Balingen-Endingen

Der Haushalt ärgert die Endinger Ortschaftsräte

22.01.2019

von Lydia Wania-Dreher

Die Verzögerung bei der Festhallensanierung und verschobene Projekte sorgen für großen Unmut.

Ein Aufzug für das Rathaus, die Sanierung der Leichenhalle und eine Auffrischung der Kindergartenfassade: alles abgelehnt. Und die Sanierung der Turn- und Festhalle zieht sich hin. Die Endinger Ortschaftsräte ärgerten sich in der Sitzung am Montag über den Haushaltsplan.

Der Haushalt ärgert die Endinger Ortschaftsräte

© Lea Irion

Die Sanierung der Endinger Turn- und Festhalle verzögert sich weiter.

„Endingen bekommt unter fünf Promille vom Haushalt bei einer Einwohnerzahl von 6,8 Prozent“, rechnete Ortschaftsrat Jochen Urban vor. Er sei als Ortschaftsrat frustriert.

„Was dem Ortschaftsrat wichtig ist, wird gestrichen. Was der Stadt wichtig ist, ist drin“, sagte Ortschaftsrat Klaus-Dieter Schwabenthan. Als Beispiel nannte er die Lange Straße auf Gehrn, für die 110 000 Euro eingestellt sind.

Besonders ärgerte die Ortschaftsräte, wie mit der Sanierung der Endinger Turn- und Festhalle umgegangen wird. Am 23. Oktober 2018 verabschiedete der Gemeinderat den Baubeschluss für den ersten Abschnitt einstimmig und bewilligte 390 000 Euro. Für das Jahr 2018 waren dafür 150 000 Euro in den Haushalt eingestellt. Passiert ist damit jedoch nichts.

Nun sind im Haushaltsplan noch lediglich 50 000 Euro für 2019 eingeplant. Für das Jahr 2020 sind weitere 250 000 Euro veranschlagt. Insgesamt also 90 000 Euro weniger als der Gemeinderat bewilligte. Zudem verschiebt sich ein Großteil der Umsetzung auf das Jahr 2020.

Baubeginn bei Endinger Halle ab Oktober möglich

„Die Rückstufung der Turn- und Festhalle hat uns entsetzt“, fasste Ortsvorsteher Thomas Meitza zusammen. Er kontaktierte Hochbauamtsleiter Frieder Theurer, der am Montag in die Sitzung kam.

Die Veränderungen hätten nichts damit zu tun, dass es in der Vergangenheit Differenzen zwischen Bauamt und Ortschaftsrat bezüglich der Halle gab, so Theurer. Die Verzögerungen erklärte er mit personellen Engpässen und anderen Projekten, die bearbeitet werden müssen, damit deren Förderung nicht gefährdet ist.

Stadtverwaltung erklärt sich

„Die Halle wurde nicht zurückgestellt, wir möchten beginnen“, sagte Theurer. Bis Anfang Februar soll ein Architekt gefunden werden und im Mai sollen die Ausschreibungen erfolgen. Aufgrund der wirtschaftlichen Situation dauere es dann vier bis sechs Monate bis die Handwerker Zeit hätten.

„Wenn es sich vereinbaren lässt, wollen wir im Oktober anfangen“, so der Hochbauamtsleiter. Eine Winterbaustelle sei jedoch auch nicht so günstig. „Wenn Sie einen Entschluss vom Gemeinderat über 390 000 Euro haben, dann bekommen sie das auch“, sagte Theurer.

„Wir nehmen Sie beim Wort und werden Sie strengstens beobachten“, erklärte Meitza. Wenn man den Zeitplan so umsetze, könnte man damit leben, so Meitza.

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