Die Arbeitszeit soll zur Familie passen

Am kommenden Montag ruft die IG Metall Albstadt die Beschäftigten der Firma Vötsch Industrietechnik in Frommern ab 9 Uhr zu einem Warnstreik auf.

„Da die Arbeitgeber auch nach drei Verhandlungsrunden den Beschäftigten lediglich einen Inflationsausgleich von zwei Prozent ab April gönnen wollen, beharrt die IG Metall auf ihrer Forderung die Entgelte um sechs Prozent zu erhöhen“, erklärt Walter Wadehn, erster Bevollmächtigter der IG Metall Albstadt, in einer Pressemitteilung.

Das Bruttoinlandsprodukt sei kalenderbereinigt 2017 um 2,5 Prozent gestiegen, 2018 werde das Bruttoinlandsprodukt sogar 2,6 Prozent erreichen. Kräftige Entgeltsteigerungen seien die Voraussetzung dafür, dass die positiven Wirtschaftsprognosen auch einträfen, so der IG Metall Vertreter. Die IG Metall will jedoch auch mehr Selbstbestimmung bei der Arbeitszeit für alle Beschäftigten erreichen. Bisher ginge die Flexibilisierung einseitig zu Lasten der Beschäftigten. Metallbeschäftigte sollen ihre Arbeitszeit bis zu 24 Monate auf 28 Stunden reduzieren können und anschließend wieder auf ihre Arbeitszeit zurückkehren können.

Für Beschäftigte, die ihre Arbeitszeit reduzieren wegen Kindererziehung oder Pflege, soll es einen Zuschuss von 200 Euro im Monat geben. Auch Schichter sollen in den Genuss von mehr Freischichten im Jahr kommen. Schichter, die ihre Arbeitszeit so verkürzen, dass wenigsten zehn Freischichten pro Jahr zusammen kämen, sollen einen Zuschuss von 750 Euro erhalten, so Wadehn. Fast 60 Prozent der Beschäftigten machen heute permanent Überstunden, fast die Hälfte davon samstags, ein Viertel sogar sonntags. „Wir brauchen Arbeitszeiten, die zum Familienleben passen“, so Wadehn.