myalbstadtshops.de: Die brandneue gemeinsame Onlineplattform für den Handel in Albstadt

Von Ralph Conzelmann

Albstadt gründet einen virtuellen Marktplatz. Es ist nicht der erste Versuch dieser Art – wohl aber der am besten austarierte, sagt Andreas Hödl.

myalbstadtshops.de: Die brandneue gemeinsame Onlineplattform für den Handel in Albstadt

Metin Barlik, Christoph Diebold und Andreas Hödl (von links) präsentieren den neuen Onlineauftritt myalbstadtshops.de

Der Wirtschaftsförderer fand im hiesigen Startup Pixxi einen Albstädter Partner für den technischen Part und hofft nun auf rege Resonanz. Die Macher haben sich 60 Geschäfte zum Ziel gemacht, die unter dem Dach von myalbstadtshops.de vereint auftreten.

Klar: Gegen die Branchenriesen von Amazon & Co. kann der Albstädter Shop nicht anstinken. Will er aber auch gar nicht. „Unsere Kompetenzen sind die Persönlichkeit, die Regionalität und die künstliche Intelligenz, die auch und gerade aus Albstadt heraus erwächst“, erklärt Hödl bei der Präsentation der Webseite in den Räumen der Technologiewerkstatt in Tailfingen.

Steht für den Strukturwandel

An ihrer Seite weiß die Stadt das Startup Pixxi. Dessen Geschäftsführer Christoph Diebold und Metin Barlik haben mit ihrem Team den Onlineauftritt entwickelt und sie pflegen die Inhalte ein. Auch die Hochschule unterstützt die Idee.

Myalbstadtshops.de stehe für den Strukturwandel und sei mit aus der Erkenntnis heraus kreiert worden, dass der Onlineanteil am Handel ständig zunehme – davon aber gerade die lokalen Betriebe nur unwesentlich profitierten. Ergo, so Hödl, bilde man mit dem gemeinsamen Internetauftritt nun die Klammer für die Händler und Geschäfte speziell aus Albstadt. Diese stellen auf der Seite sich, ihre Geschichte, ihre Dienstleistungen und ihre Waren vor. Je nach Gusto können die Läden kontaktiert werden: Per Mail, Telefon oder sogar per Videotelefonie.

„Die Idee kam mir, als unser Ministerpräsident erstmals das System Click and Collect erklärt hat – das war am 5. Januar“, blickt Hödl zurück.

Wink mit dem Zaunpfahl?

Das Neue an dieser Plattform sei, betont Andreas Hödl, dass die Bedürfnisse aller berücksichtigt werden: Die des Händlers, die des Kunden und die der Stadt. Schließlich gelinge erfolgreiches Citymanagement nur im Verbund; nur, wenn mit einer Zunge gesprochen und mit denselben Werkzeugen gearbeitet werde.

Am ab sofort online gestellten Projekt sind neben der Stadt, der Hochschule, Pixxi und den Händlern die beiden Handels- und Gewerbevereine aus Ebingen und Tailfingen beteiligt. Ein Fingerzeig Richtung Zusammenschluss? Hödl schmunzelt: „Wir, die Stadt, würden uns nicht dagegen wehren.“ Als weitere Ausbauschritte sind ein Routenplaner und viele weitere Nutzungsmöglichkeiten geplant.

Schließlich sammelt die Seite Informationen ihrer Nutzer und soll die Kunden im Idealfall auf ihre Wunschprodukte hinsteuern.

Mitmachen kann: jeder

Mitmachen kann, wer will. Nicht einmal eine eigene Webseite, ja, nicht einmal eine Mailadresse sei dazu notwendig, erklärt Christoph Diebold. Erst recht nicht muss der Händler bereits über einen eigenen Onlineshop verfügen. Er kann diesen zwar andocken, die Dienstleistung kann aber ebenso gut ausgelagert sein.

Zum Projekt gehört, dass die Händler laufend geschult und sensibilisiert werden. Und eine digitale Gutscheinkarte, die Albstadtcard, ist ebenso in Planung – in Kooperation mit der Volksbank Albstadt. Hödl stellt sich vor, dass Arbeitgeber über diese Karte etwa steuerfreie Boni einsetzen – wie die monatliche 44-Euro-Pauschale. Dieses Geld in Albstadt zu binden sei allemal besser, als es in den Rachen der großen Onlineshops zu schütten.

Im Wissen um das Kundenverhalten partizipierten die teilnehmenden Händler ebenso wie die Kunden von den gesammelten Daten: Etwa, um den Einkauf näher an den Verkauf zu legen, sprich gezielter Ware zu bestellen und überschüssige Lagerbestände zu umgehen.

Es droht die große Leere

Für den Albstädter Wirtschaftsförderer ist das neue Instrument alternativlos: „Wir müssen etwas tun! Jeder Tag der Pandemie ist höchst existenzgefährdend.“ Den Innenstädten drohe buchstäbliche eine große Leere: Leere Läden, inhaltliche Blässe, weniger Angebote und damit weniger Dynamik.

Dem müsse dringend und mit der gebotenen Sorgfalt und gewisser Penetranz entgegen gewirkt werden.

„Wir rocken das Ding“

Im festen Vertrauen auf das neue Angebot, das schon jetzt von 15 Betrieben genutzt wird, und im Wissen um die Kreativität, Vielfalt und Qualität der Albstädter Händler ist Andreas Hödl überzeugt: „Wir werden das Ding gemeinsam rocken.“