Fußball

Zwei Doppelschläge und ein Torwartfehler: Balinger Sieglosserie endet in Alzenau

12.04.2021

Von Matthias Zahner

Zwei Doppelschläge und ein Torwartfehler: Balinger Sieglosserie endet in Alzenau

© Herl

Simon Klostermann (Mitte) erzielte das zwischenzeitliche 2:0.

Häufig musste die TSG Balingen in den vergangenen Wochen noch gegen Ende der Partie den entscheidenden Treffer hinnehmen. Am Samstag drehten die Kreisstädter den Spieß beim Tabellenvorletzten um.

Balingens Innenverteidiger Tim Wöhrle köpfte in der 86. Minute nach einem Freistoß von Kaan Akkaya in das verwaiste Bayern-Gehäuse zum 3:2 ein. Alzenaus Torhüter Leonnel Mballa Mvogo war dem Ball entgegengeeilt – in der Annahme diesen klären zu können. Sein Vorhaben misslang deutlich. Der Patzer des 21-Jährigen, der erst zum zweiten Mal in der Regionalliga zwischen den Pfosten stand, kostete die Gastgeber einen Zähler – und bescherte gleichzeitig den Balingern den langersehnten elften Saisonerfolg. „Der Sieg tat sehr gut. Zumal wir in den Spielen zuvor nie wesentlich schlechter waren als der Gegner und oft unglücklich unentschieden gespielt oder sogar verloren haben“, sagt Jonas Vogler.

Der Jubel nach dem 3:2 und auch wenig später als Schiedsrichter Philipp Hofheinz das 31. Saisonspiel abpfiff, gestaltete sich entsprechend ausgelassen. „Natürlich ist uns bewusst, dass wir punktetechnisch nicht so abgeliefert haben, wie wir es gerne getan hätten. Uns war auch klar, dass der letzte Sieg schon ein bisschen her war. Aber so richtig Druck machen wir uns in der Mannschaft nicht“, verrät Simon Klostermann. Der Stürmer fügt selbstbewusst hinzu: „Wir wissen, dass wir gut sind, dass wir Qualität haben, dass wir gegen jeden Gegner Punkte holen können. Daran glauben wir immer. Die Saison ist noch lange genug. Da kann noch viel passieren.“ Der 20-Jährige räumt allerdings „eine gewisse Erleichterung“ ein, „endlich mal wieder drei Punkte eingefahren zu haben. Darüber haben wir uns riesig gefreut.“

Akkaya und Klostermann treffen

Dank eines Doppelschlags in der 23. und 24. Minute lag die TSG mit 2:0 in Führung. Akkaya erzielte per Elfmeter das 1:0 und widerlegte die Fußballerweisheit, wonach der Gefoulte nicht selbst zum Strafstoßpunkt schreiten sollte. Alzenau-Keeper Mballa Mvogo hatte Akkaya von den Beinen geholt. Zwar protestierten die Unterfranken vehement, weil der Torwart auch den Ball spielte, doch die Entscheidung des Referees: durchaus vertretbar.

Der stand ein paar Augenblicke später wieder im Mittelpunkt, als Klostermann einen Pass mit abfing und Alzenau Handspiel monierte. „Ich habe gemerkt, dass der Ball in Richtung meines Armes fliegt und habe meinen Arm auch nach hinten gezogen. Der Ball ist nur an meine Brust und Schulter geflogen. Der Arm war in dieser Situation nicht dabei – so hat es sich für mich angefühlt. Deshalb bin ich der Meinung, dass es eher kein Handspiel war“, erzählt Klostermann. Der Schiedsrichter teilte die Ansicht und gab das 2:0, das Klostermann Sekunden nach der Szene erzielt hatte.

Mit diesem Ergebnis tauschten die Kontrahenten die Seiten. „Über weite Strecken des Spiels fand ich unsere Leistung sehr gut, weil wir uns viele Torchancen herausgespielt und hinten wenig zugelassen haben. Das einzige, was wir uns ankreiden können, ist, dass wir nicht das 3:0 gemacht haben, um das Spiel zu entscheiden“, meint Klostermann.

TSG verliert Spielkontrolle

Mit zunehmender Dauer verloren die Balinger die Kontrolle über das Geschehen, der FCB warf in der Schlussphase alles nach vorne, schaffte den Anschluss (79. Minute) und glich 60 Sekunden später aus. „Die zwei Gegentore haben wir so schnell bekommen wie wir unsere geschossen haben. In dieser Phase hat Alzenau viel Druck gemacht. Sie waren gefühlt zu siebt oder acht im Strafraum bei uns. Dann ist es manchmal auch schwer zu verteidigen – so ist eben der Fußball“, sagt Vogler, der ergänzt: „Es hatte ja noch ein glückliches Ende für uns.“ Und nicht wie in den Spielen zuvor für den Gegner.

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