Geislingen

Der Papst der Armen spürt Widerstand

07.10.2017

Was verbindet Franziskus mit seinem Namensgeber? Darüber sprach Frido Ruf.

„Der Franziskus, wenn der Papst wäre – ein Name wird Programm“ so hieß der Titel des Referats, zu dem der Erwachsenenbildungsausschuss der Seelsorgeeinheit Am Kleinen Heuberg jüngst ins Gemeindehaus eingeladen hatte. Referent war Frido Ruf, der Leiter der Katholischen Erwachsenenbildung Rottweil, der sich seit vielen Jahren mit dem heiligen Franziskus und dessen Heimat Assisi in Umbrien befasst.

Der Papst der Armen spürt Widerstand

© Georg Schuster

Frido Ruf, der Leiter der Katholischen Erwachsenenbildung Rottweil, sprach in Geislingen.

Ruf stellte zunächst den Zuhörern das Leben dieses Heiligen (1182-1226) vor und vermittelte sehr anschaulich mit Bildern, wie der reiche junge Mann eine radikale Wende vollzog. Ein Leben in der Nachfolge Christi in Armut, Zuwendung zu Kranken und Ausgestoßenen, Aufbau mehrerer Kapellen, die Liebe zur Schöpfung, der Dienst am Frieden: das lebte Franziskus. Dieser Lebensstil wirkte so attraktiv, dass sich ihm bald Gefährten anschließen und sich daraus später verschiedene franziskanische Ordenszweige entwickeln.

Diese Ideen rücken wieder in den Vordergrund, als am 13. März 2013 der argentinische Kardinal Jorge Mario Bergoglio zum Papst gewählt wird und er sich den Namen Franziskus gibt. Ruf zeigte auch hier mit treffenden Bildern und Worten, wie das Programm des Papstes von seinem Namensgeber geprägt ist: Franziskus lebt sehr bescheiden im Gästehaus des Vatikan und nicht im Palast, er geht zu den Armen und Ausgegrenzten, besucht Flüchtlinge und Gefangene und begegnet den Menschen auf Augenhöhe und mit Freude. Barmherzigkeit und geschwisterlicher Umgang in der Kirche sind für ihn von zentraler Bedeutung. Auch jetzt genießt Papst Franziskus noch große Sympathien; allerdings spürt er auch Widerstand bei manchen kirchlichen Amtsträgern. Es bleibt zu hoffen, dass die neu geschaffene Freiheit und der neue Stil der Kirche weiter anhalten und Franziskus noch lange die Kraft hat, im Amt zu bleiben.

Hildegard Gulde dankte dem Referenten und den vielen Zuhörern für ihr Kommen.

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