Balingen

Gesundheitsamt rät zu Impfung

25.02.2015

Voll erwischt! Neben der Grippewelle droht nun auch eine Masernepidemie. Mit dieser vermeintlichen Kinderkrankheit ist nicht zu spaßen. In Berlin ist bereits ein Kind an Masern gestorben. Impfen beugt vor.

Die Lage im Zollernalbkreis ist verhältnismäßig gut. Die bei den Einschulungsuntersuchungen durchgeführte Kontrolle und Beratung der Impfbücher ergab für die Schulanfänger des Jahrgangs 2012 im Zollernalbkreis eine vollständige Grundimmunisierung (Masern/Mumps/Röteln-Impfungen) von 90,2 Prozent, für die Schulanfänger 2013 von 92,5 Prozent und für die Schulanfänger 2014 von 91,3 Prozent.

Der Zollernalbkreis liegt bei den Durchimpfungsraten im Vergleich zu den anderen Stadt- und Landkreisen von Baden-Württemberg im oberen Drittel. Dieses sei dem großen Engagement aller beteiligten Ärzte, der Kinderärzte und Hausärzte, der Impfaufklärung und den verantwortungsvollen Eltern der Impflinge zu verdanken, heißt es aus dem Landratsamt.

Um den Masernvirus auszurotten, bedarf es allerdings erfahrungsgemäß einer Durchimpfungsrate von mindestens 95 Prozent. Das bedeutet, 95 Prozent der Bevölkerung müssen eine zweimalige Masernimpfung aufweisen, damit das Wildvirus nicht mehr zirkulieren kann. Impflücken werden insbesondere festgestellt in den Familien von Impfgegnern sowie im Altersbereich der über 18-jährigen nach 1970 geborenen Erwachsenen. Die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut empfiehlt deswegen, nicht nur eine zweimaligen Masernimpfung von Säuglingen sondern grundsätzlich bis zum 18. Lebensjahr.

Darüber hinaus sollten alle nach 1970 geborene Personen mit unklarem Impfstatus, ohne Impfung oder mit nur einer Impfung in der Kindheit eine weitere Masern/Mumps/Röteln-Impfung beim Hausarzt durchführen lassen. Eine Masernerkrankung ist keine harmlose Erkrankung, weil sie mit Komplikationen verlaufen kann, bis hin zum Tod des Erkrankten. Das Gesundheitsamt des Landratsamtes Zollernalbkreis empfiehlt allen dringend den Impfschutz bei sich oder den Angehörigen zu überprüfen. Masern machen an Kreisgrenzen nicht Halt.

Nach den Ergebnissen der Einschulungsuntersuchung im Jahr 2012/2013 sind landesweit 5,2 Prozent der vier- bis fünfjährigen Kinder ungeimpft. Nur 88,8 Prozent hatten die empfohlene zweite Masernimpfung. In diesem Jahr gibt es in Baden-Württemberg acht bestätige Masernfälle und einen Verdachtsfall, der noch weiter untersucht wird.

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