nahe des Bahnhofs in Balingen. Auf Nachfrage, ob das denn nicht ein Drogenhotspot sei, antwortet Eppler: „Eben nicht, wir kennen die Menschen dort.“ Mindestens einmal in der Woche gehen die beiden hin und reden mit den Jugendlichen, die sie dort vorfinden. Aus eigener Erfahrung heraus empfinden sie den Jugendplatz aber nicht als Drogenhotspot.
„Der Ort hat ein völlig falsches Image“, ergänzt Eppler. Er habe gemerkt, dass der Platz den Jugendlichen im Raum Balingen sehr wichtig ist. Also traten er und seine Kollegin mit den jungen Menschen in Kontakt und arbeiteten aus, wie man das Gelände aufwerten könnte.
Gespräch am 12. August
„Es stellte sich raus, dass die Jugendlichen gerne eine Netzschaukel hätten“, sagt Imperato. Eine solche hat aber keinen Platz – zu lang, zu breit ist die Mindestgröße. Zusammen mit der Stadtplanung haben sich die Streetworker auf eine Hängematte geeinigt.
Am 12. August reden Eppler und Imperato mit den potenziellen Geldgebern, die das Vorhaben finanzieren möchten. Wenn das Gespräch gut verlaufe, könne die Hängematte noch in diesem Jahr aufgestellt werden. Wenn nicht, ziehe man den Frühling des kommenden Jahres in Betracht.
Am Jugendplatz selbst planen Imperato und Eppler am 19. September einige Minispiele, bei denen die Teilnehmenden Gutscheine für Amazon gewinnen können. Los geht es um 17 Uhr bis etwa 20 Uhr. Teilnehmen können Jugendliche ab 14 Jahren.
