Hechingen

Der Beleg: Klaus Kinkel und seine Familie wohnten am Obertorplatz 14 in Hechingen

20.03.2019

von Hardy Kromer

Irritationen, ja gar Proteste hat ein Artikel ausgelöst, in dem wir berichteten, dass das denkmalgeschützte kleine Stadtpalais am Obertorplatz mit der Hausnummer 14, „das Haus, in dem Klaus Kinkel wohnte“, einen neuen Besitzer bekommt.

Gleich mehrere alte Hechinger meldeten sich in der Redaktion und verlangten eine Richtigstellung: Nein, so die Botschaft, die Kinkels hätten nie am Obertorplatz gewohnt, sondern immer draußen am Gymnasium.

Der Beleg: Klaus Kinkel und seine Familie wohnten am Obertorplatz 14 in Hechingen

© Stadtarchiv

Die Meldekarte gibt klare Auskunft über das einstige Kinkel-Domizil in Hechingen.

Das Gegenteil belegt eine Fundstelle im Stadtarchiv. Unser Bild zeigt die Rückseite der offiziellen Meldekarte der Familie Kinkel beim Hechinger Einwohnermeldeamt. Der ersten Zeile ist zu entnehmen, dass der „Ehemann“, sprich Klaus Kinkels Vater Dr. Ludwig Kinkel, am 14. Juni 1938 aus Metzingen kommend am Obertorplatz 3 Wohnung nahm (bis vor kurzem das Haus der Südwestbank).

Beweis im Stadtarchiv

Drei Monate später, am 1. September 1938, kam die Familie nach und bezog das Haus Obertorplatz 14, damals „Adolf-Hitler-Platz 14“ (aufgrund der Änderungen im und nach dem Dritten Reich in Zeile 2 jeweils durchgestrichen).

Im Erdgeschoss des Hauses praktizierte fortan Dr. Ludwig Kinkel, drüber in der Beletage wohnte die Familie mit dem 1936 in Metzingen geborenen Buben Klaus, der später als Außenminister Berühmtheit erlangen sollte.

So hat es der kürzlich verstorbene Politiker übrigens auch bei manchen Gelegenheiten selbst erzählt. Erst im Oktober 1952, also 14 Jahre später, bezog die Familie dann ihr Eigenheim in der Heiligkreuzstraße 19, das den Hechingern als „Kinkel-Haus“ präsent ist.

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