Zurück in Liga eins: Der HBW Balingen-Weilstetten steht als Aufsteiger fest

Von Marcus Arndt

Die Balinger Rückkehr in die Handball-Bundesliga ist perfekt. Erst punktete der HBW in Emsdetten, dann patzte der Verfolger aus Coburg. Nach dem bitteren Abstieg 2017 spielen die Schwaben wieder erstklassig.

Zurück in Liga eins: Der HBW Balingen-Weilstetten steht als Aufsteiger fest

Die Schwaben feiern den Aufstieg.

Die Verantwortlichen der „Gallier von der Alb“ haben an den richtigen Stellschrauben gedreht – und den Kader von Trainer Jens Bürkle im vergangenen Sommer markant verändert. Nicht nur punktuell das Team um Kapitän Martin Strobel verstärkt, sondern mehr Masse und Klasse verpflichtet.

Schweres Autaktprogramm

Die Vorbereitung verlief vielsprechend, der Stotterstart weniger. „Das war auch ein wenig dem Auftaktprogramm geschuldet“, meint der Balinger Kommandogeber. Dennoch seien die Niederlagen in Schwartau (Endstand: 22:25) und Hamm (21:22) unnötig gewesen, betont der Sportwissenschaftler, „doch trotz 3:5 Punkten sind wir ruhig geblieben und sind unseren Weg konsequent weitergegangen.“

Es folgte der wichtige 29:25-Heimsieg über den starken Aufsteiger aus Ferndorf sowie das 29:26 in Lingen. „Uns war klar, dass die Ergebnisse kommen werden“, blickt der frühere Bundesliga-Kreisläufer zurück.

HBW distanziert die Konkurrenz

Allerdings hatte auch Bürkle nicht mit einer imposanten Serie gerechnet – allein Absteiger TuS N-Lübbecke (27:33) musste sich der HBW in der Hinrunde noch geschlagen geben. Mit 26:0 Zählern distanzierten die Schwaben die Konkurrenz, verteidigten auch in kritischen Phasen die Tabellenführung.

Markant: In der „Hölle Süd“ sind die Kreisstädter saisonübergreifend seit 26 Spielen ohne Punktverlust. „Auch an schlechten Tagen muss man uns zu Hause erst einmal schlagen“, betont der 38-Jährige, „und die Gegner wissen, dass es ein sehr, sehr weiter Weg in Balingen ist…“

Auch auswärts liefert der ehemalige Erstligist – und das obwohl zunächst in der Hinrunde Top-Transfer Benjamin Meschke (Wadenbeinbruch, Anm. d. Red.) verletzte fehlte. Bei den Weltmeisterschaften im eigenen Land riss sich Martin Strobel das Kreuzband im linken Knie. „Jedes Mal ein Schock“, gesteht Bürkle ein, „wir wussten, dass wir jetzt noch mehr gefordert sind.“

Ausfälle ausgeglichen

Die Mannschaft kompensierte die Ausfälle, schwächelte zuletzt auswärts mit den Niederlagen in Würzburg (25:26), Aue (26:31) und Hüttenberg (24:26).

In Coburg holte sich der HBW dann einen ganz wichtigen Punkt, machte mit dem souveränen Heimsieg über Altmeister Essen (32:25) und in Emsdetten (27:23) die Rückkehr in Liga eins perfekt.

„Kompliment, wie ruhig die Mannschaft das gespielt hat“, war Bürkle nach dem Erfolg in Emsdetten begeistert.

Zuschauen bei der Entscheidung

Am Freitagabend nahm der Kommandogeber noch keine Glückwünsche entgegen, am Samstag kannte der Jubel bei den Schwaben dann aber keine Grenzen. Durch das 23:32 des HSC Coburg gegen Hamm-Westfalen ist der Aufstieg nun auch rechnerisch endgültig klar.

„Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, wie sie das in den vergangenen Wochen und Monaten gemacht hat. Wie die Spieler gearbeitet und sich auch belohnt haben“, freut sich Trainer Bürkle am Samstagabend. „Aber ich freue mich nicht nur für die Spieler, sondern auch für Wolfgang Strobel, das ganze Betreuerteam, die Gesellschafter und auch die Fans“, betonte der Coach.

Und auch Geschäftsführer Strobel freute sich über die endgültige Entscheidung. „Im Moment überwiegt vor allen Dingen der Stolz. Wir haben immer die Ruhe bewahrt“, so der HBW-Manager.

Wann und wie der HBW den Aufstieg offiziell mit seinen Fans feiert, ist noch nicht entschieden. „Wir haben uns zwei, drei Szenarien überlegt, aber weil es noch nicht endgültig klar war, ist auch noch nichts entschieden“, erklärt Strobel. „Wir werden uns am Sonntag zusammensetzen und dann am Montag alles entsprechende bekannt geben.“

Zwei Spiele stehen nun noch aus, bevor sich der HBW ins Oberhaus verabschiedet. Am 1. Juni wartet Eintracht Hagen, das Saisonfinale steigt am 8. Juni in Großwallstadt. Spätestens dann ist auch klar, ob sich die Schwaben zusätzlich noch die Meisterschaft sichern.