Bei den Damen fuhr die Bayerin ein einsames Rennen. Bereits in der ersten Runde machte Daubermann mächtig Tempo – noch blieben Nina Benz (Freiburg), Lia Schrievers (Regensburg) und die Grosselfingerin Ronja Eibl aber dran. Das änderte sich bereits nach dem zweiten Uphill hinauf zum Bol. Satte 30 Sekunden nahm Daubermann den Verfolgerinnen ab und baute in der Folge ihren Vorsprung konsequent aus.

Im Stile einer Sabine Spitz beherrschte und kontrollierte sie die Konkurrenz – allein Benz ging das Tempo mit, musste dann aber auch schnell abreißen lassen. Dahinter folgten mit deutlichem Rückstand von über einer Minute Schrievers und die Lokalmatadorin, welche sich zunehmend schwertat. Am Ende holte die 23-Jährige aus Grosselfingen nach einem Defekt von Benz auf der finalen Schleife (Kettenriss) noch Bronze, hinter der Regensburgerin, welche auf der Zielgeraden nicht zu schlagen war.

Eibl hadert trotz Bronzemedaille

„Ich bin nicht wirklich zufrieden“, räumt Eibl unumwunden ein, „ich habe mich gefühlt wie in den letzten Weltcup-Rennen, konnte mich nach einer Runde nicht mehr richtig belasten.“ Mit Blick auf die Watt-Werte kommt die 23-Jährige dann auch mehr und mehr ins Grübeln: „Ich weiß nicht, woran es liegt. Vielleicht weil ich noch im Aufbau bin und die Strecke doch sehr unrhythmisch ist. Ich habe relativ schnell schwere Beine bekommen, war unkonzentriert und habe auch in der Abfahrt Fehler gemacht.“

Das summierte sich auf und der Rückstand auf die beiden führenden Fahrerinnen wuchs rasant an. „Da kam einfach vieles zusammen“, führt die ehemalige RSG-Pilotin weiter aus, welche trotz der Bronzemedaille im „Bullentäle“ hadert: „Jeder redet von Heimvorteil, aber den habe ich nicht wirklich. Ich kann insgesamt nicht so gut mit Druck umgehen und aktuell noch ein wenig schlechter.“

Anders die Gefühlslage von Leonie Daubermann, welche nach dem Sieg im Short Track auch im olympischen Cross Country triumphierte. „Mir war es wichtig, in meinen Rhythmus zu kommen“, erklärt die alte und neue deutsche Meisterin. Sie habe schnell gemerkt, dass sie allein war, so die Bayerin weiter, „aber ich habe nicht nachgelassen, sondern bin mein Tempo konstant gefahren.“ Am Ende hatte sie drei Minuten Vorsprung auf Schrievers (1:17:55 Stunden). Eibl kam nach fünf Runden in 1:18:04 Stunden ins Ziel.

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Heute reist die Bronzemedaillen-Gewinnerin mit ihrem Team ins Höhentrainingslager nach Frankreich. In La Plagne soll an der Form für die globalen Titelkämpfe in Glasgow gefeilt werden. Eibl ist skeptisch: „Ich sollte bei den Weltmeisterschaften eigentlich schon starten, da es Punkte für das Olympische Ranking gibt. Aber ich weiß nicht, ob es in diesem Jahr sinnvoll ist, zur WM zu fahren. Vielleicht sollte ich die Zeit für den weiteren Trainingsaufbau nutzen.“

„Die ganze Zeit am Limit“

Just aufgrund der Wettbewerbe in Schottland sagte Luca Schwarzbauer, der aktuell beste deutsche Mountainbiker, seine DM-Teilnahme ab. Bei den Herren ging der Titel erneut an Max Brandl (Freiburg). Unterstützt von Lexware-Teamkollege David List erarbeitete sich der Freiburger eine Minute Vorsprung auf Leon Kaiser (Freiburg) und Georg Egger (Aichen). Die brachte er dann auch ins Ziel, siegte nach sechs Runden in 1:20:59 Stunden.

„Ich war heute gefühlt die ganze Zeit am Limit“, betont Brandl, „gerade die letzten beiden Runden waren die härtesten. Da konnte ich meinen Vorsprung ausbauen.“ Silber ging an Kaiser (1:22:09), Bronze holte sich Egger (1:22:23.). Lokalmatador Tobias Steinhart wurde Sechster.