Zwölf Hundehaufen im Vorgarten: Eine Heselwangerin hat die Nase voll

Von Nicole Leukhardt

Renate Jenter stinkt es. Und zwar in jeder Hinsicht. Zwölf Hundehaufen haben sich in ihrem Heselwanger Vorgarten angesammelt, welcher Vierbeiner sie hinterlassen hat, weiß die Rentnerin nicht. Sie ärgert sich maßlos über die müffelnden Hinterlassenschaften.

Zwölf Hundehaufen im Vorgarten: Eine Heselwangerin hat die Nase voll

Hundetoiletten wie diese gibt es überall in der Stadt. Hundehalter sind verpflichtet, sie für die Häufchen ihrer Vierbeiner zu nutzen.

Sie habe eine schlaflose Nacht hinter sich, sagt Renate Jenter. So sehr habe sie sich über die tierische Verschmutzung ihres Gartens geärgert, erzählt sie. Innerhalb kurzer Zeit hat ein Hund mehrfach sein Geschäft direkt vor ihrer Haustür im Vorgarten erledigt. Zwölf Haufen hat die Heselwangerin gezählt.

Das Problem besteht seit einem Jahr

Und das nicht zum ersten Mal. „Das geht schon das ganze Jahr über so“, berichtet sie. Auch die Nachbarin habe solche unschönen Hinterlassenschaften bereits in ihrem Garten gefunden, fügt sie an. Beide haben nun im wahrsten Sinn des Wortes die Nase voll. Grundsätzlich, auch das ist ihr wichtig, habe sie mit Hunden gar kein Problem, erklärt Renate Jenter. Ihr Sohn halte selbst einen großen Labrador.

Just am Haus der Heselwangerin führt eine beliebte Gassistrecke vorbei, wenige Meter weiter kämen Hund und Herrchen ins Gelände, oberhalb und unterhalb gibt es Hundetoiletten mit schwarzen Beuteln, wie sie die Verwaltung im gesamten Stadtgebiet verteilt hat.

„Ich vermute, es ist ein Hund, den man einfach rennen lässt“, sagt Renate Jenter, die seit 1963 in dem Haus lebt. Das Vorgartenproblem sei aber damit verglichen recht neu. „Ich verstehe nicht, wie man so etwas zulassen kann ohne sich um den Dreck zu kümmern“, ärgert sich die gehbehinderte Frau, die auf den Rollator angewiesen ist und wenigstens noch ihren eigenen Vorgarten genießen möchte.

Die Polizeiverordnung regelt das Kotproblem

Die Stadt Balingen verweist auf eine Broschüre des Deutschen Tierschutzbundes, in der es heißt: „Auf keinen Fall sollte der Hund sein Geschäft in Vorgärten, Grünanlagen, auf Kinderspielplätzen oder Bürgersteigen verrichten. Beseitigen Sie den Kot grundsätzlich mit einer kleinen Tüte.“

Ähnlich formuliert es auch die Polizeiverordnung der Stadt. Darin heißt es: „Der Halter oder Führer eines Hundes hat dafür zu sorgen, dass dieser seine Notdurft nicht auf Gehwegen, in Grün- und Erholungsanlagen oder in fremden Gärten verrichtet. Dennoch dort abgelegter Hundekot ist vom Halter bzw. Führer unverzüglich zu beseitigen.“

Gefahr für die Umwelt und fürs Vieh

Und nicht nur für die Besitzer von Privatgärten sind Hundehäufchen ein Ärgernis. Auch für Landwirte, die Futter- oder Lebensmittel produzieren, stellen die Verunreinigungen ein großes Hygiene-Problem dar. Der Gesetzgeber ahndet den achtlosen Umgang mit Hinterlassenschaften daher auch als Ordnungswidrigkeit im Sinne des Naturschutzgesetzes mit einem Bußgeld.

Renate Jenter ist damit nicht viel geholfen. Sie appelliert jedoch an den Verstand des Hundbesitzers und hofft in Zukunft wieder auf einen grünen Vorgarten.