Balingen

80 Ehrenamtliche sind beim Angebot der Kirchen auf Balinger Gartenschau im Einsatz

27.04.2023

Von Jasmin Alber

80 Ehrenamtliche sind beim Angebot der Kirchen auf Balinger Gartenschau im Einsatz

© Jasmin Alber

Wasser steht auch für Wachstum, sagen Marion Faigle, Birgit Wurster und Achim Wicker (von links) bei der Vorstellung des Kirchenprogramms im strömenden Regen.

Begegnen. Beten. Blühen. So lautet nicht nur das Motto der Kirchen auf der Gartenschau, sondern spiegelt sich auch in der Gestaltung des Zwingergartens wider. Auch das Programm ist vielseitig und richtet sich an alle, vom Kita-Kind bis zum Senior – selbstverständlich ökumenisch. Pfarrerin Birgit Wurster, Gemeindereferentin Marion Faigle und Dekanatsreferent Achim Wicker erzählen mehr darüber.

Man erkennt den Zwingergarten in Balingen kaum wieder. In den vergangenen Monaten ist der geschichtsträchtige Ort komplett neu gestaltet worden. Aus gutem Grund: Hier haben die Kirchen auf der Gartenschau ihr Plätzchen, oder besser gesagt, ihren Platz. Und damit für das umfassende Angebot und Programm auch genügend Raum, der zwar auf dem Gartenschaugelände liegt, aber dennoch nicht mitten im Geschehen.

Das Programm ist umfangreich, die Beiträge auf den Bühnen im Gelände – allen voran die sonntäglichen Gottesdienste, die jeweils auf einer der Bühnen im Gelände gehalten werden – noch nicht mitgezählt. Singen, meditatives Tanzen, werktägliche Andachten, klangvolles Abendlob und vieles mehr stehen als wiederkehrende Mitmach-Veranstaltungen an.

Die 143 Gartenschautage sind bei den Kirchen gespickt mit großen und kleinen Programmbeiträgen. Regelmäßig gibt es von Montag bis Samstag mittags die „Gedanken:Pause“, eine Zeit, um neue Kraft zu schöpfen und bei einer Andacht im Zwingergarten zur Ruhe zu kommen. Seelsorgerinnen und Seelsorger aus dem gesamten Bezirk gestalten dieses Angebot, merkt Pfarrerin Birgit Wurster an. Freitags um 18 Uhr laden Chöre, Musikerinnen und Musiker sowie Engagierte der Kirchengemeinden zum Abendgebet mit Musik ein. Immer montags um 18 Uhr ist das offene Singen, das von Musik- und Chorgruppen gestaltet wird – getreu dem Motto „Wo man singt, da lass dich ruhig nieder“.

„Im Gespräch mit ...“

Insgesamt 40 Menschen aus dem Zollernalbkreis – vom Lokalpolitiker über Künstler und in Institutionen Engagierte bis hin zum Handwerker – sind für das Talkformat „Im Gespräch mit ...“, das immer mittwochs und freitags um 15 Uhr stattfindet, eingeladen worden. Sie sprechen mit den Moderatorinnen und Moderatoren aus den Kirchengemeinden über verschiedene Themen. Mit dabei sein wird auch ZAK-Lokalredakteurin Rosalinde Conzelmann am 17. Mai, die über das Thema Garten spricht.

Schulklassen und Kitagruppen können für das Donnerstagvormittagsangebot mit Religionspädagogin Daniela Brändle und Kindergartenfachberaterin Simone Lengerer angemeldet werden (unter Telefon 07433 160784). Auch hierbei geht’s um das Leitthema „Begegnen. Beten. Blühen“.

Vaterunser, Sternpilgern und Nacht der offenen Kirchen

An den Zwingergarten angrenzend wird übrigens vom 15. Mai an und bis Ende Juni ein Zelt aufgestellt. Darin dreht sich alles ums Vaterunser. Die Besucher können hier „über dieses ganz bekannte Gebet neue Impulse erhalten“, verrät Marion Faigle. Alles dort Gezeigte ist selbst erarbeitet, so Pfarrerin Wurster. In der ersten Juli-Woche geht’s um das Thema „Meiner Berufung auf der Spur“, dazu gehört unter anderem ein Boccia-Spiel mit besonderen Kugeln, um sich über die eigene Berufung Gedanken zu machen, ergänzt Achim Wicker. Station beim Zwinger wird auch das „Brot für die Welt“-Mobil machen.

