Zwei neue Vikarinnen treten in Balingen ihren Dienst an: Die ersten Tage sind aufregend

Von Alica Brückmann

Die Theologie-Absolventinnen Janina Lauxmann und Felicia Schurr, beide 28 Jahre alt, begannen am ersten Oktober ihr Vikariat. Lauxmann bei der evangelischen Kirchengemeinde in Engstlatt auf Schmiden und Schurr bei der Stadtkirche in Balingen.

Zwei neue Vikarinnen treten in Balingen ihren Dienst an: Die ersten Tage sind aufregend

Pfarrerin Birgit Wurster, Vikarin Felicia Schurr, Pfarrer Christoph Braunmiller und Vikarin Janina Lauxmann (von links) vor dem evangelischen Gemeindebüro in Balingen.

Pfarrer oder Pfarrerin zu werden ist gar nicht so einfach, wie manche vielleicht denken. Nach dem sehr theoretischen Theologie-Studium, das im Schnitt circa 15 Semester dauert, folgt anschließend das zweieinhalbjährige Vikariat.

Mentoren Braunmiller und Wurster

In dieser Zeit tauchen die Hilfspfarrer zum ersten Mal in die praktische Welt eines Pfarrers ein. Begleitet werden sie währenddessen von einem Pfarrer oder einer Pfarrerin, die den Vikaren als Mentor zur Seite stehen. Lauxmann wird in der evangelischen Kirchengemeinde von Pfarrer Christoph Braunmiller begleitet und Schurr von Pfarrerin Birgit Wurster in der Stadtkirche.

Ein Kindheitstraum war das Vikariat von keinen der beiden jungen Frauen. Erst im Laufe ihres Studiums haben sie sich dafür entschieden. Lauxmann studierte zuerst Theologie auf Lehramt in Tübingen und Schurr begann ihr Studium in Leipzig aus Interesse, da sie in kirchlichen Kreisen groß geworden ist.

Erste positive Erfahrungen

Nach ihren ersten wenigen Tagen als Vikarinnen können sie bereits von positiven Erfahrungen berichten: „Die ersten Tage waren voller verschiedener Begegnungen unter verschiedenen Anlässen“, schwärmt Lauxmann. So bringt wohl auch der Beruf einige notwendige Eigenschaften mit sich.

„Es erfordert eine grundlegende soziale Kompetenz, weil es viel zwischenmenschliche Zusammenarbeit gibt“, erklärt Schurr. Das Vikariat bestehe aus zwei Grundteilen: Die Arbeit in der Gemeinde mit den Mentoren sowie die Fachseminare in Birkach im Süden Stuttgarts. In den Seminaren werden die angehenden Pfarrerinnen unter anderem in den Fächern Religionspädagogik, die Einführung in Gottesdienstgestaltungen und Seelsorge unterrichtet.

Vorfreude auf den Nachwuchs

Auch Pfarrer Braunmiller und Pfarrerin Wurster freuen sich über den Nachwuchs. „Es ist schön, mit jungen Menschen zusammenzuarbeiten. Wir geben unsere Werte an sie weiter und bekommen im Gegenzug neue Ideen von der neuen Generation“, so Braunmiller. Es sei wichtig, auch junge Leute in der Gemeinde zu haben.

Auch die Gemeinden im Umkreis seien schon neugierig auf die neuen Vikarinnen. Lauxmann und Schurr sind beide gespannt auf die bevorstehende Zeit.

Immer weniger junge Menschen im Pfarramt

Die Arbeit als Pfarrer sei immer spannend, da Begegnungen mit vielen unterschiedlichen Menschen den Alltag prägen. „Leider streben immer wenige junge Menschen den Beruf an“, berichtet Braunmiller. Dies könne an der langen Ausbildungszeit oder der heutigen Wahrnehmung der Kirche in der Alltagswelt liegen.

Lydia Holm und Katja Schmid starteten ebenfalls ein Vikariat, Holm in Erzingen-Schörzingen und Schmid in Bisingen.