Albstadt-Tailfingen

Tierquäler wirft Zwergkaninchen in Glascontainer

20.01.2017

von Polizei

In Albstadt hat es einen brutalen Fall von Tierquälerei gegeben: Ein Unbekannter warf ein lebendes Zwergkaninchen in einen Glascontainer. 

Die Mitarbeiter des Recyclingunternehmens Bogenschütz in Grosselfingen waren die sprichwörtlichen Retter in größter Tiernot. Als sie am Donnerstag Altglas entluden, purzelte mit dem Grünglas ein schwarzes Zwergkaninchen heraus. Die Männer schnappten sich das völlig verängstigte Tier, suchten einen Transportbehälter und brachten das Tier zu Kristina Stalder gleich um die Ecke, sie ist als Tierfreundin bekannt, unterstützt die Tierschutzgruppe Bodelshausen/Hechingen.

„Ich hab' dann erst mal die gröbsten Schnitte versorgt. Im Näschen steckte eine Glasscherbe“, erzählt Kristina Stalder. Das Zwergkaninchen war unterkühlt, kein Wunder bei den derzeitigen Minustemperaturen, musste gewärmt werden. Dann ging es zum Tierarzt. Der stellte einen Bruch am Hinterlauf fest.

Jetzt muss abgewartet werden, ob alles gut verläuft, ob das Tier nicht irgendeine Krankheit hat. Alle Tests sind gemacht, solange bleibt das Zwergkaninchen bei Familie Stalder in Quarantäne. Zufällig kommt das kleine Tier wohl nicht in den Glascontainer. „Das wurde einfach so entsorgt“, empört sich die Grosselfingerin. Die Tierschutzgruppe hat Anzeige bei der Polizei wegen Tierquälerei gestellt.

Die Polizei in Bisingen ermittelt. So viel scheint inzwischen festzustehen: Die Glascontainer, die in Grosselfingen bei dem Recyclingunternehmen landeten, standen im Raum Albstadt. Sechs Standorte kommen in Frage. Und es muss ein Container für Grünglas gewesen sein. Das Fell des Tieres war voller grüner Scherben. Nur mit viel Glück kann das Zwergkaninchen überhaupt überlebt haben. „Es muss relativ weit oben gehockt haben, vielleicht hat es sich dorthin durchgekämpft.“

Gut gegangen scheint es dem Zwergkaninchen übrigens auch vorher schon nicht. „Es wirkte insgesamt ungepflegt, die Krallen waren deutlich zu lang“, sagt Kristina Stalder. Ihr erster Verdacht war: Vielleicht ist es ein lästig gewordenes Weihnachtsgeschenk. „Doch das Zwergkaninchen ist eher mittleren Alters, nicht kastriert, aber tätowiert.“ Über die Tätowierung lässt sich der Besitzer möglicherweise feststellen.

Wie die Polizei am Freitag mitteilt muss der Besitzer des Kaninchens das Tier wohl am Dienstag oder Mittwoch in einen Glascontainer in der Nähe der Firma Groz-Beckert in Ebingen oder beim Thalia-Theater in Tailfingen gesteckt haben, um es los zu werden. 

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