Balingen

Zweite ökumenische Vesperkirche in Balingen führt über 80 Menschen aller Couleur zusammen

29.01.2023

Von Sabine Stotz

Zweite ökumenische Vesperkirche in Balingen führt über 80 Menschen aller Couleur zusammen

© Sabine Stotz

Die Steuerungsgruppe „Vesperkirche Balingen“ um Initiator Achim Wicker (Mikrofon) begrüßt die zahlreichen Gäste der Vesperkirche am Sonntagmittag im Heilig-Geist-Gemeindezentrum.

Am Anfang der Vesperkirche stand eine Idee: Menschen, die sich sonst nicht begegnen, sollten an einem Ort zwanglos zusammenkommen. Der Stuttgarter Diakoniepfarrer Martin Fritz formulierte seine Gedanken im November 1994: „Zur Vesperkirche darf ich kommen, wie ich bin, wie ich geworden bin und so darf ich auch wieder gehen.“ An die 80 Besucherinnen und Besucher nahmen diese Worte am Sonntag wörtlich zum Auftakt der zweiten ökumenischen Vesperkirche in Balingen.

Die Vesperkirche ist ein gemeinsames Begegnungsprojekt, bei dem ausdrücklich jeder und jede willkommen ist. Egal wie gefüllt oder leer der Geldbeutel ist, ob jemand lieber in der Gemeinschaft zu Mittag essen möchte oder aus reiner Neugier. Der Saal des Heilig-Geist-Gemeindezentrums, der rund 80 Gästen auf ein Mal Platz bietet, war am Sonntag gut gefüllt.

Steuerungsgruppe freut sich

So hatte es sich die Steuerungsgruppe „Vesperkirche“ um den katholischen Pfarrer Wolfgang Braun mit Sara Stäbler, Pfarrerin zur Anstellung, von der evangelischen Kirchengemeinde Balingen, der Leiterin der diakonischen Bezirksstelle Diana Schrade-Geckeler, Claudia Beck ebenfalls von der Diakonie, Christine Sentz von der Caritas Schwarzwald-Alb-Donau, Initiator und katholischer Dekanatsreferent Achim Wicker und nicht zuletzt Ottmar Erath und Alwin Hummel vom Verein „Wasser für Afrika“ gewünscht.

Zweite ökumenische Vesperkirche in Balingen führt über 80 Menschen aller Couleur zusammen

© Sabine Stotz

Der Pfarrer der katholischen Kirche Heilig-Geist Wolfgang Braun (links) und Dekan Beatus Widmann eröffnen die zweite Balinger Vesperkirche mit einem feierlichen Gottesdienst in der Stadtkirche.

Der Verein beteiligt sich gerne an der Vesperkirche und unterstützt damit auch das Partnerschaftsprojekt des Hilfswerks Misereor in Burkina Faso, bei dem Christen und Muslime gemeinsam gegen das Vordringen der Wüste im Norden des Landes kämpfen.

Posaunenchöre wirken mit

Der Eröffnungsgottesdienst zur zweiten Balinger Vesperkirche in der Balinger Stadtkirche wurde von Dekan Beatus Widmann und Pfarrer Wolfgang Braun in Balingen gemeinsam mit dem Posaunenchor Balingen und Heselwangen der evangelischen Kirche gestaltet. Bezirkskantor, Wolfgang Ehni begleitete die von den zahlreichen Gottesdienstbesuchern gesungenen Lieder. Bereits dabei wurde klar, dass es bei der Vesperkirchenidee darum geht, über Grenzen hinweg eine Verbindung zwischen Menschen zu schaffen.

Bekannte Kirchenlieder erklingen

So wurden neben bekannten Kirchenliedern wie „Ich singe dir mit Herz und Mund“ aus dem evangelischen Gesangbuch auch Lieder aus dem 124 zusätzliche Lieder umfassenden Buch „Wo wir dich loben wachsen neue Lieder plus“ gesungen. In seiner Predigt bezog sich Pfarrer Wolfgang Braun auf einen Text aus Jesaja; den Dekan Beatus Widmann zu Beginn des Gottesdienstes mit der Frage „Wissen Sie was Licht ist“, eingeleitet hatte.

Vesperkirche noch bis 7. Februar

Die ökumenische Vesperkirche in Balingen steht unter dem Motto: Miteinander essen, reden, leben und ist bereits die zweite Veranstaltung dieser Art. Nachdem sie im vergangenen Jahr jedoch aufgrund der Corona-Auflagen nur im freien stattfinden konnte, treffen sich die Gäste in diesem Jahr noch bis zum 7. Februar täglich zwischen 11.30 und 14 Uhr im beheizten Gemeindesaal Heilig-Geist. Wie im Restaurant werden sie dann bewirtet und können zwischen einem vegetarischen und einem fleischhaltigen Gericht wählen. Die Getränke werden vom Verein „Wasser für Afrika“ ausgeschenkt.

Wer nach dem von Mariaberg angelieferten Essen noch einen Kaffee und Kuchen möchte, und außerdem lieber in Gemeinschaft anstatt alleine isst, ist herzlich willkommen.

Wir brauchen einander

Am Ende gab jeder, was er konnte in die aufgestellten Spendenbehälter und Pfarrer Braun sagte in seinem geistlichen Grußwort zum Abschluss bezugnehmend auf den Korintherbrief: „Wir brauchen einander, weil wir verschieden sind, verschieden haben und verschieden können. Zusammen wollen wir einander dienen.“ Dass dies ein großes Anliegen der ökumenischen Gemeinden ist, wird sich in der Fortführung zeigen, die nach der Vesperkirche immer donnerstags im evangelischen Gemeindehaus Hermann-Berg-Straße 12 als ökumenischer Mittagstisch stattfinden wird.

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