Zum Tode von Willi Lutz

Willi Lutz stammte aus dem Kreis Reutlingen. 1968 legte er am Johannes-Kepler-Gymnasium in Reutlingen sein Abitur ab. Bevor er sein Studium zum Grund- und Hauptschullehrer an der Pädagogischen Hochschule Reutlingen aufnahm, leistete er seinen Grundwehrdienst bei einer Gebirgsjägereinheit in Mittenwald ab.

1973 legte Willi Lutz die Ersten Staatsprüfung für das Lehramt ab und wurde der Sonderschule in Mössingen zugewiesen. Hier arbeitete er ein Schuljahr, um dann ein weiteres Studium zum Realschullehrer aufzunehmen. Mit der Prüfung in Sport und Mathematik begann seine reiche schulische Laufbahn. Als Lehrer an der Realschule Meßstetten, als Beratungslehrer und als Fachberater, als Konrektor in Gammertingen und als Rektor der Realschule Burladingen, wo er Geschäftsführender Schulleiter war, sammelte er praktische Erfahrungen, sondern überzeugte mit seinem besonderen Talent: Zuhören können und auch in schwierigen Situationen Ruhe bewahren.

In dieser Zeit wurde die Kultusverwaltung auf Willi Lutz aufmerksam, sie übertrug ihm im November 1996 das Amt eines Schulrates beim Staatlichen Schulamt in Balingen, gute und glückliche Berufsjahre, wie er sich gern erinnerte. In diese Zeit fiel der Wettbewerb der Landesbehörden zur Optimierung der Verwaltung, an dem Willi Lutz maßgeblich mitwirkte.

Als zuständiger Schulrat für die Lehrerversorgung entwickelte er ein Lehrkräfte-Zuweisungssystem, dass nicht nur den Lehrern und Schulen zugute kam, sondern auch in der Oberen Behörde Nachahmer fand.

Weniger gelungen fand Willi Lutz die Entscheidungen der Landesregierung im Jahre 2004/2005, die Schulverwaltung in die allgemeine Verwaltung zu integrieren. Die Reibungsverluste, so äußerte er sich gerne, seien viel zu hoch und pädagogische Entscheidungen unterschieden sich doch oft von reinem Verwaltungshandeln.

Bis zu seiner Pensionierung 2009 nach über 40 Dienstjahren, war Willi Lutz stellvertretender Amtsleiter des eigenständigen Schulamtes in Albstadt. Trotz enormer beruflicher Belastung engagierte er sich auch ehrenamtlich in Verbänden und Vereinen und fand auch Zeit, seine Lieblingssportarten, das Klettern und Skilaufen, auszuüben.

Die Tätigkeit als Bereitschaftsführer bei der Bergwacht und seine langjährige Präsidentschaft im Turngau Zollern-Schalksburg sind ausgewählte Beispiele für sein Engagement.

Im Juli konnte Willi Lutz noch bei stabiler Gesundheit seinen siebzigsten Geburtstag feiern. Sein erstes Enkelkind, auf das er sich wie er sagte, besonders freue, auch weil es vielleicht um Weihnachten herum auf die Welt kommen werde, konnte er nicht mehr in die Arme nehmen. Seiner Frau und seiner Tochter gilt die besondere Anteilnahme.