Ratshausen

Ratshausens Räte verschieben die Bauhoferweiterung

13.11.2018

von Daniel Seeburger

Bürgermeister Lebherz nennt als Gründe unter anderem die Unsicherheit bei der Bezuschussung und die Mehrkosten bei den Brückensanierungen. Mit Kommentar.

Es ist für die Gemeinde Ratshausen ein echtes Großprojekt. Jetzt wird die Sanierung und Erweiterung des Bauhofs im Gewann Allmend geschoben – um mindestens ein Jahr. Schuld daran sind die Unabwägbarkeiten bei der Zuschussvergabe und die hohen Baupreise.

Ratshausens Räte verschieben die Bauhoferweiterung

© Daniel Seeburger

Die Ausschreibungen zur Sanierung und Erweiterungen des Bauhofgebäudes im Gewann Allmend in Ratshausen sollten im Winter dieses Jahres erfolgen. Jetzt wird das Projekt um mindestens ein Jahr geschoben.

In der vorvergangenen Gemeinderatssitzung stellte der Planer Ralph Burghardt den Gemeinderäten die ersten Planungen vor. Schon Anfang Oktober verpflichteten sich die Gemeinderäte zur Kostendisziplin. Rund 880.000 Euro wird die Sanierung des Bauhofs und die Erweiterung zum Gemeinschaftszentrum Allmend kosten.

Unterkommen sollen dort zukünftig außer dem Bauhof auch das DRK sowie das Kinder- und Jugendbüro. Jetzt sind der Gemeindeverwaltung allerdings Unwägbarkeiten bei dem zu erwartenden Zuschuss in den Weg gekommen.

Man wolle 300.000 bis 400.000 Euro für die Sanierung des Bauhofs beim Ausgleichstock beantragen, erklärte Bürgermeister Heiko Lebherz auf Anfrage. Nun seien aber mehrere Ausgleichstockanträge anderer Gemeinden für Bauhofangelegenheiten negativ beschieden worden, so Lebherz. Ohne Zuschuss allerdings sei das gesamte Projekt für die Gemeinde kaum zu stemmen. „Wenn wir hier keine Förderung bekommen, wird es ziemlich schwierig“, führte der Bürgermeister aus. Denn die komplette Finanzierung des Projekts würde die Gemeindekasse stark belasten, zumal noch andere Maßnahmen laufen, die ins Geld gehen.

Ratshausens Räte verschieben die Bauhoferweiterung

Für die Sanierung der Schlichembrücke am Vorderen Wiesenweg gibt es einen Zuschuss.

So hat die Gemeinde für die Sanierung der Schlichembrücke im Vorderen Wiesenweg bereits einen Zuschuss in Höhe von 120.000 Euro bewilligt bekommen. Die Sanierung dieser Brücke sei allerdings nur sinnvoll, wenn zuvor die Brücke am Fischweiher erneuert werde, machte Bürgermeister Lebherz deutlich. Diese Maßnahme läuft bereits – und die Gemeinde erfuhr dabei die negativen Folgen des Baubooms.

Die Verwaltung ging bei der Ausschreibung von Kosten in Höhe von 70.000 Euro aus. Letztlich gaben nur zwei Unternehmen ihre Angebote ab, das günstigste lag bei 115.000 Euro. Um den Zuschuss für die Brücke am Vorderen Wiesenweg nicht verfallen zu lassen, blieb der Gemeinde nichts anderes übrig: „Wir mussten in den sauren Apfel beißen und das Angebot annehmen“, so Heiko Lebherz.

Unwägbare Baukosten

Ende Januar 2019 will der Gemeinderat die Arbeiten für die Brücke am Vorderen Wiesenweg vergeben. Jetzt befürchten Gemeinderäte und Verwaltung, dass auch hier die Baukosten höher werden als geplant. Diese zusätzlichen Kosten würden sich dann auch negativ auf die Kosten für das Gemeinschaftszentrum Allmend auswirken. Und auch dort wisse man noch nicht, wie sich die Ausschreibungen entwickeln würden, so der Schultes.

Dass man bei diesem Großprojekt durchaus auch die Eine-Million-Marke durchbrechen könne, darauf hatte Planer Burghardt bei der Gemeinderatssitzung Anfang Oktober schon hingewiesen. Nach der Feinplanung könne es durchaus noch um zehn bis 15 Prozent nach oben oder nach unten gehen, sagte er.

Angesichts dieser Gründe beschlossen die Ratshausener Räte in ihrer jüngsten Sitzung , das Projekt Gemeinschaftszentrum Allmend um ein Jahr zu schieben. Baubeginn soll dann im Frühjahr 2020 sein. Eine Entscheidung, ob zu diesem Zeitpunkt dann definitiv gebaut wird, behalte sich der Gemeinderat vor, so Lebherz. Das sei abhängig von der finanziellen Lage der Gemeinde und der Lage der Baukonjunktur.

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