Burladingen-Melchingen

Hut ab vor diesem Ensemble

28.01.2015

von Vera Bender

Professionell, mitreißend und spannend präsentierte sich das Schülermusical „Kwela Kwela“ im Melchinger Theater Lindenhof. Die gefeierte Premierenvorstellung war restlos ausverkauft.

Hut ab vor diesem Ensemble

© Vera Bender

Afrikanische Nächte können unheimlich sein – aber umso vergnüglicher für das Publikum von „Kwela Kwela“.

Gut eine Stunde lang wurden die Zuschauer ins heiße Afrika entführt, lernten exotische Tiere kennen und erlebten deren Kampf ums lebenswichtige Wasser. Das, was die Schülerinnen und Schüler der Grund- und Werkrealschule Burladingen mit Gästen der Erich-Kästner-Schule und der Grundschule Stetten da auf die Bühne brachten, konnte sich mehr als nur sehen lassen.

Ein wundervolles Bühnenbild hatte die Werk-AG angefertigt, hinreißende Kostüme trugen die Akteure, waren passend geschminkt und frisiert. Aber all das bildete nur den Rahmen für Gesang, Musik und Schauspiel. Hier wuchsen die Darsteller über sich selbst hinaus. Rechts an der Bühne verstärkte ein Schülerchor den Gesang, links spielte eine Band die Melodien des afrikanischen Musicalmärchens live. Für beides war Jugendmusikschullehrer Michael Binder zuständig. Daniela Föll als Leiterin der Theater- und Musical-AG an der Grund- und Werkrealschule Burladingen verstärkte die Band.

Aus der ersten Reihe beobachtete wiederum Carola Schwelien vom Theater Lindenhof das Geschehen. Schließlich zeichnete sie für die Gesamtleitung verantwortlich. Und so war man nun mitten auf dem schwarzen Kontinent. Wo die Krokodile gebeten wurden, während der Konferenz nicht andere Tiere aufzufressen. Und wo die Giraffen, die ihren Hals ohnehin nicht voll genug bekommen, die hintersten Plätze belegen sollten. „Mama Afrika“ war nur eines der mitreißenden Lieder, welche die Nachwuchsschauspieler im Repertoire hatten. Die Tiere litten Durst, denn es hatte lange nicht mehr geregnet. Dem Zebra schmolzen schon die Streifen, und deshalb befragte man das Orakel.

„Graben“ – hieß der einzige Hinweis. Aber Wasser fällt doch vom Himmel? Die Tiere grübelten und begannen dann doch zu graben. Nicht alle. Die beiden Musikerhasen wollten sich ihre Pfoten nicht ruinieren. Also sollen sie auch kein Wasser bekommen, lautete die Entscheidung von King George, dem Löwen. Der machte sich selbst allerdings auch nicht die Pfoten schmutzig, immerhin, argumentierte der Löwe, sei er ja König.

Schon vollführten die Tiere einen Freudentanz und schlugen Rad, als sie endlich das köstliche Nass trinken konnten. Doch in der Nacht war das Wasser plötzlich verschwunden. Diebe mussten es geholt haben. Also wurden einzelne Tiere als Nachtwache abkommandiert. Die gruselten sich dann aber so sehr, dass sie sich in der zweiten Nacht weigerten. Wer die Diebe sind, welche Liebesgeschichte es nebenbei noch gibt und wie das afrikanische Musicalmärchen von Andreas Schmittberger endet, wird nicht verraten. Schließlich gibt es nach den Aufführungen des Wochenendes im Theater Lindenhof noch eine weitere: am 8. Februar in der neu eingeweihten Stadthalle in Burladingen. Knapp 40 Kinder tummeln sich auf der Bühne, während weitere elf im Chor mitsingen. Vor der Leistung dieser jungen Künstler kann man nur den Hut ziehen. Chapeau.

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