Albstadt-Onstmettingen

Wenn aus dem Ziegenprojekt ein Hasenprojekt wird

16.02.2019

Die katholische Kirchengemeinde St. Maria Onstmettingen unterstützt ihre Partnergemeinde Busoro in Ruanda. Nun werden neue Pläne geschmiedet.

Bereits seit Ende 2017 unterstützt die katholische Kirchengemeinde St. Maria in Onstmettingen Menschen in Afrika. Hier ist besonders das Projekt „Ziegen für unsere Partnergemeinde Busoro, Ruanda“ zu nennen.

Wenn aus dem Ziegenprojekt ein Hasenprojekt wird

© Privat

Die katholische Kirchengemeinde St. Maria bekommt immer wieder Berichte und Bilder aus Ruanda, wie die Lebensbedingungen sich dort entwickeln.

In Ruanda ist es möglich, mit dem Besitz einer Ziege sich selbst zu versorgen und ein ansatzweise selbstbestimmtes Leben zu führen, denn die Tiere bedeuten eine wichtige Existenzgrundlage. Daher begann die Gemeinde, berichtet Anke Bitzer, Ziegen für die Menschen dort zu kaufen. „Für uns hier in Deutschland sind es nur 30 Euro, für die Menschen in Ruanda ist es eine neue Chance“, berichtete sie damals. Nun tritt das Onstmettinger Projekt in eine neue Phase.

Pläne für 2019

„Als wir sahen, wie gut unser Ziegen-Projekt 2018 für Ruanda unterstützt wird und wie gut die Zusammenarbeit mit unserem Team in Ruanda und hier vor Ort funktioniert, begannen wir im Sommer 2018 uns Gedanken darüber zu machen, wie wir unser Projekt 2019 gestalten“, informiert Anke Bitzer über die neueren Entwicklungen. Wichtig war der engagierten Gruppe, dass der Geldbetrag für eine Spende nicht höher wird und das Projekt für die Spender gut dokumentierbar ist.

In der Gemeinde sollen nun Kinder- und Jugendgruppen entstehen für Kinder zwischen sechs und 14 Jahren. Für diese Gruppen stehen schon einige freiwillige Helfer bereit. In den Gruppen sollen den Kindern die christlichen Werte vermittelt und gemeinsam die Feste im Kirchenjahr gefeiert werden. Um die Gemeinschaft zu stärken und Verantwortung zu lernen, erhält jedes Kind in der Gruppe ein Hasenpaar.

Doch auch hinter dieser netten Idee steckt viel mehr als nur der Wunsch, den Kindern ein niedliches Kuscheltier zu schenken. Vielmehr geht es auch hierbei letztendlich darum, die Existenzbedingungen für betroffene Familien durch den Besitz der Tiere zu verbessern.

Vom ersten Wurf des Hasenpaars, so erläutert Anke Bitzer das zugrundeliegende Muster, gibt das Kind ein Paar an ein anderes Kind ab. Mit den weiteren Hasenjungen kann das Kind einen Beitrag dazu leisten, die Familie zu ernähren. Für eine Spende über 30 Euro erhält ein Kind in Busoro ein Hasenpaar und einen Platz in einer Jugendgruppe.

Das Projekt mit den Ziegen, blickt Anke Bitzer zufrieden zurück, sei rundum erfolgreich gewesen: „Wir haben Spenden für über 260 Ziegen erhalten und konnten so jeden Monat Geld für 15 bis 20 Ziegen nach Busoro schicken.“ Diese Kontinuität schaffte in Ruanda viel Vertrauen in das Projekt.

Idee trägt sich selbst

Die Gruppe hat von jeder Ziege ein Foto bekommen und diese an die Spender weitergegeben. Die Beschenkten waren Witwen, Alleinerziehende, Familien, die Waisenkinder aufgenommen haben und Familien zur Unterstützung zum Schulgeld. „Unsere Idee, dass von jeder Ziege das erste weibliche Ziegenbaby an die Kirchengemeinde zurückgegeben wird, trägt Früchte“, freut sich Anke Bitzer. Bisher bekam die Gemeinde zehn Ziegenbabys zurück, die wieder verteilt werden konnten. So lebt unser Gedanke weiter, dass Bedürftige auch künftig Ziegen ohne zusätzliche Spende bekommen.

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