Albstadt

AfD wählt im stillen Kämmerlein

10.06.2017

von Volker Bitzer

Nach dem Debakel mit Dr. Fiechtner hat die Partei erneut abgestimmt. Kandidat ist nun Hans-Peter Hörner aus Hechingen.

Hinter verschlossener Tür haben die AfD-ler am Donnerstagabend ihren neuen Kandidaten gefunden. Es ist Hans-Peter Hörner, 65 Jahre alt, aus Hechingen-Stein. Der Oberstudienrat, der an der Hechinger Berufsschule unterrichtet, setzte sich gegen Mitbewerber Marcus Funk durch. Hörner, verheiratet und Vater von sechs erwachsenen Kindern, bekam von den 13 abgegebenen und gültigen Stimmen acht, Funk fünf.

AfD wählt im stillen Kämmerlein

© vb.

Mut zur Wahrheit steht auf dem AfD-Plakat; mit dem Mut zur Offenheit scheint es hingegen etwas zu mangeln. Bei der Nominierungsversammlung eines neuen Bundestagskandidaten wurden Pressevertreter per Abstimmung ausgeschlossen.

Vor der Neu-Nominierung wählten die AfD-Mitglieder ihren bisherigen Kandidaten Dr. Heinrich Fiechtner ohne Gegenstimme ab. Dabei wollte sich dieser doch tatsächlich – in Abwesenheit – erneut wählen lassen. Er hatte laut Stefan Herre MdL und Vorsitzender der AfD Zollernalb per SMS seine Kandidatur „eingereicht“. Wegen fehlender unterschriebener Wahlannahme und weil sein Name aus der Versammlung heraus bei der Bewerber-Aufstellung nicht fiel, blieb es bei Fiechtners Wunsch.

Die Nominierungsversammlung der Kreisverbände Zollernalb und Sigmaringen der „Alternative für Deutschland“ gestern Abend im Albstädter Brauhaus war allerdings nur für kurze Zeit wirklich öffentlich. Sah doch die Tagesordnung eine Abstimmung über den Ausschluss unerwünschter Besucher vor.

Auf dieser Grundlage verbannten die AfD-Mitglieder per Akklamation die im Nebenraum der Ebinger Gaststätte anwesenden Pressevertreter. Der ausdrücklichen Ausladung der Reporter ging ein knappes Votum voraus: Mit sechs zu sechs Stimmen fand der Antrag „Zulassung der Presse“ keine Mehrheit. Nichts einzuwenden hatten die AfD-ler indes gegen „normale“ Gäste. Ihr Bleiberecht wurde positiv beschieden.

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