Balingen-Heselwangen

Kalt, schneereich und mit wenigen Sonnenstunden: das Wetter im Januar

02.02.2019

von Karl-Heinz Jetter

Der Januar 2018 war viel zu warm. In diesem Jahr ist im ersten Monat im Jahr wieder richtig Winter. Es gab 25 Frosttage und acht Eistage.

Der Januar tat sich bei uns schwer, sich in der Witterung mehr als ein strammer Wintermonat oder doch schon als ein Vorbote auf den Frühling zu zeigen, denn die Temperatur schwankte über den Monat hinweg zwischen minus 9,9 und plus 7,4 Grad Celsius. Letztendlich gab der Januar aber dem Winter den Vorzug. Der Monat war in der Gesamtbilanz eine Nuance zu kalt, viel zu dunkel und auch nasser und schneereicher als üblich.

Kalt, schneereich und mit wenigen Sonnenstunden: das Wetter im Januar

© Jochen Holp

Leicht verschneit zeigt sich das Zollernschloss in Balingen am 4. Januar.

Blickt man zurück, so zeigt sich, dass es im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 bis 2010) bei uns im Januar durchschnittlich plus 0,1 Grad kalt war, an Niederschlag in Form von Regen oder Schnee durchschnittlich 49,1 Liter pro Quadratmeter fielen, und die Sonne durchschnittlich 84,9 Stunden schien. An Neuschnee fielen in der Vergangenheit 21 Zentimeter im Durchschnitt, und an elf Tagen lag durchschnittlich eine geschlossene Schneedecke.

An 22 Tagen liegt Schnee

Der diesjährige Januar brachte es dagegen auf eine Mitteltemperatur von minus 0,3 Grad Celsius (vergangenes Jahr: plus 4,6 Grad und der wärmste Januar seit Beginn regelmäßiger Wetteraufzeichnungen), auf 55,6 Liter Niederschlag und auf nur 46,1 Sonnenscheinstunden. Dazu gab es heuer 40 Zentimeter Neuschnee und 22 Tage mit einer geschlossenen Schneedecke.

Wohlgemerkt die Werte wurden an der Station in Balingen-Heselwangen in 573 m Höhe über dem Meer registriert. Auf den Höhen der Alb, in Bayern und in den Alpenländern gab es dagegen so viel Schnee, dass an manchen Orten der Notstand ausgerufen wurde und von einem Schneechaos die Rede war.

Kalt, schneereich und mit wenigen Sonnenstunden: das Wetter im Januar

© Grafik: Karl-Heinz Jetter

Nur an wenigen Tagen kletterte das Thermometer der Wetterstation in Heselwangen höher als fünf Grad.

Das Jahr 2019 begann mit nasskaltem Schmuddelwetter und leichtem Schneefall ab dem 2. Januar. Zwei Tage später blieb der Schnee dann auch tagsüber liegen und es schneite nun an jedem weiteren Tag. An der Station wurde eine geschlossene Schneedecke vom 4. bis 13. Januar registriert mit einer Maximalhöhe von 13 Zentimeter am 12. Januar.

Das war auch die Zeit, wo es an anderen Orten ein Vielfaches schneite und ein Schneechaos auslöste. Der Deutsche Wetterdienst vermeldete zum Beispiel aus Anger-Stoißberg (830 Meter über dem Meer) bei Bad-Reichenhall eine Schneehöhe von 240 Zentimetern.

Regen und Schnee ergaben bei uns in der ersten Monatshälfte 48,4 Liter Niederschlag, was fast der durchschnittlichen Monatsniederschlagssumme von 49,1 Litern im ganzen Januar entspricht. Die Sonne machte sich dagegen in der ersten Monatshälfte rar.

Bis zum 15. ließ sie sich gerade mal sechs Stunden blicken. Häufig wird Baden-Württemberg als das sonnenscheinreichste Bundesland in den Mitteilungen des Deutschen Wetterdienstes genannt – heuer war es das sonnenscheinärmste Bundesland.

Zwar kamen in der zweiten Monatshälfte nochmals 40,1 Stunden dazu – doch mit insgesamt nur 46,1 Sonnenscheinstunden wurde der Januar 2019 (gleich dem aus dem Jahr 2013) zum sonnenscheinärmsten an der Station, seit Beginn der Messungen im Jahr 1991.

Am 16. Januar wurde dann der wärmste Januartag registriert. Die Sonne schien an diesem Tag 5,8 Stunden und erwärmte die Luft in zwei Metern Höhe bis auf 7,4 Grad Celsius. Gleich danach ging es aber mit der Temperatur steil bergab und der kurz zuvor gefallene Schnee blieb deshalb auch liegen.

Am Mittwoch, 23. Januar, ist dann der kälteste Tag im Monat – minus 9,9 Grad in der Luft und minus 10,9 Grad am Boden zeigten die Thermometer an. Danach wurde es wieder wärmer.

Während eines Luftdrucksturzes innerhalb eines Tages zum Monatsende hin von 1015 auf 990 Hektopascal (Millibar) wurde es windig und auf den Höhen stürmisch. Die letzten Tage im Januar waren wechselhaft aber in der Temperatur der Jahreszeit entsprechend.

Acht Tage unter null Grad

Zusammengezählt wurden in diesem Januar 25 Frosttage registriert, und Eistage, an denen das Thermometer ganztägig unter null Grad anzeigt, gab es genau acht. Durchschnittlich sind es im Januar 21 Frosttage und sieben Eistage. Regentage mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden in dem Monat zwölf gezählt.

Schnee fiel heuer im Januar an 16 Tagen – und eine geschlossene Schneedecke wurde auf Stationshöhe an 22 Tagen (vergangenes Jahr im Januar nur an zwei Tagen) registriert.

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