Balingen-Heselwangen

Warten auf grünes Licht

30.01.2015

von Maya Maser

Die Heselwanger Kirche soll in diesem Jahr für 150.000 Euro saniert werden. Dies sei dringend nötig, da latente Brandgefahr bestehe, meint Pfarrer Seisser. Wann die Arbeiten beginnen sollen, steht noch nicht fest.

Warten auf grünes Licht

© Maya Maser

Der Pfarrer Christof Seissler hofft auf die baldigen Umbaumaßnahmen in der Heselwanger Kirche

Jedes Jahr schließt die evangelische Kirche in Heselwangen von Januar bis März. Zwischen Heilig Drei Könige und der alljährlichen Konfirmation wird der sonntägliche Gottesdienst in das Gemeindehaus verlegt. „Es sei denn, wir haben eine etwas größere Beerdigung. Dafür wäre das Gemeindehaus zu klein“, so Pfarrer Christof Seisser.

Diese Regelung wurde bereits vor Jahren im Kirchengemeinderat beschlossen. Aus Kostengründen, wird die Kirche in diesen Monaten nicht beheizt. „Es wäre einfach zu teuer, jeden Sonntag die Heizung der Kirche hochzufahren“, meint Pfarrer Seisser. Damit wollen die Verantwortlichen der Kirchengemeinde Stromkosten sparen. „Das Gemeindehaus ist sowieso beheizt“, führt er weiter aus.

Für den Pfarrer persönlich, ist der Gottesdienst im Gemeindehaus eine willkommene Abwechslung: „Anders als in der Kirche wirkt der Raum mit 20 Leuten bereits ziemlich voll.“ Außerdem sei die Atmosphäre ganz anders, so Seisser. Es fühle sich so an, als wäre er näher an den Zuhörern. Das mache es für ihn gemütlicher.

Doch dieses Jahr wird die Kirche nochmals für ein bis zwei Monate geschlossen bleiben. Es sind dringende Sanierungsmaßnahmen nötig. „Es begann alles damit, dass wir die Kirche neu streichen wollten“, erzählt Christof Seisser. Doch dabei tauchten nach und nach immer neue Baustellen in der Kirche auf. „So stiegen die Kosten von 10.000 Euro auf 150.000 Euro“, erklärt der Pfarrer. Allein 70.000 Euro wurden für die Erneuerung der Heizung benötigt. Die Heizungsrohre stammen noch vom letzten Umbau im Jahr 1958. Zudem muss das Mauerwerk saniert werden. An allen Fenstern sind deutliche Risse zu erkennen. Zusätzlich ist die Elektrik im unteren Bereich des Gebäudes nicht mehr zulässig. „Man könnte sogar sagen, dass latente Brandgefahr besteht“, so Seisser.

Wann die Umbaumaßnahmen beginnen sollen, ist noch nicht bekannt. Zunächst müsse der Oberkirchenrat grünes Licht geben, dann gebe es Gespräche mit dem Architekten. Zusätzlich ist der Baubeginn von den diesjährigen Hochzeiten abhängig: „Natürlich wollen die Paare in unserer Kirche und nicht im Gemeindehaus heiraten“, meint Seisser lachend.

Doch warum wird die Kirche nicht saniert, wenn sie derzeit sowieso geschlossen ist? Das Problem sind die Mauerarbeiten mit dem Zement, erklärt Pfarrer Christof Seisser: „Die sind nur möglich, wenn die Außentemperatur konstant über fünf Grad liegt.“ Der Kirchengemeinderat war sich im Klaren darüber, die Heizung muss in den nächsten Jahren erneuert werden. „Deshalb hatten wir schon einiges an Rücklagen gebildet“, unterstreicht der Heselwanger Pfarrer. Sollten sich also die Kostern des Umbaus nicht verändern, wird die Sanierung der Kirche keine zusätzlichen Schulden verursachen.

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