Fussball

Titelrennen in der Regionalliga Südwest: „Hoffe Zwo“ nutzt Momentum nicht

29.04.2024

Von Marcus Arndt

Titelrennen in der Regionalliga Südwest: „Hoffe Zwo“ nutzt Momentum nicht

© imago images / Rahn

Der Onstmettinger Kevin Dicklhuber hat mit den „Blauen“ die Tabellenführung verteidigt. Mit einem 2:2 im Derby gegen die U 21 des VfB.

Das Titelrennen in der Fußball-Regionalliga Südwest bleibt spannend. Mit einem schmeichelhaften 2:2 im kleinen Stuttgarter Derby verteidigten die „Blauen“ Rang eins, gefolgt von „Hoffe Zwo“ und der U 21 des VfB.

Erneut nutzte die TSG Hoffenheim 2 (58 Punkte) das Momentum nicht. Nach dem Remis auf der Waldau verpassten die Kraichgauer abermals den Führungswechsel in der Südwest-Staffel. Das Team von Vincent Wagner blieb im dritten Spiel in Serie sieglos, musste sich im Duell mit Absteiger TSV Schott Mainz mit einem 1:1 zufriedengeben.

„Es entwickelt sich ein stabiles Schneckenrennen hintenraus“, sagte der Hoffenheimer Trainer süffisant, welcher das Unentschieden gegen den Vorletzten gewohnt unaufgeregt einordnete. „Wir wussten, dass es schwer wird, weil Mainz seit Wochen befreit aufspielt. In der ersten Viertelstunde hatten wir mehrere Gelegenheiten, die Weichen zu stellen, haben die Möglichkeiten aber leider nicht genutzt – und danach wurde es etwas zerfahren“, sagte Wagner und fügte hinzu: „Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen, sie haben es im zweiten Abschnitt gut gemacht. So schlecht war der Gegner auch nicht – Mainz hatte richtig Bock zu zocken.“

Kickers egalisiert im Derby

Damit bleibt die Rangfolge an der Spitze des Klassements unverändert: Die Stuttgarter Kickers führen drei Spieltage vor Schluss mit zwei Zählern vor „Hoffe zwo“ und vier vor der VfB-Reserve. Die U 21 der Cannstatter führte vor 9550 Fans im Gazi-Stadion bis zur 77. Minute mit 2:0, kassierte dann den Anschlusstreffer, geriet in Unterzahl und musste noch den Ausgleich der „Blauen“ hinnehmen. „Wir sind natürlich sehr enttäuscht. Unser Matchplan ging 75 Minuten voll auf“, erklärte Markus Fiedler, „wir haben mit einer souveränen, dominanten und reifen Leistung unsere fußballerische Überlegenheit in zwei Tore umgewandelt.“

In der Schlussviertelstunde machte der VfB 2-Coach zwei entscheidende Situationen aus: „Der Anschlusstreffer, der auch die Zuschauer wieder zurückgebracht hat, und die Gelb-Rote Karte. Hintenraus ist der Druck dann einfach zu groß geworden.“ Und die Kickers schafften noch den späten Ausgleich. Mittendrin: Daniel Kalajdzic, der für den 2:2-Endstand sorgte, und VfB-Talent Moussa Cissé (gelb-rot/82.).

„Nicht ganz bei der Sache“

Während die baden-württembergischen Teams aus Stuttgart und Hoffenheim noch um den Aufstieg in die 3. Liga kämpfen, spülte es die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz nach der 0:1-Pleite in Balingen aus der Spitzengruppe. Sedat Gören ist trotzdem nicht unzufrieden: „Dass man im zweiten Regionalliga-Jahr noch einmal so eine Saison spielt, ist nicht selbstverständlich.“ Er denke, so der erfahrene Übungsleiter der Hessen weiter, „dass wir eine gute Runde spielen und man hat gesehen, was die Vergangenheit gebracht hat, dass viele Vereine im zweiten Jahr abgestiegen sind. Das ist eine brutale Liga und es geht schnell, wenn man mal im Abstiegsstrudel ist. Man muss täglich an die Leistungsgrenze gehen.“

Auch am Freitagabend machten die Barockstädter kein schlechtes Spiel, gingen nach dem Rückstand aber nicht mehr ins Risiko. Das hatte Gründe. „Wir haben im Pokal ein Riesenspiel gegen Kickers Offenbach vor der Brust“, betonte der SG-Kommandogeber, „und das hat vielleicht heute die Mentalität gekostet.“ Umwunden räumte der 52-Jährige ein, „dass der eine oder andere mit dem Kopf nicht ganz bei der Sache war.“

Aalen unter Druck

Das kann sich der VfR Aalen nicht leisten. Der Ostalb-Klub, der im Halbfinale um den württembergischen Verbandspokal auf den klassenhöheren SSV Ulm trifft, taumelt in der finalen Saisonphase nach nur einem Sieg in den vergangenen neun Begegnungen (2 Unentschieden/6 Niederlagen) dem Abstieg entgegen. Gegen den FSV Frankfurt kassierte der Ex-Zweitligist am Sonntag eine 1:3-Heimpleite und hat nun vier Zähler Rückstand auf den rettenden 14. Tabellenplatz (Walldorf/37 Punkte).

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