Mannheim/Balingen

Sascha Eisele – eine Bank statt auf der Bank

24.09.2018

von Marcel Schlegel

Man wächst an seinen Aufgaben – diese Weisheit gilt für manchen TSG-Fußballer, besonders für Sascha Eisele.

Der 23-Jährige hat nach dem TSG-Aufstieg nochmals einen Leistungssprung gemacht und sich in der Viererkette – angesichts der wenigen Gegentore bisher die Balinger „Waffe“ (neun Gegentore; zweitbester Wert) – zum Stammspieler entwickelt. Von der ersten Viertliga-Minute an, als die TSG zu Hause die U23 des FSV Mainz 05 mit 2:0 besiegte, ist der Frommerner eine Bank, auf die sich Trainer Ralf Volkwein verlassen kann.

Er überzeugt defensiv mit konsequentem Zweikampfverhalten, einem souveränen Stellungsspiel und in der Offensive mit seiner Technik und Schnelligkeit. Kurzum: Eisele zählt nach dem ersten Saisondrittel immer zu den besten Balingern – egal, ob ihn Volkwein als Außenverteidiger oder auf dem Flügel einsetzt. Noch in der Oberliga-Meistersaison war der flinke Defensivmann kaum ohne die ein oder andere Unsicherheit ausgekommen, diese stellte er nun ab.

„Das Niveau ist schon ein anderes als in der Oberliga“, sagt Eisele, der unter anderem in der Stuttgarter und Reutlinger Jugend ausgebildet wurde. Ihn treibe das an. Wörtlich: „Mich gegen solche namhaften Mannschaften beweisen zu dürfen, gibt mir einen Motivationsschub.“ Die ihm typisch ruhige Art hat sich Eisele bewahrt. Seine Leistungen bisher? „Ordentlich. Ich habe noch Luft nach oben.“

Bei der TSG, in deren U19 er 2012 wechselte, fühlt sich Eisele wohl. Wenn der Verein auch Interesse habe, werde er seinen Vertrag am Saisonende verlängern. „Es ist der familiäre Zusammenhalt, der mir hier so gut gefällt“, so der Balinger Stammspieler, der zuletzt gegen Steinbach mit Adduktorenproblemen zu kämpfen hatte und gegen Mannheim fehlte. „Jedes Mal, wenn ich ins Stadion laufe, fühlt es sich an wie daheim“, sagt er. Eisele ist überzeugt, dass Balingen die Liga halten kann. „Wir dürfen nur nicht nachlässig werden“, warnt er. „Wir müssen jedes Spiel als neue Herausforderung begreifen und uns stets vor Augen führen, dass jeder Fehler entscheidend sein kann.“

Was der TSG auf dem Rasen insgesamt noch fehlt, um endgültig viertligareif zu sein? „Wir müssen abgezockter werden, vor allem vor dem Tor. Wir haben den ein oder anderen Punkt liegen gelassen.“ Trotzdem: Mit dem Saisonstart des Neulings ist der 23-Jährige, der im Oktober Geburtstag feiert, zufrieden. „Ich war mir sicher, dass wir uns in der Regionalliga nicht abschießen lassen werden. Aber dass wir so gut mithalten, in manchen Spielen sogar dominieren, hätte ich nicht gedacht.“

Woran liegt’s? An der Eingespieltheit und am Teamgeist der TSG. „Jeder Spieler gibt alles für den anderen. Jeder geht ans Limit. Wir sind ein Team.“

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