Balingen

imländle-Schulfreundschaft: Projektpartner aus der Region bauen Zeltschule in Flüchtlingscamp

03.07.2020

von Pressemitteilung

imländle-Schulfreundschaft: Projektpartner aus der Region bauen Zeltschule in Flüchtlingscamp

© Privat

Petra Nann war im Januar in einem Flüchlingscamp an der türkisch-syrischen Grenze.

Schulfreunde, die knapp 3000 Kilometer voneinander entfernt sind – das macht die imländle-Schulfreundschaft möglich. Das Projekt ist eine Kooperation des Online-Magazins imländle, dem Zollernalbkreis, der türkischen NGO Al Sham Global, der Reutlinger Hilfsorganisation Drei Musketiere sowie der Grundschule Endingen/Erzingen. Den ersten Schritt leiten die Beteiligten derzeit ein: Sie bauen zeitnah eine Zeltschule in einem Flüchtlingscamp in der Türkei nahe der syrischen Grenze.

Wie die imländle-Schulfreundschaft aussieht?

„Die Kinder nehmen Kontakt mit Kindern in der Flüchtlingsunterkunft auf, kommunizieren mit ihnen, bekommen hautnah Informationen. Sie können damit erfahren, was es heißt, in einem Flüchtlingscamp zu leben und bringen diese persönlichen Erfahrungen in unserer Gemeinschaft und damit in der Gesellschaft ein“, so beschreibt es Elvira Schimon-Liebholz, Rektorin der Grundschule Endingen/Erzingen.

Austausch über neue Medien möglich

Petra Nann von #imländle fügt hinzu: „Die Schulkinder überlegen sich mit den Lehrkräften verschiedene, kleine Projekte. Es soll vorrangig ein Austausch über die neuen Medien sein, er soll wachsen und die Kreativität hat freien Lauf. Wir bieten die Basis und die Schulkinder machen den Rest.“

Ziele sind klar definiert

Empathie schaffen, Verantwortungsgefühl schulen, Toleranz fördern und Hilfsbereitschaft entwickeln sind die Ziele der Schulfreundschaft. „Ich habe meinen Sohn kurz vor Silvester gefragt, ob er zwanzig Euro für Böller ausgeben möchte oder ob ich diese, Kindern geben soll, denen es nicht so gut geht wie uns. Als ich ihm gezeigt habe, wie die Kinder sich über Bälle freuen, die ich von dem Geld gekauft habe, hat es ihn sehr berührt.“

Dieses Erlebnis hat Petra Nann lange beschäftigt: „Ich habe gemerkt, wie wichtig es ist, dass man Brücken baut. Damit die Kinder später als Erwachsene einen anderen Bezug zur Thematik haben.“

Bildung bringt Chancen für die Zukunft

Im Januar 2020 hat die Bloggerin zusammen mit dem Verein Drei Musketiere die Flüchtlingscamps an der türkisch-syrischen Grenze besucht.

„Mit Bildung haben die Kinder die Chance, selbst zu entscheiden, welches Leben sie leben wollen. Und Bildung sei eine der wichtigsten Waffen für den Frieden“, so zitierte Petra Nann Tamer Altaiar, Vorstand von Al Sham Global, in ihrer Videoreportage.

imländle-Schulfreundschaft: Projektpartner aus der Region bauen Zeltschule in Flüchtlingscamp

© Privat

Die Kinder in den Flüchtlingscamps brauchen Perspektiven.

Die Menschen dort seien nicht auf der Durchreise. Sie werden für lange Zeit dort leben oder irgendwann hoffentlich in ihr Heimatland zurückkehren. Umso wichtiger sei es, besonders den Kindern einen Alltag zu bieten, der es ihnen möglich mache, sich zu bilden und sich sicher zu fühlen.

Zudem erhalten sie die Chance, in ihrer Zukunft ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Schulleben auch im Flüchtlingscamp möglich machen

Fünf Tage in der Woche und sechs Stunden am Tag verbringen die Kinder künftig in der Schule. Das sind sechs Stunden, in denen sie nicht den Erwachsenen bei der Arbeit helfen müssen.

Sechs Stunden, in denen sie spielen können und nebenbei rechnen, lesen und schreiben lernen.

imländle-Schulfreundschaft: Projektpartner aus der Region bauen Zeltschule in Flüchtlingscamp

© Privat

Spielerisch lernen in der Zeltschule statt Mitarbeiten bei den Eltern: Das macht die imländle-Schulfreundschaft möglich.

„Kinder in Flüchtlingslagern brauchen Perspektiven. Und in der angespannten Situation, in der sie um ihr Leben kämpfen, ist es wichtig, Zeiten gewährleistet zu bekommen, in denen sie Kind sein dürfen“, so Landrat Günther-Martin Pauli.

Jeder Projektpartner steuert seinen Teil bei

imländle kümmert sich mit den Hilfsorganisationen um die Organisation und übernimmt die mediale Begleitung des Projektes. Der Zollernalbkreis finanziert den Bau der Campschule sowie sämtliche Kosten, die im ersten Jahr anfallen.

Sprich die Betreuung des Projektes vor Ort, das Lehrergehalt, die Schulutensilien, Instandhaltungskosten sowie die Verpflegung der Kinder. Diese Kosten belaufen sich auf knapp 20.000 Euro.

Die Grundschule Endingen/Erzingen sowie die Reutlinger Hilfsorganisation Drei Musketiere und die türkische Organisation Al Sham Global bilden den direkten Draht der imländle-Schulfreundschaft.

Spenden für Fortführung des Projekts nach dem ersten Jahr

Durch weitere Spenden soll das Projekt nachhaltig wirken und nach dem bereits finanzierten, ersten Jahr fortwähren.

Die Videoreportage zur Bloggerreise von Petra Nann sowie ein Video zur imländle-Schulfreundschaft sind auf imlaendle.de, Stichwortsuche: Flüchtlingscamp, zu finden.

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