Zweite Niederlage im dritten Spiel: HBW Balingen-Weilstetten rutscht auf Rang 14 ab

Von Marcus Arndt

Das Duell am Wiehengebirge erinnert an viele Spiele der Vorsaison, als die „Gallier“ gegen direkte Konkurrenten um den Klassenerhalt auswärts Punkte liegen lassen. Auffallend: Emotionalität und Courage fehlen.

Zweite Niederlage im dritten Spiel: HBW Balingen-Weilstetten rutscht auf Rang 14 ab

Der HBW verliert beim Aufsteiger.

Auch am Sonntag bleiben die Balinger Protagonisten blass, lassen viele Chancen liegen und bekommen keinen Zugriff in der Verteidigung. „Und wenn es in der Abwehr nicht passt, können wir auch nicht richtig kontern“, erklärt Jens Bürkle nach der klaren 27:33-Klatsche in Lübbecke.

Es passt viel nicht zusammen am Sonntagnachmittag in Lübbecke, welcher mit einem 0:4-Rückstand (5. Minute) beginnt. In der Folge verkürzen die Schwaben – wirklich drin sind sie aber nicht. „Wir sind die ganze Partie dem Rückstand hinterhergelaufen – und manchmal auch den Lübbeckern“, kritisiert der Balinger Trainer und fügt hinzu: „Wir hatten es einfach nicht verdient, zu gewinnen...“

Zwei bis drei Fehler zu viel

In Schlagdistanz kommt der Tabellen-15. der vergangenen Runde ohnehin nur zwei Mal: beim 18:19 (37.) und 19:20 (38.) zu Beginn der zweiten Spielhälfte. Auch in Durchgang eins hat der HBW seine Momente. „In der Folge machen wir einfach zwei bis drei Fehler zu viel“, hat der Sportwissenschaftler beobachtet.

Diese nutzen die Ostwestfalen konsequent, ziehen nach dem 9:7 (15.) mit drei Toren in Folge auf 12:7 (21.) davon. „In der Defensive hatten wir Probleme mit der zweiten Welle des Gegners. Auch beim Eins-gegen Eins können wir oft nicht gut genug verteidigen“, gesteht der 40-Jährige ein.

TuS findet richtige Antworten

Zur Pause führt der Aufsteiger mit 17:12, welcher nach dem Seitenwechsel gelegentlich wackelt. „Auch wenn der Gegner kurz nach der Pause einen 6:2-Lauf hat und bis auf einen Treffer heranrückt, die Partie zu kippen droht, haben wir gute Antworten parat“, sagt Lübbeckes Sportlicher Leiter Rolf Hermann zufrieden. Der sieht mentale und körperliche Vorteile beim TuS, der trotz der Schwächephase vorne wenig liegen lässt und in Defensive kompakt steht.

Symptomatisch: Erst in der 42. Minute gelingt Balingens Top-Angreifer Vladan Lipovina sein erstes Feldtor. Natürlich braucht der HBW die Treffer des Montenegriners, aber auch seine Teamkollegen scheitern immer wieder am Lübbecker Torwart-Oldie Aljosa Rezar. Der 38-jährige Kroate pariert 13 Bälle (Fangquote: 31,58 Prozent), während die Balinger Torhüter wenig zu fassen kriegen. Mario Ruminsky kommt auf magere 14,29 Prozent – Neuzugang Simon Sejr kratzt zumindest an der 30er-Marke (28,57). In der Summe zu wenig, um die Ergebniswende zu schaffen.

Kurtagic lobt Team

Anders der Aufsteiger, der im Kollektiv überzeugt. „Wir wollten erreichen, diesmal unsere Fehler zu minimieren“, verrät TuS-Kommandogeber Emir Kurtagic, „unsere erste Halbzeit war dann auch richtig gut. Beim 19:18-Zwischenstand scheint uns ein wenig unser System verloren zu gehen. Dann aber fängt wiederum ‚Joschi‘ Rezar drei bis vier Würfe klasse ab. Ich habe bei uns vor allem eine geschlossene Mannschaftsleistung gesehen. Man kann nach heute Nachmittag sagen, dass wir in der 1. Liga angekommen sind.“

SCM noch ohne Punktverlust

Während der frühere City-Cup-Sieger erst am kommenden Sonntag in Kassel wieder am Ball ist, erwartet der HBW am Donnerstag den Tabellendritten aus Magdeburg. „Eine der Topmannschaften“, betont Bürkle, „wir werden aber erst diese Niederlage aufarbeiten und uns dann auf den SCM vorbereiten.“

Der bleibt auch am dritten Spieltag ohne Punktverlust (30:26 gegen Wetzlar). „Wir haben die Crunchtime dominiert“, analysiert der Magdeburger Trainer Bennet Wiegert, „und es über eine gute Abwehrleistung geschafft, zu gewinnen.“