Ein Highlight für die Verantwortlichen ist die „Nacht der offenen Kirchen“ am 30. Juni, bei der die Besucher zu ungewohnter Uhrzeit besondere Einblicke in die Gotteshäuser bekommen werden.

Zum Sternpilgern am 20. Mai kann man sich übrigens noch anmelden. Diese Pilgerwanderung, bei der die Teilnehmenden von verschiedenen Punkten aus starten und unterschiedlich lange Distanzen zurücklegen, steht unter dem Titel „Auf den Spuren der vier Elemente und ihrer tierischen Geschöpfe“.

80 Ehrenamtliche für Kirchenauftritt im Einsatz

Das stemmt sich freilich nicht mit einer Handvoll Personal. Allein 80 Ehrenamtliche werden für die Kirchen im Einsatz sein, hinzu kommen die Hauptamtlichen wie Pfarrerinnen und Pfarrer oder pastorale Mitarbeiter. Erkennbar an roten T-Shirts, sind sie immer mindestens zu zweit vor Ort, erklären den Garten oder stehen bei Fragen zur Seite.

Für den Auftritt der Kirchen auf der Gartenschau zeichnet die Balinger Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen verantwortlich. Dieser gehören zahlreiche Kirchengemeinde der Gesamtstadt an. Die ACK arbeitet bei der und für die Gartenschau mit weiteren kirchlichen Gruppen zusammen: mit der diakonischen Bezirksstelle Balingen, der Caritas Schwarzwald-Alb-Donau, der Katholischen Erwachsenenbildung Zollernalbkreis und dem Evangelischen Bildungswerk Balingen und Sulz.

Auch über die Balinger Stadtgrenzen hinaus hat das Angebot der Kirchen bereits die Runde gemacht. „Es haben sich schon einige Besuchergruppen aus der Diözese angemeldet“, freut sich Achim Wicker.

Die Orte im Zwingergarten

Das Motto der Kirchen auf der Gartenschau lautet „Begegnen. Beten. Blühen“. Das spiegelt sich nicht nur im Programm wider, sondern auch in der Gestaltung des Zwingergartens. So ist am einen Ende die lange Tafel – streng genommen sind es zwei lange Tische mit Bänken –, die zum Begegnen, zum Austausch oder einfach nur für ein kleines Päusle einlädt. Hier kann auch ein selbst mitgebrachtes Vesper verzehrt werden.

Daneben befindet sich eine Aktionswand, an der die Besucher des Zwingergartens Bitten und Gebete anbringen können.

Mittendrin im Gelände der Kirchen gibt’s einen bestuhlten Bereich, der bei Bedarf mit einem Sonnensegel beschattet werden kann. Hier werden beispielsweise Andachten gehalten, hier hat aber auch das Talk-Format seinen Platz. Direkt daneben steht der Glockenturm, den die Pfadfinder errichtet haben. Sämtliche Formate dauern höchstens 30 Minuten, erklärt Achim Wicker.

Interaktiv durch die sieben Tage der Schöpfung

Im „Schöpfungsgarten“ am anderen Ende des länglichen Zwingergarten wird es blühen. In die bepflanzten Beete, in denen auch ein kleiner Brunnen seinen Platz hat, sind die Stationen zu den sieben biblischen Schöpfungstagen integriert. Auf den geflammten Holztafeln sind „kurze Impulse für Familien angebracht“, wie Marion Faigle erklärt. Die Texte seien bewusst kurz gehalten, ergänzt Pfarrerin Wurster, die auch auf den haptischen Teil – ein „Memory“-Spiel, bei dem Kinder mitmachen können – verweist. Faigle weist darauf hin, dass der „Schöpfungsgarten“ interaktiv ist: Via QR-Code lassen sich passende Lieder abspielen. „Beim siebten Tag gibt es die Schöpfungsgeschichte in zweieinhalb Minuten.“ Das Smartphone mitzubringen, lohnt sich also.

Zwei eindrucksvolle Fotografien, die vom Ostdorfer Jochen Holp aufgenommen wurden, „zeigen, was die Menschen aus der Schöpfung gemacht haben“, erläutert die Gemeindereferentin. Sie sollen zum Nachdenken anregen.

„Wir sind ‚Geh-hin-Kirche‘ im besten Sinne: da, wo die Menschen sind, ansprechbar, zuhörend und aufmerksam“, lautet eines der Punkte im Selbstverständnis der Kirchen auf der Gartenschau.

Mehr zum Gartenschaubeitrag der Kirchen und das komplette, aktuelle Programm sind abrufbar auf kirchen-gartenschau-balingen.de.

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