Zum Tod des Albstädter Multitalents: Armin Baumgärtner prägte die Kulturszene seit Jahrzehnten

Von Holger Much

Trauer und Bestürzung löst in Albstadt die Nachricht vom Tode Armin Baumgärtners aus. Der bekannte Musiker, Bandleader und Künstler starb am Freitag, 13. Mai, im Alter von 58 Jahren. Der kreative Kopf wird nicht nur in der Albstädter Kunst- und Kulturszene schmerzlich vermisst werden.

Zum Tod des Albstädter Multitalents: Armin Baumgärtner prägte die Kulturszene seit Jahrzehnten

So stellte Armin Baumgärtner sich selbst dar. Wir verwenden das Bild auf Wunsch der Familie.

Am 26. Juni 1963 wurde Armin Baumgärtner in Tailfingen geboren. Er wuchs zusammen mit seinem Bruder Christian, der unter anderem als Gründer und Schlagzeuger der Formation „Südlich von Stuttgart“ bekannt ist, bei seinen Eltern Andreas und Kata Baumgärtner auf dem Hohberg auf.

Mit 18 Jahren zog er aus und bezog das Haus in der Tailfinger Sedanstraße, in dem er bis zuletzt wohnte und das durch seine große Wandmalerei auch unverwechselbar ist.

Stets kreativ und auf der Suche nach Neuem

Armin Baumgärtner begann eine Schreinerlehre, wechselte dann aber zu einer Ausbildung als Maler und Lackierer, die er mit dem Gesellenbrief abschloss. Zudem absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung. Zeitweise arbeitete er auch als Briefträger.

Er arbeitete zuletzt als Maler und bemalte Wände auf Ibiza. Immer kreativ und auf der Suche nach Neuem versuchte er sich zwischenzeitlich auch in der Produktion von Trommeln. Mit Freunden war er zudem gerne auf Flohmärkten unterwegs.

Er gründete zahlreiche Bands

Die meisten werden Armin Baumgärtner als Musiker und bildenden Künstler kennen. Er gründete mit Gleichgesinnten zahlreiche Bands, die ihren festen Platz in der Geschichte des Albstädter Musiklebens haben.

Der Multiinstrumentalist spielte unter anderem Gitarre, Klavier, das er sich , berichtet seine Tochter Julia, selbst beigebracht hatte, Schlagzeug oder Mundharmonika. Natürlich sang er auf vielen seiner Stücke auch.

Unvergessliche Abende mit der „Partyband“

Unvergesslich sind beispielsweise die Abende, in denen die „Partyband“ im Tropi oder anderen Locations auftrat. Im von ihm in Tailfingen einige Jahre geführten Café Kunze entstand passenderweise die „Kunze Kapelle“, die auch CDs veröffentlichte. Weitere Bands, die Armin Baumgärtner prägte, waren unter anderem „Tago Mago“ oder „Unplugged Noise“. Zudem spielte er in verschiedenen Tanzbands Schlagzeug.

Wirt vom Schiller und vom Café Kunze

Zusammen mit Brani Rajicic führte er einige Jahre das Café Schiller in Ebingen, wo er ebenfalls eine rege Kunst- und Musikszene förderte und gerade heimischen Protagonisten eine Heimat gab.

Zweifacher Papa

1981 heiratete Armin Baumgärtner Sibylle Sauter, 1982 kam ihre Tochter Julia Mona zur Welt. Deren Sohn Joschua, der am 9. Oktober 2013 das Licht der Welt erblickte, machte Armin Baumgärtner noch zum glücklichen Opa. 2008 heiratete Armin Baumgärtner Jaqueline Vonthron, im gleichen Jahr kam Tochter Mia zur Welt.

Es standen einige Pläne an

Erst vor Kurzem hatte Armin Baumgärtner mit Wandgestaltung ein Kunstprojekt in Ibiza verwirklicht. Weitere Kunstprojekte waren geplant, auch in Zusammenhang mit einem Buch.

Armin Baumgärtner wird im Ruheforst in Hechingen bei einem Familienbaum beigesetzt. Die besondere Anteilnahme gilt seiner Familie.