HBW: brisantes Wiedersehen mit den Rimparer Wölfen

10.11.2017

von Marcus Arndt

Nach dem souveränen Sieg über Konstanz gastiert der HBW am Freitagabend bei den Wölfen aus Rimpar. Eine richtungsweisende Partie für die Schwaben.

Bei den Unterfranken hat der neue Balinger Trainer erfolgreich gearbeitet, die DJK ins Bundesliga-Unterhaus geführt und dort etabliert. Nun kehrt er zu den Wölfen zurück. Kein leichtes Spiel – für ihn und das Balinger Team.

HBW: brisantes Wiedersehen mit den Rimparer Wölfen

© Moschkon

Für HBW-Coach Jens Bürkle geht es heute zurück an seine alte Wirkungsstätte. Von 2012 bis 2015 trainierte der Sportwissenschaftler die Wölfe aus Rimpar.

Das Debüt von Jens Bürkle gelang zweifelsohne – im baden-württembergischen Derby setzte sich der Bundesliga-Absteiger aus Balingen mit 32:22 gegen die HSG Konstanz durch. „Der Start war super und nach dem 11:4 war die Sache eigentlich gelaufen“, blickt der Sportwissenschaftler zufrieden zurück. Nicht ohne Grund. „Nach zehn Tagen haben wir viele Dinge sehr gut umgesetzt“, analysiert der 37-Jährige, „die ersten Ansätze waren zu sehen. Aber natürlich ist im Detail vieles noch verbesserungswürdig.“ Unumwunden räumt der frühere Bundesliga-Kreisläufer allerdings ein: „Das Spiel gegen Konstanz gab nur wenige Aufschlüsse.“ Gegen die Bodensee-Truppe ließen die Schwaben in der Defensive nur wenig zu – kassierten nach dem Wiederanpfiff in 15 Minuten nur ein Tor aus dem Spiel heraus – und spielten vorne einen soliden Ball. „Wir haben aber zu viel liegen lassen, und auch das Tempo fehlte“, moniert der Sigtryggsson-Nachfolger, „gegen Rimpar reicht diese Leistung nicht.“

Das Wolfsrudel setzte am vergangenen Spieltag ein echtes Ausrufezeichen, siegte beim VfL Lübeck-Schwartau mit 28:21. Eindrucksvoll revanchierte sich das Team von Trainer Matthias Obinger für die bitterste Niederlage in der Klubhistorie. Im Juni dieses Jahres unterlagen die Unterfranken mit 29:31 in der „Hansehölle“. Parallel siegten die direkten Konkurrenten aus Friesenheim und Hüttenberg und zogen im Saisonfinale noch an Rimpar in der Tabelle vorbei. Die Grün-Weißen verpassten den Bundesliga-Aufstieg, es blieb der undankbare vierte Platz im Endklassement. Trotz des rasanten Aufstiegs der Wölfe, welche vor zehn Jahren noch in der Oberliga Bayern am Ball waren, halten sich die Protagonisten auf und neben der Platte im Postulieren ehrgeiziger Ziele zurück. Der Aufstieg sei weder ein übergeordnetes noch ein realistisches Ziel, sagt Obinger, welcher seit 2015 die DJK trainiert. Er trat damals die Nachfolge von Bürkle an, welcher zu den klassenhöheren Recken nach Hannover wechselte.

Am Freitagabend (20 Uhr, s.Oliver Arena Würzburg) kehrt der neue Anführer der „Gallier von der Alb“ an seine alte Wirkungsstätte zurück. „Nach dem Spiel gegen Rimpar wissen wir, wo wir stehen“, prognostiziert der Balinger Coach, „das ist eine Top-Mannschaft.“ Diese spielt seit vielen Jahren zusammen, wurde – mit bescheidenen finanziellen Mitteln – gezielt verstärkt und sinnvoll ergänzt. „Mit Max Brustmann haben sie einen der besten Torhüter der Liga, wenn ihn seine Abwehr nicht im Stich lässt“, erklärt Bürkle. Da ist es wenig überraschend, dass die Defensivabteilung der Unterfranken zu den Besten der Branche zählt. Auch in der Offensive besitzt das Wolfsrudel herausragende Qualitäten. „Sie haben mit Schmidt, Brielmeier, Kaufmann und Herth eine super Rückraumachse“, meint Bürkle, „und zwei richtig schwere Kreisläufer . . .“ Da ist es nachvollziehbar, dass die Schwaben versucht haben, „das Abwehrthema weiter zu bearbeiten“, wie es der ehemalige Bundesliga-Spieler formuliert, der zu Wochenbeginn weiter auf den verletzten Routinier Lars Friedrich verzichten musste. Zudem fehlte Valentin Spohn (Magen-Darm-Infekt). Beide werden heute die Reise nach Würzburg antreten, ob es für einen Einsatz reicht, wird sich zeigen. „Ich würde mich freuen, wenn beide dabei wären“, so Bürkle weiter, „aber die Hand von Lars ist immer noch angeschwollen – und auch bei Spohn werden wir nichts riskieren.“

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