Handball

Zwei Tage nach der Magdeburg-Pleite: HBW Balingen-Weilstetten tritt in Wetzlar an

14.12.2020

Von Marcus Arndt

Zwei Tage nach der Magdeburg-Pleite: HBW Balingen-Weilstetten tritt in Wetzlar an

© Herl

Die Pleite gegen den SCM will der HBW schnell vergessen machen.

Zeit, um die Magdeburg-Klatsche vom Sonntag aufzuarbeiten, fehlt dem Tabellen-15. aus Balingen. Dieser tritt bereits am Dienstag in Wetzlar an.

Es war ein Rückschritt – und zwar ein großer. Nicht, dass der HBW gegen ambitionierte Bördeländer verloren hat. Aber 39 Gegentore sind einfach viel zu viel – der Rückfall in alte Verhaltensmuster stimmt bedenklich.

30 Minuten lang präsentierte sich das Team von Jens Bürkle bedingt konkurrenzfähig, leistete sich aber schon in Durchgang eins viele Fehler in der Offensive und verteidigte schwach. „In der ersten Halbzeit waren wir, was die Angriffsleistung angeht, fast am Limit“, analysiert der Balinger Coach, „allerdings haben wir es über das gesamte Spiel hinweg nicht geschafft, unsere Abwehr in irgendeiner Form stabil zu kriegen.“

Nach einem 17:20-Pausenrückstand blieben die „Gallier“ noch kurz in Schlagdistanz – in der Folge dominierte aber der Tabellenneunte. „Wir haben nach der Pause die Qualität im Angriff nicht mehr so lange halten können“, gesteht Bürkle ein, „und so war es letztendlich auch in der Höhe ein verdienter Sieg für Magdeburg. Sie haben da dann auch Qualitäten, die es einem richtig schwer machen. Wir haben in der Schlussphase dann den jungen Spielern noch Zeit geben können, auch damit die Belastung nicht so hoch ist für die anderen Spieler. Wir müssen das jetzt abhaken und weitermachen.“

Wetzlar rutschte ab

Bereits am Dienstag (18 Uhr) gehen die Schwaben in Wetzlar auf die Platte. Auch die HSG blieb am vergangenen Spieltag ohne zählbaren Erfolg, unterlag in Leipzig mit 28:32 und rutschte im Tableau ab: auf Rang elf (12:12 Punkte). Auch Kai Wandschneider, der langjährige Kommandogeber an der Lahn, machte Defizite seiner Mannschaft in der Defensive aus. „Das Zusammenspiel der Deckung mit dem Torhüter war nicht so, wie wir uns das vorgenommen hatten“, räumt der 61-Jährige ein, welcher Wetzlar am Rundenende verlassen wird. Er hinterlässt ein erfahrenes Team, das in der ersten Saisonphase bereits Meister Kiel von der Platte gefegt hat: mit 31:22.

Wie in den vergangenen Jahren stellen die Mittelhessen eine starke Defensive und spielen vorne einen langen, sehr soliden Ball. „Insgesamt einfach eine sehr gute, ausgeglichene Mannschaft, die sehr abgezockt ist“, sagt der Balinger Kommandogeber über die HSG. Er fügt hinzu: „Sie haben schon ein paar Bundesliga-Jahre auf dem Buckel und das merkt man auch. Die Transfers haben sie eher besser als schlechter gemacht.“ Im Sommer haben fünf Akteure den Traditionsklub verlassen – ebenso viele sind neu.

Bekannte Qualitäten

Natürlich wissen die Balinger um die Qualitäten der Hessen, im Detail können sie diese aber nicht abarbeiten. „Es ist ja schon sehr wenig Vorbereitungszeit“, betont Bürkle. Der die Videos über die HSG an seine Spieler verschickt, am Montagnachmittag wurde noch eine finale Übungseinheit absolviert.

„Es ging darum, uns in der Kürze der Zeit so gut wie möglich vorzubereiten“, erklärt der 40-Jährige, „etwas zu trainieren, zu schauen, dass wir frisch werden – wenn das, bei der kurzen Zeit, geht. 48 Stunden zwischen den Spielen sind gefühlt Minimum ein Tag zu wenig. Aber wir haben das schon in der Vergangenheit ganz gut gelöst.“

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