Frommern

„Lesen bleibt wichtig in der digitalen Welt“

05.04.2018

von Pressemitteilung der Schule

Attraktivität erhalten: Der Schulverbund Frommern hat den Top-Ten-Preis an die Schüler verliehen, die die meisten Bücher in der Schulmediothek ausgeliehen haben.

Vor wenigen Wochen wurde in der Mediothek des Schulzentrums Frommern der 2010 eingeführte Top-Ten-Preis an Schüler des Schulverbundes Frommern verliehen. Der Top-Ten-Preis ist als Anreiz für alle Schüler gedacht, mehr zu lesen. Zahlreiche Gäste waren erschienen: die Preisträger, deren Eltern, Freunde und Lehrerinnen.

„Lesen bleibt wichtig in der digitalen Welt“

© Privat

Die Gewinner des Top-Ten-Preises freuen sich über ihre Auszeichnungen.

Nach einem Spiel rund ums Buch bekamen die jungen Leser, welche im vergangenen Jahr die meisten Medien ausgeliehen haben, eine Urkunde und einen Buchgutschein.

Zu Beginn wurden sie von der Mediotheksleiterin Ingrid Mispelhorn herzlich begrüßt. In ihrer Eingangsrede hob sie die Wichtigkeit des Lesens hervor. Sie betonte, dass das Lesen ein enorm wichtiger Bestandteil der Kultur sei, den es gerade in der heutigen digitalen Zeit unbedingt zu erhalten und zu fördern gilt. Die Stadt Balingen habe an dieser Stelle mit gleich zwei Schulmediotheken eine Vorreiterrolle eingenommen.

Ingrid Mispelhorn ging speziell auf digitale Medien ein, betonte deren Wichtigkeit. Sie machte aber auch darauf aufmerksam, dass zahlreiche Studien ergeben haben, dass aktuell rund 270 000 Kinder und Jugendliche in Deutschland an Computerspiel- oder Internetsucht, oder an dadurch verursachten psychischen Störungen leiden – Tendenz deutlich steigend.

Fürsorgepflicht im Digitalen

Besorgniserregend sei auch, dass bereits Säuglinge unter der Smartphonesucht ihrer Eltern leiden, wenn Mutter oder Vater parallel zur Betreuung des Kindes digitale Medien benutzen.

Die Zahlen seien alarmierend: 60 Prozent der Neun- bis Zehnjährigen würden es nicht mehr schaffen, sich eine halbe Stunde lang ohne Fernseher oder Computer zu beschäftigen. Als Folge seien diese Kinder oft unruhig, schnell ablenkbar, würden unter „Kommunikationsstress“ leiden und Sprachentwicklungsprobleme aufzeigen. Die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler mahnt, die gesundheitlichen Risiken der Digitalisierung ernst zu nehmen und spricht von einer „digitalen Fürsorgepflicht“. Es wurden aber auch Lösungsvorschläge aufgezeigt: smartphone-freie Zeiten gemeinsam festlegen, Regeln erstellen, altersentsprechend aufklären über Vor- und Nachteile von Internet und sozialen Netzwerken (beispielsweise Cyber-Mobbing) und das Smartphone nicht als pädagogisches Druckmittel einsetzen.

Langeweile dürfe aufkommen – sie sei wichtig, um die eigene Fantasie und Kreativität zu fördern, um Körper und Gehirn eine Erholung und eine Pause von sämtlichen Reizen zu gönnen.

All diese negativen Nebenwirkungen entstehen beim Lesen von Büchern nicht. Lesen macht nicht krank, sondern vermittelt Wissen und kann auch glücklich machen, so das Fazit der Mediotheksleiterin.

Info Die Platzierungen: 1. Raphaela Nachtmann, Grundschule 3b, 2. Samira Strobel, Grundschule 4a, 3. Anna Polster, Grundschule 4b, 4. Joel Hertzler, Werkrealschule 8a, 5. Yasmin Schorer, Grundschule 3c, 6. Anna Göbel, Grundschule 2b, 7. Liana Wiegel, Grundschule 4a, 8. Laura Herre, Realschule 8b, 9. Sarah-Isabella Freitag, Grundschule 4b, 10. Henri Pews, Grundschule 3b.

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