HBW-Geschäftsführer Strobel sieht viele positive Aspekte

14.11.2017

von Marcus Arndt

Die Bergischen Löwen dominieren weiter das Unterhaus, ließen auch am Doppelspieltag keine Punkte liegen. Anders die Verfolger: Das Schwabenduo aus Bietigheim und Balingen kam gegen die Rimparer Buben nicht über ein Unentschieden hinaus.

Es bleibt auch nach dem 13. Spieltag dabei: Der Bergische HC ist den Konkurrenten in der 2. Handball-Bundesliga überlegen, gewinnt auch enge Spiele knapp und demotiviert damit immer wieder die Mitfavoriten.

Nach dem hauchdünnen 27:26-Erfolg in Wilhelmshaven am Freitagabend erteilte das Löwenrudel am Sonntag dem TV Emsdetten die nächste Lektion, besiegte den Verfolger klar mit 31:25. Offensiv waren die Bergischen einmal mehr nicht aufzuhalten. Die Münsterländer hingegen ergaben sich früh in ihr Schicksal. Die Qualitäten eines Topteams, die nach 16:2 Zählern zum Saisonstart zu erwarten gewesen wären, brachten sie in der Klingenhalle zu keinem Zeitpunkt auf die Platte. „Wir haben viel besser gespielt als am Freitag. Deshalb dürfen wir mit uns zufrieden sein“, resümierte BHC-Torjäger Maciej Majdzinski, „aber nachdem wir schon mit zwölf Toren Vorsprung vorne gewesen waren, hätten wir deutlicher gewinnen müssen.“ Am Ende war es egal. Die Bilanz des Bundesliga-Absteigers bleibt mit 26:0 Punkten perfekt.

HBW-Geschäftsführer Strobel sieht viele positive Aspekte

© Moschkon

Valentin Spohn (Mitte) lieferte eine starke Leistung ab, trug acht Treffer zum 31:22-Erfolg des HBW Balingen-Weilstetten gegen Aue bei.

Da kommt es dem Fusionsklub aus Solingen und Wuppertal nicht ungelegen, dass die Verfolger aus Balingen und Bietigheim einen Punkt liegen ließen: Die zweitplatzierte SG BBM Bietigheim holte am Sonntag nach einem 8:15-Pausenrückstand noch einen Zähler gegen die Wölfe aus Rimpar (Endstand: 26:26). Bereits am Freitag trotzten die Unterfranken dem HBW Balingen-Weilstetten ein Remis ab (27:27). So ganz spurlos war das Duell mit den Wölfen nicht an den „Galliern von der Alb“ vorbeigegangen. Jona Schoch zog sich eine Verletzung am Handgelenk zu und musste am Sonntag gegen den EHV Aue pausieren. „Wahrscheinlich ist es nur eine Prellung“, sagte Schoch. So teilten sich im linken Rückraum Valentin Spohn und Markus Stegefelt die Aufgaben. Überragend: Spohn mit acht Buden. „Ich muss mich in einem neuen Verein natürlich reinhängen, um meine Spielanteile zu bekommen“, erklärte der Neuzugang aus Leuters-hausen, „beim HBW ist das etwas ganz besonderes, denn für mich ist es ein gefühlter Erstligist. Wir wollen in die 1. Liga und dafür müssen wir weiter hart arbeiten. Wir haben zu viele Gegentore übers Zentrum kassiert und haben es Torhüter Marouen Maggaiz zu verdanken, dass es insgesamt nur 22 Gegentore waren.“ Die Protagonisten neben der Platte waren mit der Bilanz von 3:1 Zählern aus dem Doppelspieltag einverstanden. „Wir können zufrieden damit sein, dass wir zum ersten Mal auswärts bei einem starken Gegner gepunktet haben“, betonte Geschäftsführer Wolfgang Strobel, „gegen Aue mussten wir uns reinkämpfen. Wichtig ist, dass wir viele positive Aspekte mitnehmen können.“

Mit dem siebten Sieg im siebten Heimspiel sortiert sich der HBW (20:6 Punkte) hinter den Löwen (26:0) und Bietigheim (21:5) an dritter Stelle ein, gefolgt vom punktgleichen VfL Lübeck-Schwartau (34:30 gegen Wilhelmshaven). Wieder in Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen sind der Dessau-Roßlauer HV (27:23 gegen Hamm/18:8) und der HSC Coburg (17:9). Die Oberfranken setzten sich knapp mit 31:28 gegen die HSG Konstanz durch.

Bitter für die Bodensee-Truppe: Wie schon gegen Bietigheim am Freitag (32:36) präsentierten sich die Blau-Gelben erneut auf Augenhöhe, blieben aber ohne zählbaren Erfolg. „Wir hatten etwas Wurfpech, obwohl wir in der zweiten Halbzeit etwas Oberwasser hatten“, sagte der Konstanzer Trainer Daniel Eblen, „und wir haben zu viele freie Chancen ausgelassen.“ Damit bleibt die HSG Vorletzter (4:22), eingerahmt von den punktgleich Ost-Klubs aus Eisenach (27:30-Niederlage in Dresden) und Aue. Aber die Abstände im Tabellenkeller sind minimal: Zum 16. Tabellenplatz fehlen dem Trio nur zwei Zähler. Etwas Luft im Abstiegskampf verschaffte sich Altmeister TUSEM Essen mit dem dritten Sieg in Serie (25:24 gegen Nordhorn-Lingen).

 

Biber mischen die Liga auf

Der Dessau-Roßlauer HV hat einen Lauf – blieb am Sonntagnachmittag im zehnten Spiel in Serie ungeschlagen. Das Team von Trainer Uwe Jungandreas setzte sich vor heimischer Kulisse mit 27:23 gegen den ASV Hamm-Westfalen durch. Nach der maximalen Ausbeute von vier Punkten am Doppelspieltag – am Freitag waren die Elbestädter in Hildesheim erfolgreich (Endstand: 26:23) – kletterten die Biber auf Rang fünf (18:8 Punkte). Hinter den Ostdeutschen reihen sich der HSC Coburg, die HSG Nordhorn-Lingen (beide 17:9) sowie Hamm, die DJK Rimpar und der TV Emsdetten ein (alle 16:10).

Die Rhein Vikings verbuchten ebenfalls vier Punkte am vergangenen Wochenende. Nach dem 26:19-Erfolg beim EHV Aue legte der Branchenneuling am Sonntag nach, besiegte im Düsseldorfer Castello die HG Saarlouis ebenfalls deutlich: mit 28:19. „Wir haben über 60 Minuten diszipliniert gespielt und konnten uns in der zweiten Halbzeit spielerisch in der Offensive weiter steigern“, bilanzierte Vikings-Anführer Ceven Klatt zufrieden. Spä-testens nach dem sechsten Saisonsieg sind die Rheinländer in der zweiten Liga angekommen, rangieren punktgleich mit Elbflorenz Dresden (beide 12:14) im Tabellenmittelfeld.ar

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