Von Bisingen Richtung Sigmaringen fahren ab 8. August zweieinhalb Monate keine Züge mehr

Von Pressemitteilung/Volker Bitzer

Bahnfahrende müssen im Zeitraum von 8. August bis voraussichtlich 29. Oktober vom Zug auf den Schienenersatzverkehr mit Bussen umsteigen. Betroffen ist die Zollern-Alb-Bahn 1 von Tübingen nach Sigmaringen und hier der Streckenabschnitt zwischen Bisingen und Sigmaringen. Die Busse halten aber nicht überall. Hintergrund der drastischen Maßnahme: In Balingen wird eine Brücke saniert. Warum aber dann dieser große Abschnitt mit Busersatz und nicht nur die „kleine Lösung“? Wir fragten nach.

Von Bisingen Richtung Sigmaringen fahren ab 8. August zweieinhalb Monate keine Züge mehr

Diese Brücke zwischen Balingen und Engstlatt wird demnächst abgerissen. Die Hangsicherungsarbeiten sind bereits in vollem Gang.

Brückenarbeiten in Balingen (wir berichteten) sind der Grund für diese Fahrplandezimierung der Deutschen Bahn. In einer Pressemitteilung informiert das Unternehmen über die Einschränkungen im Regionalverkehr auf der Zollern-Alb-Bahn 1, das ist die Strecke von Tübingen bis nach Sigmaringen.

Bus hält in Balingen und Ebingen

Betroffen ist hierbei aber nur der Streckenabschnitt von Bisingen bis Sigmaringen, und zwar im Zeitraum von 8. August bis 29. Oktober, so die Planungen. Die Züge dieser Linie (IRE 6) fallen aus und werden durch Busse ersetzt. Diese Busse bedienen jedoch nur die Zwischenhalte Balingen und Albstadt-Ebingen, nicht die kleineren Bahnhöfe.

Von Bisingen bis Balingen gibt es von Montag bis Freitag zusätzlich einen Bus, der auch in Engstlatt hält; am Samstag und am Sonntag zudem einen, der von Hechingen nach Balingen fährt und dabei in Bisingen und Engstlatt hält.

Alternative Laucherttal

Statt der IRE6-Linie auf der Schiene könnte ab Hechingen auch die RB68 über das Laucherttal und Gammertingen nach Sigmaringen genutzt werden.

Die Fahrplandaten werden laut Bahn-Pressemitteilung ständig aktualisiert. Das Unternehmen empfiehlt Reisenden, sich kurz vor der Fahrt über mögliche Änderungen zu informieren. Näheres auch auf bauinfos.deutschebahn.com.

Bahn investiert rund 10 Millionen Euro

Was konkret wird überhaupt saniert? Unsere Nachfrage bei der Deutschen Bahn bringt folgende Klärung: Zwischen Engstlatt und Balingen erneuert die Bahn die Eisenbahnbahnbrücke über die Eyach. Die DB investiert rund 10 Millionen Euro in das Bauvorhaben. Die Brücke ist eine von rund 900 Brücken, die im Zuge des Modernisierungsprogramms der DB eine Frischekur erhalten, wie das Unternehmen wörtlich schreibt.

Die Bahn hat in Balingen längst mit vorbereitenden Maßnahmen begonnen, wie wir bereits berichteten. Bis September stellt die Bahn vor Ort südlich der Bahnstrecke den neuen Stahlüberbau her. Von August bis Oktober bricht die Bahn die um 1920 entstandene alte Brücke ab. Daraufhin montiert sie die Widerlager und hebt Ende Oktober die neu hergestellte Brücke ein. Es folgen Restarbeiten bis April 2023.

Alte Brücke wird abgerissen

Für den Abbruch der alten Brücke ist eine Sperrung der Strecke von 8. August bis 29. Oktober 2022 zwischen Engstlatt und Balingen notwendig. Es fahren Busse für die Fahrgäste. Während der Arbeiten ist der Gehweg unter der Brücke gesperrt. Der Zugang zum Anglerverein bleibt weiterhin geöffnet.

Warum aber ist die Sperrung nicht nur lokal, sondern umfasst die riesige Bahnstrecke zwischen Bisingen und Sigmaringen? Auch in diesem Punkt fragten wir bei der Bahn nach und haben dazu folgende Antwort bekommen:

Gründe für die weiträumige Umfahrung mit Bussen

Der betroffene Streckenabschnitt ist eingleisig und wird normalerweise von der SWEG und von DB Regio befahren. Während der Bauphase haben sich die beiden Unternehmen und der Aufgabenträger auf folgendes Konzept verständigt: Die Züge von DB Regio beginnen und enden in Bisingen und Sigmaringen. DB Regio setzt Schnellbusse auf dem genannten Abschnitt ein.

Fahrzeitänderungen bedingen die Einschränkung

Züge der SWEG beginnen und enden in Bisingen und Balingen, nutzen also die noch zur Verfügung stehende Strecke. Durch die SWEG wird dann für den kurzen Abschnitt ebenfalls ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet, auf welchen die dann verkehrenden SWEG-Züge mit geänderten Fahrzeiten abgestimmt sind. Durch diese Fahrzeitänderungen der SWEG können auf der Strecke keine DB Regio Züge mehr fahren, weshalb man sich für die jetzt kommunizierte Lösung entschieden hat.

Aktuelle Infos abfragen

Die Deutsche Bahn empfiehlt Fahrgästen, sich mittels Echtzeitinformationen in der Reiseauskunft auf m.bahn.de, in der DB Navigator-App und auf bahn.de/Reiseauskunft über die aktuellen Reiseverbindungen zu informieren.