Albstadt

Mehr als nur ein Hobby

18.01.2018

von Anna Wittmershaus

Alice Thoma trainiert beim TSV Ebingen die Ligamannschaft, hat aber auch die jungen Talente fest im Blick.

Sie ist das Gesicht der Turnabteilung des TSV Ebingen: Alice Thoma. Die 28-Jährige engagiert sich mit Herzblut für den Albstädter Verein – und steckt viel Zeit in die Ausbildung der Ebinger Nachwuchsturnerinnen.

Mehr als nur ein Hobby

© Moschkon

Früher turnte Alice Thoma (links) selbst für den TSV Ebingen. Als Leiterin der STB-Turnschule kümmert sie sich nun unter anderem um die Talente des Albstädter Vereins.

Rund 20 Stunden pro Woche verbringt Thoma in den Albstädter Turnhallen. Als Trainerin kümmert sie sich vorwiegend um die Ligamannschaft sowie die Jahrgänge 2009 und 2010. Als Leiterin der dortigen STB-Turnschule hat sie aber alle Athletinnen des TSV im Blick. „Fast jede Turnerin der Turnschule hat zumindest eine Trainingseinheit pro Woche, in der ich mitwirke“, erklärt Thoma. Hinzu kommen noch organisatorische Dinge wie Trainingsplanung und Wettkampfmeldungen, die ebenfalls Zeit in Anspruch nehmen.

Viel Raum für andere Sachen bleibt da nicht. „Die Tätigkeit beim TSV Ebingen macht mir sehr viel Spaß, ist aber mittlerweile weit weg vom Zeitpensum eines Hobbys“, so die 28-Jährige. Auch ihr Jurastudium muss da teilweise hintenanstehen. Training und Uni seien sehr zeitintensiv und im vollen Umfang kaum miteinander zu verbinden, weiß Thoma, die in Meßkirch lebt. „Sodass die Entwicklung mit der Zeit dahin ging, dass mein Studium eher nebenher lief und auch zwischendurch immer wieder einige Semester fast ganz geruht hat.“

Sie sei mit dem „Turnvirus“ infiziert, sagt die 28-Jährige über sich selbst. „Turnen ist sehr vielfältig. Neben schnellen und kraftintensiven Geräten wie dem Sprung und Stufenbarren ist Turnen auch sehr elegant“, schwärmt Thoma. „Auch das Gefühl vom Fliegen bei vielen Elementen ist einfach toll“, sagt die Jurastudentin. Vor 21 Jahren begann ihre Laufbahn beim TSV Ebingen. „Schon als Kind habe ich mich gerne bewegt und alles beturnt und beklettert, was mir in den Weg kam“, erzählt die TSV-Trainerin. „Meine Eltern erkannten mein Talent fürs Turnen und suchten nach einem geeigneten Sportangebot.“ Da Thoma in Ebingen wohnte, fiel die Wahl auf den dortigen Turnverein, den TSV Ebingen.

Für diesen ging Thoma, damals noch unter ihrem Mädchennamen Schumacher, fast zehn Jahre in der Oberliga an die Geräte. Auch bei Einzelmeisterschaften holte sie Titel auf Landes- und sogar auf Bundesebene. Sie habe in ihrer aktiven Karriere alles erreicht, was man mit den örtlichen Trainingsmöglichkeiten erreichen könne, so die 28-Jährige. „Im Nachhinein sind diese Titel gar nicht mehr von so großer Bedeutung für mich, sondern eher die festen Freundschaften mit meinen ehemaligen Mannschaftskolleginnen, die bis heute andauern.“

Gerade die gute Kameradschaft sei es auch, die ihr am TSV Ebingen gut gefalle, erklärt Thoma, die mittlerweile nur noch als Trainerin tätigt ist. Als Leiterin der Turnschule kann sie einige Erfolge aufweisen. So heimsten die TSV-Turnerinnen in den vergangenen Jahren zahlreiche Titel auf Landesebene ein. Mit Annalena Henne (3. Platz Bundesfinale 2017) und Hannah Boss (4. Platz deutsche Mehrkampfmeisterschaften 2014) schnitten auch zwei Ebingerinnen im nationalen Vergleich gut ab.

„Auch das Aufsteigen der Ligamannschaft aus der Kreis- in die Bezirksliga war ein wichtiger Meilenstein“, so Thoma. Für die Wettkämpfe müssen die TSV-Turnerinnen meist reisen. Am 17. Februar können sie sich beim Silberdistel Cup mal wieder vor heimischer Kulisse präsentieren.

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